Chapter 3

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Kendalls Sicht

Ich bemerkte wie jemand an meine Tür klopfte und kurze Zeit mein Zimmer betrat. Ich öffnete meine Augen leicht und sah eine lächelnde Malou. "Was machst du hier?", flüsterte ich, um Kenny nicht zu wecken. Malou zuckte bei meiner Frage leicht zusammen. Ich hatte sie mal wieder erschreckt. "Ich hab nach Kenny gesucht. Wie ich sehe, ist er bei dir gut aufgehoben." "Jop. Er kam zu mir und wollte hier schlafen, weil er nicht allein sein wollte. Wo warst du?" "Nur auf der Toilette. Soll ich ihn mit rüber nehmen?" "Nein. Passt schon. Aber kann ich dich was fragen?" Sie nickte.

Diese Frage schwirrte mir schon die ganze Zeit ihm Kopf herum. Seit ich ihr die Tür geöffnet habe. "Wer ist eigentlich Kennys Vater? Immerhin hat es nicht lange gedauert von meiner Abreise bis zur Zeugen, wenn ich richtig gerechnet hab." Sie zögerte. Wahrscheinlich suchte sie nach den richtigen Worten oder einer Ausrede. "Er ist vorher gezeugt worden.", gab sie zu. Wie vorher? Sie hat gesagt, sie würde mich lieben, schlief trotzdem gleichzeitig mit anderen Männer? Wie dumm war das denn? Hieß das, sie hatte ihr erstes Mal doch nicht mit mir? Oder hat sie es in den zwei Wochen dazwischen gemacht?

"Lass uns das morgen weiter besprechen. Ich will schlafen.", winkte ich ab. Sie kam auf mich zu und nahm Kenny doch mit. "Er sieht seinem Vater wirklich unheimlich ähnlich", murmelte sie, während sie mein Zimmer verließ. Was sollte das denn jetzt? Wollte sie mir das jetzt auch noch reindrücken? Trotz der vielen Gedanken, die in meinem Kopf rum schwirrten, schief ich, dank des Alkohols, schnell wieder ein.

*

Am nächsten Morgen - oder besser gesagt Nachmittag - stand ich mit höllischen Kopfschmerzen auf. Langsam ging ich die Treppe runter in die Küche, denn jeder Schritt hallte in meinem Kopf mach. "Guten Morgen.", begrüßte mich meine Mutter fröhlich. Ich hatte sie in all den Jahren noch nie glücklicher gesehen, als in denen mit Oliver.

"Kopfschmerztabletten?", fragte ich und verzog mein Gesicht, weil sich meine Stimme so laut anhörte. Lachend holte mir meine Mutter ein Glas Wasser und eine Schmerztablette raus. "Du bist doch schon so früh schlafen gegangen und trotzdem hast du einen Kater?", ertönte Coles Stimme hinter mir. "Ich bin auch nicht mehr der Jüngste. Und ich konnte nicht sofort eingepennt. Kenny kam zu mir, weil er Angst hatte. Dann kam Malou." "Hatte sie etwa auch Angst?", lachte Cole. Wie kam der auf solch einen Schwachsinn! "Nein, du Idiot! Sie hat Kenny gesucht." "Achso.", entgegnete er und holte sich was aus den Kühlschrank.

Vielleicht wusste meine Mum oder Cole ja wer Kennys Vater war? Sie hatten in den letzten Jahre mehr mit ihr zu tun, als ich. Fragen kostete nichts. "Wisst ihr eigentlich wer Kennys Vater ist? Sie wollte es mir nicht verraten." Cole und meine Mutter tauschten Blicke, sagten jedoch nichts. "Was ist los?", fragte ich misstrauisch.

"Was hat sie dir über ihn erzählt?", stellte meine Mutter eine Gegenfrage. "Nur, dass er vor meiner Abreise war und Kenny ihm ähnlich sei." "Ja, das ist er wirklich.", murmelte Cole. Ich sah ihm skeptisch an, woraufhin er den Blick abwandte. "Du kennst ihn also?" Cole nickte. "Kenne ich ihn?" Wieder nickte er. "Sehr gut sogar. Besser als jeder anderer." Was sollte das denn jetzt wieder heißen?! "Rück raus mit der Sprache, Cole! Ich will dir nicht alles aus der Nase ziehen müssen!"

"Wehe, Cole!", ertönte Malous Stimme. Sie kam mit Kenny auf den Arm in die Küche. "Er soll selbst drauf kommen. Auch wenn das ewig dauern könnte." Sollte ich mich jetzt beleidigt fühlen? Denn das tat ich. "Wenn du meinst. Aber er muss es bald wissen.", erinnerte Cole sie. "Ich weiß." Was sollte das Ganze?! "Nur mal so. Ich bin auch noch im Raum.", bemerkte ich, immerhin redeten die über mich, während ich anwesend war.

Genervt und immer noch mit höllischen Kopfschmerzen ging ich wieder in mein Zimmer. Das wurde mir zu doof. Warum machte die da rum so einen großen Aufwand? Nur weil ich ihn gut kennen sollte? Wer könnte es denn sein? Vielleicht einer meiner Brüder? Nein, die würden sich anders verhalten. Vielleicht Alex? Immerhin hatte der es damals voll auf Malou abgesehen. Aber würde er das machen, obwohl er wusste, dass ich etwas für sie empfand? Nein, so war er nicht. Es konnten aber auch nicht Justin oder Daniel sein. Die hatten beide dunkle Haare und Augen im Gegensatz zu Kenny.

Another Sequel StoryWhere stories live. Discover now