34 - Wunden / Yaralar

473 15 0
                                    

Cemil und ich liefen durch die Stadt und fanden eine breite Gasse mit vielen kleinen Ständen, die gefüllt mit Büchern, Schmuck und Ähnlichem gefüllt waren

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Cemil und ich liefen durch die Stadt und fanden eine breite Gasse mit vielen kleinen Ständen, die gefüllt mit Büchern, Schmuck und Ähnlichem gefüllt waren. Ich liebte solche Kleinigkeiten und so sahen wir uns alle Stände an, bis ich an einem Schmuckstand stehen blieb und mir alles genau ansah. An solchen Ständen fand man den schönsten Schmuck, jedes einzelne Teil war etwas ausgefallenes und nichts dieser typischen Modelle, die gerade in Mode waren.

"Gefällt dir etwas?" fragte Cemil, der mich beobachtete während ich mich über den Stand beugte um mich umzusehen.

"Mir gefällt alles" lachte ich.

"Such dir etwas aus" sagte er.

"Neden?" (Wieso) fragte ich und er lächelte.

"Weil ich dir etwas schenken möchte"

"Nein wenn mir etwas gefällt ben kendim alirim!" (kaufe ich es mir selbst) sagte ich, doch er schüttelte nur seinen Kopf.

"Israr etme Seren" (sowas wie wiedersprich nicht) sagte er und lächelte mich schief an "Ich will, dass du ein Andenken an diese Tage hier von mir hast. Bakip beni hatirlarsin" (Dann erinnerst du dich an mich wenn du es ansiehst)

"Du bist so süß" rutschte es mir raus, doch es war die Wahrheit und obwohl ich nicht wollte, dass er mir etwas kaufte, fand ich den Gedanken und Idee dahinter doch schön.

"Hmm tamam lass mich überlegen" sagte ich und sah mir die Schmuckstücke nochmal genau an "Ich kann mich nicht entscheiden"

Er stellte sich neben mich und sah sich mit mir um, dann lächelte er.

"Darf ich eins vorschlagen?" fragte er und ich nickte. Er nahm ein silbernes Armband von der Theke und zeigte es mir. Es war silber und hatte ein mit kleinen glänzenden Steinen besetztes Unendlich Zeichen integriert. Ich lächelte zu ihm hoch, da ich verstand was er damit bezwecken wollte.

"Unendlich also?" fragte ich selbstsicher und er lächelte mich bestätigend an und überreichte das Armband dem Verkäufer, der es für mich verpacken wollte, doch ich sagte ihm dass es nicht nötig sei. Nachdem Cemil bezahlt hatte hob er sanft meinen Arm und schloss das Armband um mein linkes Handgelenk.

"Danke" schwärmte ich und drehte mein Handgelenk etwas, als mir auffiel wie schön es glänzte.

Wir spazierten noch eine Weile durch die Gegend und unterhielten uns über alles mögliche, doch die Fragen über gestern Abend brannten mir auf der Zunge.

"Cemil?" fragte ich und sofort sah er mir in die Augen "Kannst du dich an alles von gestern Abend erinnern?"

"Ich erinnere mich an die wichtigen Dinge" grinste er mich an und sofort lächelte ich mit, doch wusste nicht was ich sagen sollte. Cemil sah sich kurz um und zog mich plötzlich an der Hand in eine unscheinbare Gasse. Ehe ich mich versah stand ich mit dem Rücken gegen die Wand und Cemils Gesicht war nur cm von meinem entfernt. Er sah mich so konzentriert an, dass ich dachte er würde mein Gesicht auswendig lernen. Er sah tief in meine Augen, sah meine Nase an und schließlich meine Lippen an. Von meinen Lippen sah er kurz wieder hoch in meine Augen, wie als würde er sich vergewissern wollen ob er darf. Ich lächelte ihn bestätigend an, denn ich brannte darauf seine Lippen wieder auf meinen zu spüren. Seine Mundwinkel zuckten kurz etwas nach oben, als könnte er mir das auch ansehen, doch das war mir egal. Und zwei Sekunden später legte Cemil ganz sanft seine Lippen auf meine. Nicht wie in der Nacht. In der Nacht war der Kuss wild und stürmisch gewesen, als wäre er hungrig nach mir. Doch diesmal war der Kuss sanft und liebevoll, als würde er mich bis tief in meine Seele küssen. Langsam wurde der Druck seiner Lippen fester und auch ich verstärkte meinen. Er bewegte seine Lippen und meine folgten ihm, während seine beiden Hände mein Gesicht umfassten, als wolle er sicher gehen, dass ich mich nicht entziehen würde. Doch das hatte ich sowieso nicht im Geringsten vor, denn so wie Cemil mich küsste, wusste ich ich würde nicht genug davon bekommen. Meine Hand krallte sich an seiner Brust in seinem Tshirt fest und ich spürte seinen beschleunigten Herzschlag darunter, der mindestens genau so schnell war wie meiner. Eine Hand von ihm blieb weiter an meiner Wange, während die ander runter zu meiner Hüfte glitt und er mich von dort aus näher zu sich zog. Ich bekam einfach nicht genug von dieser Nähe zu ihm und genoss jede Sekunde davon, bis er sich langsam löste und mir tief in die Augen sah. Cemil hatte braune Augen, doch es war kein langweiliges Braun. Es war ein Braun, dass mir das Gefühl von Wärme und Vertrautheit vermittelte, als wäre ich dort Zuhause.

"Burasi yerimi cocuklar milletin ortasinda" (Ist das hier der Ort dafür Kinder zwischen all den Leuten) hörten wir plötzlich eine Stimme und ich sah eine ältere Frau am Eingang der Gasse stehen. Sie sah uns streng an und ich musste mir ein Grinsen verkneifen.

"Yasiniz basiniz kac sizin gecsiniz evli olamazsiniz" (Wie alt seid ihr überhaupt ihr seid jung ihr könnt nicht verheiratet sein) sprach sie weiter und Cemil griff plötzlich nach meiner Hand.

"Daha degil Teyze ama inshallah o günlerde gelecek" (Noch nicht Tante aber diese Tage werden so gott will auch noch kommen) antwortete er selbstsicher und mein Blick schoss zu ihm hoch. Hatte er das ernst gemeint oder spielten wir der alten Frau gerade etwas vor?

"Mecbur evleneceksiniz cocuklar" (Jetzt seid ihr gezwungen zu heiraten Kinder) murmelte die Frau und ging anschließend auch. Über ihre letzte Aussage musste ich nun wirklich lachen, als hätten wir hier sonst was getrieben.

Sobald die Frau außer Sicht war, sah ich Cemil fragend an.

"Ne zaman evleniyormusuz biz?" (Wann heiraten wir denn angeblich) fragte ich und er grinste mich an.

"Bir sene sonra seni istemeye gelirim merak etme Güzelim" (Nach einem Jahr komme ich um deine Hand anhalten keine Sorge meine Schöne" antwortete er, als wäre das Gesagteste das normalste überhaupt. Vor allem wenn man es zu einer Person sagte, die man erst seit 2 Tagen kannte. Ich lachte nur und blieb in meinen Gedanken kurz darauf hängen, dass er mich Güzelim genannt hatte.

------------------------------------------------

- 1056 Wörter

> C.

Wunden / YaralarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt