Chapter 17

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Malous Sicht

Wir konnte ich bitte auf die Idee kommen, dass Imogen seine Freundin war? Ich benahm mich wie ein pubertierendes Mädchen. Als wäre ich wieder 19 Jahre alt.

Warum musste mein Leben immer so ablaufen? Warum konnte ich nicht einfach glücklich verheiratet sein, in einem tollen Haus wohnen und einfach das Leben genießen? Aber nein! Stattdessen hatte ich einen unehelichen Sohn, den ich natürlich trotzdem über alles liebte, einen kleine Wohnung, einen eigentlich total beschissenen Job und ich trauerte zudem meiner einzigen Liebe hinterher, die nichts mehr von mir will und der Vater meines Sohnes war.

Warum musste das Leben immer so grausam zu mir sein? Ich hatte zwar einen Vater, der viel Geld besaß, also mangelte es mir schon mal nicht daran. Aber ich hatte keine Mutter mehr und keine richtigen Geschwister.

Ich hatte die letzten Tage bei Kenny im Krankenhaus verbracht. Kendall kam abends immer zu Besuch. Er hatte viel mit der Arbeit zu tun. Er musste das neue Gebäude einrichten und sein Haus, das er gekauft hatte.

Ich frage mich immer noch, warum er ein ganzen Haus nur für sich gekauft hatte. Imogen hat sich eine kleine Wohnung gemietet, warum brauchte er dann ein riesiges Haus für sich? Ich werden diesen Kerl einfach nie verstehen.

Es klopfte an der Tür. "Ja, bitte?", antwortete ich. Kenny schaute gerade seinen Lieblingsfilm, weswegen er nicht aufschaute. Er war einfach zu sehr auf Nemo fixiert. Kendall betrat den Raum mit einem Päckchen in der Hand.

"Kenny, Daddy ist da.", meinte ich, sonst hätte er nicht bemerkt, dass jemand den Raum betreten hat. Kenny schaute von dem Notebook vor ihm auf und seine Augen fingen an, zu strahlen, als er seinen Vater sah.

"Daddy!" Kenny hüpfte auf dem Bett auf und ab. "Hey, Buddy. Wie geht's dir?" Kendall kam auf das Bett zu und setzte sich auf den Stuhl der auf der anderen Seite vom Bett stand. Das Päckchen hatte er immer noch hinterm Rücken versteckt.

"Mein Arm juckt, aber Mummy sagt, ich darf nicht kratzen." Es tat mir in der Seele weh, ihn so zu sehen. Er beschwerte sich immer wieder, dass es wehtat oder es juckte, doch er durfte nicht daran. Das Baden war sowieso das Schwierigste am Ganzen, weil der Gips ja nicht nass werden durfte.

"Weißt du, was dir dagegen vielleicht helfen kann?", fragte Kendall ihn. Kenny schüttelte den Kopf. Kendall holte das Päckchen hinterm Rücken her und hielt es Kenny hin. Kennys Augen funkelten, als er das Geschenk annahm. "Was sagt man, Kenny?", fragte ich ihn. "Danke, Daddy.", murmelte er und packte das Geschenk aus.

"Wann wird er entlassen?", fragte Kendall mich. Ich schaute zu ihm und erkannte tiefe Augenringe unter seinen Augen. Er überarbeitete sich noch. "Morgen früh." Ich war so froh, dass wir morgen endlich wieder nach Hause konnten.

"Guck mal, Mummy! Nemo!", freute Kenny sich und hielt mir einen Nemo-Stofftier ins Gesicht. Ich lachte und nahm ihm den Fisch ab. "Mann, ist der toll. Mit dem kannst du bestimmt super zusammen Nemo gucken." Kenny klemmte sich das Stofftier unter den Arm und schaute wieder zum Notebook, wo Nemo immer noch lief.

"Ich bringe euch morgen nach Hause. Ich bin um 9 Uhr hier.", meinte Kendall. Ich sah ihn überrascht an. "Geht das denn mit der Arbeit und so?", wunderte ich mich. Kendall grinste mich nur an. Oh Gott, dieses Grinsen! "Ich bin mein eigener Boss, Malou. Ich kann alles machen."

Das erinnerte mich an meinen Job. Ich hatte mir zwei Wochen frei nehmen müssen. Jeder andere Arbeitgeber hätte das nicht geduldet, aber ich hatte einfach die beste Chefin, die man sich vorstellen konnte. Sie hätte vollstes Verständnis für meine Lage, da sie selber Mutter von zwei Kindern war.

Ich meinte, dass es in Ordnung wäre, und Kendall verabschiedete sich wieder von uns. Kenny war wieder mal viel zu konzentriert auf den Film, als das er es bemerkte.

Another Sequel StoryWhere stories live. Discover now