17.2 | Rückfall

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02.07.18


"Danke vielmals für die Einladung. Die Feier ist echt großartig", lächelte Aurora Lilli zu und ließ sich noch etwas eingießen.

Nach den Geschehnissen am Hafen, hatte Lilli sich um Aurora gekümmert, die wesentlich mehr abbekommen hatte, als irgendeine der anderen Frauen, und sie zu einer Feier eingeladen, die man ihnen zu Ehren veranstalten würde.

Die ebenfalls ehemalige Gefangene lachte nur.
"Ach was, das ist das Mindeste was wir tun können."
Die Frau, mit der Aurora während ihrer Gefangenschaft bekanntschaft gemacht hatte, stand lächelnd auf und blickte durch den Raum voller Freunde und Familie.
"Ich bitte alle mal ruhig zu sein", forderte Lilli die Gäste ihrer Kneipe auf und hob ihren Becher voll Sake.

"Ich möchte einen Toast sprechen, auf die drei wundervollen Kids, die uns befreit haben und die Tränen der betroffenen Familien getrocknet haben. Die Feier ist euch zu Ehren."

Dann nickte sie allen zu und trank das Alkoholgettränk leer. Die Gäste folgten grölend und begeistert ihrem Beispiel. Aurora lachte fröhlich. Glücksgefühle und ein Hauch von Stolz durchströmten ihren Körper. Durch den Alkohol spürte sie die Schmerzen nur verringert und konnte sich vollständig auf das Fest konzentrieren.

Und obwohl die Hauptperson dieses Abends fehlte, war Aurora erleichtert. Die Gewalt- und Skrupellosigkeit der Wächterin hatte sie zutiefst erschrocken und verängstigt.
Und der Fakt, dass sie der Grund für das Schlamassel war, beunruhigte sie. Das Blut der heutigen Verstorbenen klebte an ihren Händen, auch wenn sie die Morde nicht begannen hat. Die Last der trauernden Familien lag auf ihren Schultern und sie musste damit klar kommen.

Doch auch wenn sie gewusst hätte, was passieren würde, hätte Aurora sich nicht anders entschieden. Es wären sowieso Menschen gestorben. Sie hatte die gerettet, die gerettet werden konnten.

Selbst dieser Gedanke erschreckte sie. Die Wächterin färbte wohl auf sie ab und das nicht positv.

In den letzten Tagen sind so viele Menschen ihretwegen gestorben.

Sie hätte es verhindern können.

Nyssa machte ihr Angst.

Nicht nur weil diese eine Mörderin war, sondern weil der Gedanke an die toten Menschen sie nicht so kümmerte, wie es eigentlich sollte.

Enya stupste sie grinsend an.
"Komm mit, lass uns deinen betrübte Gesichtsausdruck mit einem Tanz wegfegen", lachte die beste Freundin und zog Aurora zu einer freien Stelle und wirbelte sie im Kreis.

Aurora lachte. Enya schien so, als wären die letzten Tage nie passiert und dafür beneidete das blonde Mädchen ihre beste Freundin. Sie war mutig und selbstlos, wie sie selbst es niemals könnte. Sie steckte vieles einfach weg und redete nicht nur groß. Eine bewundernswerte Seite, fand die Auserwählte. Einzigartige Charaktereigenschaften, die nicht jeder aufweisen konnte.

Nur eine weitere Person mit solchen Eigenschaften, kam ihr in den Sinn und diese war nicht hier.

Doch eines erweckte Neugier in Aurora.

Was war der Wächterin geschehen, dass sie so verändert hat und zu der grausamen und distanzierten Frau gemacht hat, welche sie jetzt ist?

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Fertig. Nicht viel. Nichtmal 500 Wörter aber mehr kriege ich nicht raus. Tut mir leid. Ich hoffe, dass hat euren großen Hunger wenigstens temporär gestillt. Ich sehe mal, was ich aus der Nacht alles rausholen kann. Schlafen wird eh überbewertet. Wuhuu, Ferien. Toll. Langeweile.

The Ruler of Magic [abbgebrochen/alte Version]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt