Another Sequel Story

Chapter 4

Malous Sicht

"Nein, mir tut es Leid, Malou. Ich werde für Kenny immer da sein, aber ich hab mit dieser ganze Sache zwischen uns abgeschlossen." Seine Worte hallten mir im Kopf immer noch wieder. Ich stand jetzt bestimmt schon seit fünf Minuten hier draußen und starrte auf die Stelle auf der Kendall eben noch stand. Nach all den Jahren hätte ich mit so einer Reaktion gerechnet, dennoch traf sie mich wie ein Schlag. Wegen mir hatte er ein Neuanfang in den USA begonnen. Ich hatte ihn weggestoßen. Ich war an all dem Schuld.

Weinend setzte ich mich auf die Hollywood-Schaukel. "Warum weinst du, Mummy?" Kenny kam mit Austin an der Hand in den Garten. Schnell wischte ich mir die Tränen von der Wange und räusperte mich. "Mummy hat nur was ins Auge bekommen. Aber warum gehst du nicht zu Onkel Logan und Onkel Lucas? Die spielen mit dir bestimmt Verstecken." Begeistert von der Idee rannte er wieder ins Haus. Austin nahm neben mir Platz.

"Du hast es ihm endlich gesagt?" Ich nickte, denn meine Stimme hätte versagt. "Wie hat er reagiert?" "Er hat mir vorgeworfen, dass ich es ihm nicht schon früher gesagt habe. Dann hat er gesagt, dass er immer für Kenny da sein wird, aber mit mir abgeschlossen hätte.", schluchzte ich. Austin rückte näher und nahm mich in den Arm. "Keine Sorge. Der kriegt sich wieder ein. Und das er für Kenny ein Vater sein will, ist doch schon mal ein Anfang.", munterte er mich auf, "Weißt du noch, als wir den Namen für Kenny aussuchen mussten?"

Flashback

Ich lag völlig erschöpft in meinem Bett und hatte meinen Sohn in den Armen. Stolz betrachtete ich ihn und beachtete meinen Familie gar nicht, die an meinem Bett stand. "Wie willst du ihn jetzt nennen?", fragte mich mein Vater. "Ich weiß nicht." , antwortete ich gedankenverloren. "Wie wäre es mit Kenny? Einer von Kendalls Spitznamen. Dann hätte er wenigstens etwas von seinem Vater bei sich.", schlug Austin vor. "Kenny? Sie kann den Kleinen doch nicht Kenny Anderson nennen.", kommentierte Cole. Er hatte Recht. Kenny war doch nur ein Spitzname. "Was ist mit Kenneth? Kenny ist eine Abkürzung davon. Außerdem ähnelt es Kendall und er ist englisch.", bemerkte Viola. Ich sah zu dem Kleinen und nickte. Der Name gefiel mir. Kenneth Kendall Anderson. Mein kleiner Mini-Kendall. Ich würde ihn immer lieben und beschützen.

"Wie groß er nur geworden ist.", murmelte ich. "Er kommt echt voll nach Kendall.", grinste Austin, als Kenny zu uns rannte und sich hinter uns versteckte. "Sagt Onkel Logan nicht, wo ich bin.", befahl er, was mich zum Lachen brachte. Jetzt kam Logan auf uns zu gelaufen. "Ihr habt nicht zufällig Kenny gesehen, oder?" "Nein, haben wir nicht.", zwinkerte ich. Er sah mich fragend an und ich machte mit eine Bewegung, dass er hinter uns sei. "Na dann gehe ich eben wieder rein.", sagte er, lehnte sich aber hinter die Schaukel und packte Kenny. Der schrie und wir fingen an zu lachen.

Als er bemerkte, dass Logan ihn gefunden hatte, schmollte er: "Ihr solltet doch nichts sagen!" "Haben sie auch nicht, kleiner Mann.", sagte Logan. "Kommt rein! Kuchen ist fertig.", rief Viola uns. Als Kenny das hörte, rannte er los. "Ich sag doch, wie sein Vater.", lachte Austin und ich stimmte ein. Dank Austin vergaß ich für kurze Zeit die Sache mit Kendall. Trotz all der Jahre hing ich immer noch ihm. Unter anderem auch wegen Kenny. Endlich hatte er seinen Vater.

*

Am Abend zog ich Kenny seinen Schlafanzug an. "Mummy? Warum siehst du so traurig aus?" Der Kleine war unglaublich echt aufmerksam. Sollte ich es ihm wirklich erzählen? Ich entschied mich dafür. Er würde es sowieso irgendwann erfahren müssen und besser früher als später. "Es ist wegen deinem Daddy, Kenny." "Daddy? Lerne ich ihn kennen?", fragte er aufgeregt. "Das hast du schon. Es ist Kendall." "Kendall?" "Ja, mein Schatz." Endlich war es raus. Endlich wusste Kenny, wer sein Vater war. "Kann ich zu ihm?" Der nahm das ja verdammt gut auf. Hart im Nehmen, wie sein Dad. "Wollen wir mal schauen, ob er im Wohnzimmer ist?" Kennys Augen weiteten sich und er sprang vom Bett auf.