Another Sequel Story

Chapter 27

Kendalls Sicht

"Ich gehe mit Kenny mal etwas spielen, deswegen sind wir ja hier.", sagte Malou und ging mit Kenny auf dem Arm zu den Spielgeräten. Und ich bliebe mit meinen alten Freunden alleine. Als ich sie mit drei Männer reden sehen hatte, fing mein Blut an zu kochen. Ich konnte nicht erkennen, wer es war, mit dem sie da redete, und ich hätte es auch nie erraten.

"Du Spießer.", lachte Daniel, "Frau und Kind. Das hätte ich jetzt noch nicht von dir erwartet." Ich blickte wieder zu den dreien. "Glaub mir, ich vor wenigen Wochen auch nicht." Sie schaute mich verwirrt an. "Wie meinst du das?", fragte Justin. "Das ist eine lange Geschichte.", erwiderte ich. "Ich weiß nicht, wie das bei den anderen beiden ist, aber meine Freundin ist gerade arbeiten, also habe ich Zeit.", bemerkte Daniel.

Wir setzten uns an einen anderen Picknicktisch weiter weg von den anderen. "Malou und ich hatten Sex auf der Hochzeit unserer Eltern. Ich war davon ausgegangen, dass sie die Pille nimmt, was sie auch tat, und hab deswegen auch kein Kondom benutzt. Allerdings hatte sie aus anderen Gründen eine Blasenentzündung und musste Antibiotika nehmen. Eins führte zum anderen und sie wurde schwanger. Zwei Wochen danach bin ich nach Los Angeles geflogen, wusste da aber noch nicht, dass sie schwanger war."

"Alles andere wäre echt ein Dick Move gewesen.", bemerkte Alex. "Ich war damals in Malou verliebt, aber richtig. Deswegen blieb ich für fast fünf Jahre in LA, studierte dort und wurde recht schnell Geschäftsführer eines größeren Unternehmens. Dann beschloss ich, endlich wieder meine Familie zu besuchen und sie nicht mehr nur via Skype zu sehen. Und dann lernte ich Kenny kennen. Es hat etwas gedauert, bis ich verstanden hatte, dass Kenny mein Sohn ist. Daraufhin habe ich schnell ein Büro meiner Firma in Deutschland eröffnet, damit ich hierbleiben konnte. Und jetzt bin ich seit ein paar Wochen wieder hier."

"Moment mal! Du wusstest all die Jahre nicht, dass du einen Sohn hast?", hakte Justin nach. Der Spätchecker wie damals schon immer. "Malou hatte es mir nie gesagt. Aber es war besser so für mich. Ich bin endlich über sie hinweg, was so schon lange genug gedauert hat." "Gut zu wissen, dass ich nicht der einzige mit den letzten, ereignisreichen fünf Jahren bin.", lachte Justin. "Oh ja, das stimmt.", stieg Daniel mit ein.

"Justin hier, saß zwei Jahre im Knast.", erklärte Alex. Es wäre gemein zu sagen, dass ich es nicht irgendwie geahnt hatte, aber das wäre gelogen. "Ich bin nicht stolz drauf, aber ich habe daraus gelernt und bin jetzt ein ganz lieber Kerl.", fügte Justin hinzu. "Und was ist bei euch beiden so passiert?", fragte ich Alex und Daniel.

"Nicht viel. Hab eine Ausbildung gemacht und seit drei Jahren mit meiner wundervollen Freundin zusammen. Ich mache ihr übrigens einen Antrag und ihr seid herzlich zu meiner Hochzeit eingeladen.", grinste Daniel glücklich. "Ich habe an der Technischen Universität München studiert und bin dann wieder hier hin gekommen, wegen meiner Familie. Im Gegensatz zu Daniel bin ich Dauersingle."

"Kenne ich.", murmelte ich. "Heißt das, du und Malou seid gar nicht zusammen?", fragte Alex. Ich schüttelte den Kopf. "Wie gesagt, ich habe es in den letzten fünf Jahren geschafft über sie hinwegzukommen. Ich bin echt nur hier wegen Kenny.", erklärte ich.

"Sie sieht das scheinbar anders.", murmelte Alex, aber ich ging nicht drauf ein. Ich wusste nur zu gut, wie Malou empfand, wir hatten uns häufig genug ausgesprochen und im Endeffekt kam immer wieder das gleiche raus.

"Aber sag mal, hießt dein Sohn echt Kenny?", fragte Daniel. "Das ist nur sein Spitzname. Er heißt eigentlich Kenneth." Dass er meinen Namen als Zweitnamen hatte, verschwieg ich erst einmal.

Wir vier unterhielt uns noch etwas, bis es für sie an der Zeit war, zu gehen. Es war echt toll, meine alten Freunde wiederzusehen und ich bin Malou echt dankbar dafür. Aber jetzt war es wieder an der Zeit, etwas mit meiner Familie zu unternehmen. Und mit Imogen, immerhin hatte ich sie auch eingeladen, herzukommen und jetzt beschäftigte ich mich nicht mal mit ihr.