Die 17 jährige Seren versucht nach dem Tod ihrer Eltern wieder ins Leben zurück zu finden, doch plötzlich lernt sie jemanden kennen und öffnet das allererste Mal ihr Herz für einen Jungen. Wird diese Liebe gut gehen? Oder wird sie nur noch mehr Schm...
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Vor unserem Hotelzimmer angekommen stoppte ich Zeynep, die gerade die Tür öffnen wollte und mich nun fragend ansah.
"Hast du vergessen was ich erzählt habe?" fragte ich und sah sie erwartend an.
"Scheiße Lara und Ali das habe ich voll vergessen, napicaz?" (Was werden wir tun)
"Ich weiß es nicht, nur ich glaube nicht, dass die beiden von allein in nächster Zeit aufwachen werden" erklärte ich und sie nickte.
"Wir müssen sie aufwecken, baska care yok" (ansonsten gibt es keine Lösung) sagte Zeynep und wir schlossen die Türe auf. Lara und Ali lagen immernoch im Bett und Zeynep sah sie mit großen Augen an. Ich schlich mich zu Lara, um sie zu wecken und am besten wollte ich es so schaffen, dass nur sie und nicht Ali aufwachte.
"Lara" flüsterte ich und schüttelte leicht ihren Arm, doch sie zog ihren Arm bloß verschlafen weg. Zeynep hockte sich neben mich an die Bettkante von Lara
"Lara wach auf!" sagte Zeynep und endlich wachte Lara langsam auf und sah uns verwirrt an.
"Was ist los?" sagte Lara aut und ich hielt ihr den Mund zu und legte meinen Finger auf ihren Mund. Sie sah mich fragend an und ich zeigte mit dem Finger hinter sie. Sie drehte sich um und als sie Ali sah riss sie ihre Augen auf und sah uns verzweifelt an. Ich zuckte nur mit den Achseln um ihr zu signalisieren, dass wir genau so wenig wussten wie sie. Sie atmete einmal tief durch und hob die Decke und sah drunter. Sofot lies sie die Decke fallen und fing an zu weinen.
"Scheiße" flüsterte ich und ich legte ihr meine Hand auf den Arm. Zeynep lief ins Bad und holte einen Bademantel heraus um ihn Lara hinzuhalten. Sie stand leise schluchzend auf und zog sich den Bademantel an, wir führten sie ins Badezimmer, damit wir dort reden konnten. Kaum war die Badezimmer Tür geschlossen lies sich Lara auf den geschlossenen Klodeckel fallen und weinte los.
"W-was habe ich nur getan?" fragte sie und lies weinend die Schultern hängen. Zeynep und ich tauschten einen traurigen Blick und knieten uns vor sie, damit sie uns ansehen konnte. Ich legte meine Hand mitfühlend auf ihr Knie.
"Canim nolur böyle yapma!" (Bitte sei nichts) sagte ich vorsichtig und sie hob das verheulte Gesicht um mich anzusehen.
"Seren ben naptim?" (was habe ich getan) fragte sie mich.
"Du hast niemanden getötet und hast auch nichts unrechtes getan Canim Benim mach dich nicht so fertig" versuchte Zeynep sie zu beruhigen.
"Ich habe sehr wohl etwas unrechtes getan" sagte sie und weinte los.
"Du hast nur geliebt Canim" sagte ich ruhig und strich ihr über den Rücken "Komm wir duschen dich erstmal"
Ich gab Zeynep mit den Augen ein Zeichen, dass sie mir helfen soll Lara in die Dusche zu kriegen und das taten wir dann auch. Ich reichte Zeynep den Bademantel und schaltete das warme Wasser an, in der Hoffnung es würde sie beruhigen. Wir duschten sie während sie auf dem Boden der Dusche saß und nicht aufhörte zu weinen. Immer wieder redeten wir auf sie ein und versuchten sie zu beruhigen, bis sie endlich aufhörte zu weinen. Nachdem wir sie wieder in ihren Bademantel gepackt hatten, sah ich sie fragend an.
"Canim was willst du jetzt tun?" fragte ich vorsichtig, da ich Angst hatte, dass sie wieder zusammen brechen würde. Ich sah ihr an, dass es in ihrem Gehirn ratterte und sie nachdachte.
"Ich werde ihn wecken gehen" sagte sie entschlossen "Könnt ihr bitte hier bleiben?"
Wir nickten uns sie verlies das Bad und schloss die Tür hinter sich. Zeynep und ich sahen uns an und wussten nicht, was wir jetzt im Bad machen sollten. Ich weiß nicht wie viel Zeit verging, doch endlich hörten wir wie sich die Tür unseres Hotelzimmers schloss und kurz darauf öffnete Lara unsere Tür und lächelte uns an.
"Du lächelst" bemerkte Zeynep "Was ist passiert?"
"Wir haben darüber geredet und ich habe mich etwas beruhigt, keine Sorge" sagte sie und wir nickten "Dass es passiert ist, ist nicht das Problem. Sondern, dass ich einfach keinerlei Erinnerungen daran habe. Ich hatte mein erstes Mal aber es fühlt sich an, als wäre ich gar nicht dabei gewesen, weil ich keinen Plan habe wisst ihr?" Sie sah uns etwas traurig an und ich umarmte sie und strich ihr über den Rücken.
Wir setzten uns unten im Restaurant des Hotels an großen Tisch und warteten auf die Anderen, die noch nicht da waren.
"Wie können wir eigentlich früher da sein als die Jungs? Wir haben eine Krise bewältigt, geduscht und uns in Models verwandelt" meckerte Zeynep und ich lachte. Zeynep hatte nämlich darauf bestanden, dass wir uns alle zurecht machten, falls wir Fotos machen sollten.
"Ich brauche Wasser" jammerte Lara und ich sah sie an, als hätte sie gerade meine tiefsten Gefühle ausgesprochen. Wir bestellten uns alle Wasser und tranken es sofort aus um gleich darauf noch eins zu bestellen. Als ich gerade den letzten Schluck davon trank, sah ich wie Cemil, Serkan, Murat und Arzu reinkam. Automatisch fiel mein Blick auf Cemil und ich merkte auch, wie sein Blick auf mich fixiert war. Sofort bildete sich ein Lächeln in meinem Gesicht und auch sein Mundwinkel hob sich. Er hatte eines dieser atemberaubenden Lächeln, denen jedes Mädchen verfallen würde. Volle Lippen, perfekte weiße Zähne und Grübchen, die man trotz seines 3 Tage Bartes sah. Und mir fiel auf, dass er einen leicht schrägen Mund hatte, was sein Lächeln nur noch umwerfender machte.
"Agzini topla" (sowas wie sabber nicht)flüsterte Zeynep mir zu und ich räusperte mich und trank den letzten Schluck meines Wassers.
"Ich würde Guten Morgen sagen, aber vallah der Morgen ist nicht gut" sagte Serkan und lies sich auf den Stuhl fallen "Oh mein Gott woher habt ihr das Wasser?"
Ich lachte "Kannst du gleich bestellen, wenn der Kellner kommt. Können dann auch direkt Frühstück bestellen"
"So Leute jetzt seid doch endlich mal leise" rief meine Lehrerin nun schon zum dritten Mal "Je länger wir hier stehen, desto weniger Freizeit habt ihr am Abend!" Plötzlich waren alle leise und hörten ihr zu. Sie zählte die Ort auf, die wir uns heute ansehen würden und schon stiegen wir in den Bus ein, der uns heute von einer Station zur Anderen fahren würde. Zeynep stieg vor mir ein und lief nach ganz hinten wo sie sich dann mit Serkan, Murat und Arzu auf die hintersten Vierer Reihe hinsetzte. Lara und Ali setzten sich auf einen zweier Platz auf der rechten Seite und somit blieb der Zweier Platz auf der linken Seite frei für mich und Cemil. Cemil lies mir den Vortritt, so dass ich am Fenster saß. Sobald der Bus los fuhr drehte ich mich zu Zeynep um.
"Du Hexe" sagte ich und sie grinste mich nur frech an, da ich gemerkt hatte, dass sie sich extra so hingesetzt hatte, damit ich alleine neben Cemil saß. Der Bus fuhr los und ich bertrachtete die Aussicht, obwohl ich lieber die Aussicht zu meiner rechten Seite betrachtet hätte. Unser Kuss von gestern ging einfach nicht aus meinem Kopf und es war als wäre die kleine Barriere die zwsichen uns stand, als wir uns als zwei Fremde unterhalten hatten komplett aufgehoben. Alkohol sei Dank, dachte ich mir und schmunzelte.
"Noldu?" (Was ist los) fragte Cemil, doch ich schüttelte nur den Kopf. Er öffnete den Reißverschluss seiner Eastpack Tasche und nahm ein Airpod Case heraus und verband sich mit seinem Handy, dann tat er einen Airpod in mein Ohr, während ich ihn einfach ansah. Doch bevor er Musik anmachen konnte, fiel mir etwas ein.
"Cemil habe ich gestern geraucht?" fragte ich und es bildete sich ein Grinsen in seinem Gesicht, während er auf meine Lippen sah, dann nickte er ohne mir weiteres zu erzählen, was ich für den Moment hinnahm.
"Ich mache jetzt auf Zufallswiedergabe und das Erste Lied das kommt, wird unser Lied sein, tamam?" fragte er mich und ich nickte lächelnd, weil ich die Idee süß fand. Er drückte auf Shuffle und ich dachte schon jetzt kommt irgendein komisches Lied bei meinem Glück, erkannte ich plötzlich die Melodie von Sensiz Olmaz (Ohne dich geht's nicht) von Müslüm Gürses und meine Augen wurden groß, weil ich seine Lieder sehr mochte. Auch in seinem Gesicht bildete sich ein Lächeln. Ob das Lied ein Zeichen war?
