19 - Wunden / Yaralar

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"ABI" schrie ich ein zweites Mal, doch mein Bruder nahm mich gar nicht wahr und schlug immer weiter auf Aziz ein, der am Boden lag und keine Anstalten machte, sich zu wehren

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"ABI" schrie ich ein zweites Mal, doch mein Bruder nahm mich gar nicht wahr und schlug immer weiter auf Aziz ein, der am Boden lag und keine Anstalten machte, sich zu wehren.

"Lass ihn los!" Ich versuchte Erdem von Aziz runter zu ziehen. Wieso wehrter er sich nicht?

Die Tränen rannen mir übers Gesicht und ich musste sie immer wieder wegwischen, denn meine Sicht verschwamm. Ich war so überfordert, wieso tat Erdem das nur? Er hatte doch gesagt, dass Aziz zu uns kommen soll.

"Abi bitte" jetzt flehte ich ihn an und versuchte mich irgendwie auf Aziz zu legen, damit mein Bruder mich sah und zu sich kam. Ich schaffte es und Erdem sah mich mit großen Augen und hochrotem Gesicht an. Doch als er meinen Blick war nahm beruhigte er sich etwas.

"Bitte hör auf" weinte ich weiter, da er immer noch über Aziz gebeugt stand. Er verstand und stand auf. Er sah Aziz mit so einem angeekelten Blick an und als ich zu ihm runter sah, war ich geschockt. Sein Gesicht war Blutüberlaufen, seine Lippe und Augenbrauen aufgeplatzt und er lag einfach nur da und sah mich an.

"Verpiss dich aus meinem Haus" schrie Erdem plötzlich, was mich wütend machte. Ich sprang auf und stellte mich beschützend vor Aziz.

"Was soll der Scheiß was ist nur los mit dir" schrie ich meinen Bruder an, der mich nun entgeistert ansah, als würde er erwarten, dass ich ihr Problem längst verstanden hatte.

"Verpiss dich" schrie er nun nocheinmal und ich sah wie Aziz sich langsam aufrappelte und sobald er auf den Beinen stand, wand er sich in Richtung Tür. Wieso sagte er denn nichts, was war hier nur los?

"Und du hälst dich ab jetzt von meiner Schwester fern, hast du das kapiert?" fragte mein Bruder streng und hob mahnend den Finger. Aziz hob kurz den Kopf und sah mich endlich an. Er sah mir in die Augen und dieses Gesicht, das Gesicht in das ich mich verliebt hatte in so einem Zustand zu sehen brach mir das Herz. Das war das Werk meines Bruders. Nach diesem Kurzen Blick in meine Richtung ging Aziz, ohne eine Wort zu sagen ging er und ich hörte schon den Motor seines Autos starten, als ich endlich wieder zu mir kam.

Ich drehte mich um und sah wie mein Bruder, immer noch rot angelaufen wütend durch die Gegend sah, als würde er etwas suchen, dass er zerstören könnte.

"Was ist nur los mit dir?" schrie ich mindestens genau so wütend wie er, während mir weiterhin die Tränen übers Gesicht kullerten "Du wolltest ihn doch kennenlernen, du wolltest dass er her kommt. Nur damit du ihn schlagen kannst? Man was ist dein scheiß Problem he? Ich dachte du wolltest dass ich glücklich bin. Denkst du so bin ich glücklich? Wenn du meinen Freund fast Krankenhaus reif schlägst, und das einfach nur weil er deine Schwester liebt? Was soll der Scheiß" Ich schrie aus vollem Hals und lies all meine Wut raus.

"Der dich liebt?" schrie Erdem nun zurück "Denkst du wirklich dieser Pisser liebt dich? Ist für es für dich Liebe, wenn man jemanden betrügt he? Zeigt man heutzutage so seine scheiß Liebe?"

"W-was hast du gesagt?" fragte ich weil ich nicht fassen konnte womit Erdem meinen Freund beschuldigte.

"Ich hab ihn gesehen Seren" fing mein Bruder an "Beim Training gestern sind ausversehen zusammen gestoßen, er war mit einem Mädchen dort"

Ich schüttelte meinen Kopf, das kann nicht sein "Abi das war bestimmt nur seine Schwester"

"Seren hör endlich auf so blind zu sein" er wurde wieder etwas lauter "Er hielt ihre Hand und hat sie Askim genannt, die sahen nicht nach Geschwistern aus"

Ich schüttelte immer noch meinen Kopf, aber nicht mehr weil ich das was mein Bruder sagte nicht glaubte, sondern weil ich es nicht wahr haben wollte. Aziz würde mich doch nicht betrügen, oder? Würde er ein Anderes Mädchen genau so Askim nennen wie mich, ihre Hand halten? Das konnte nicht war sein, das durfte einfach nicht wahr sein. Erdem sah mich traurig an und kam zu mir um mich dann in seine Arme zu nehmen.

"Es tut mir Leid Canim" sagte er leise während ich mich in seinen Armen ausheulte. Aber nur die Erzählung meines Bruders reichte mir nicht, ich wollte Antworten und die konnte mir nur Aziz geben. Morgen haben wir wieder Schule, aber so lange konnte ich nicht warten, also sagte ich meinem Bruder ich würde spazieren gehen um den Kopf frei zu kriegen und verlies das Haus. Mein Brüder würde mich nicht gehen lassen, wenn er wüsste dass ich zu Aziz gehe.

"Komm zum Rhein auf die Plattform" schrieb ich Aziz eine Nachricht und machte mich dann auf den Weg dorthin. Ich wusste nicht, was mich erwartete, aber ich hatte Angst. Ich hatte Angst vor der Wahrheit, denn ich wusste es würde mich zerstören.

Am Rhein angekommen quetschte ich mich diesmal alleine durch die Brüstung runter auf die kleine Plattform und schaffte dies sogar ohne in den Fluss zu fallen oder mir weh zu tun. Ich lief hin und her und wurde mit jeder Sekunde hibbeliger und nervöser. Ich betete. Lass es bitte ein Missverständnis sein. Lass meinen Bruder ihn nur verwechselt haben. Lass es einfach Dila gewesen sein.

Plötzlich hörte ich hinter mir wie Aziz auf die Plattform sprang und ich drehte mich um, um ihm in die Augen zu sehen. Doch sofort bereute ich es wieder. Ich sah es in seinen Augen. Ich sah in seinen Augen, dass es wahr ist. Er hatte mich betrogen.

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- 948 Wörter

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> C.

Wunden / YaralarWhere stories live. Discover now