45 - Wunden / Yaralar

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*3 Jahre später*

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*3 Jahre später*

Heute war es endlich so weit. Cemil würde heute entlassen werden. Seit 3 Jahren zählte ich die Tage, denn die Vermutung, dass diese Zeit die Hölle für mich sein würde hatte sich bestätigt. Ich war nicht dieselbe Seren ohne ihn. Es verging kein einziger Tag, an dem ich nicht an ihn dachte, ihn nicht vermisste oder ich mich nicht in den Schlaf weinte. In den letzten Jahren hatte sich viel geändert. Ich war mittlerweile fertig mit meinem Studium und hatte letzte Woche erfolgreich meinen Bachelor absolviert, was nun für mich Jobsuche bedeutete und ich schrieb schon fleißig an meinen Bewerbungen. Cemil hatte im Gefägnis die Möglichkeit bekommen sein Studium weiter zu führen, was ihn sehr freute, da er Angst hatte, nach seiner Entlassung nochmal von vorne anfangen zu müssen. Mein Bruder und Deniz Abla waren mittlerweile seit über einem Jahr verheiratet und erwarteten sogar schon ein Kind. Zeynep und Gökhan hatten sich vor ein paar Monaten verloben lassen und planten langsam ihre Hochzeit. Lara und Ali waren nach dem Abitur zusammen gezogen und waren wie wir anderen auch in einer anderen Stadt.  Zu sehen, wie jeder in meinem Umfeld sein Leben weiterlebte und meins quasi auf Pause lag, war extrem hart. Egal wie sehr ich mich für sie alle freute, es tat trotzdem weh. Doch heute hatte ich wieder Hoffnung, heute ging es mir gut. Denn heute würde ich wieder auf den Start Knopf meines Lebens drücken.

Ich hatte geparkt und wartete draußen auf ihn. Ich hatte mit seiner Mutter ausgemacht, dass ich ihn abholen und Nachhause fahren würde. In den letzten Jahren hatte ich eine intensive Bindung zu Cemils Familie aufgebaut, da ich bei Ihnen Zuhause sehr viel Zeit verbrachte. Wenn ich bei Ihnen war fühlte ich mich Cemil viel näher. Ich übernachtete auch oft bei ihm Zuhause, da ich dann in seinem Bett schlafen konnte. Diese paar Nächte waren die einzigen in denen ich ruhig schlief, da ich mit seinem Geruch umhüllt einschlief.

Plötzlich ging die Tür auf und Cemil kam heraus. Sofort bildete sich ein ehrliches Lächeln in meinem Gesicht und ich rannte auf ihn zu. Ich fiel ihm um den Hals, er lies seine Tasche auf den Boden fallen legte seine Arme um mich und hob mich hoch. Vor Freude und Erleichterung konnte ich meine Tränen nicht aufhalten. Ich krallte mich in seinen Haaren fest und zog seinen Eigenduft in mich, diesen Geruch hatte ich so vermisst.

„O kadar özelmisimki seni" (Ich habe dich so sehr vermisste) sagte er und lies mich vorsichtig wieder auf den Boden. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mich mit einem Lächeln an. Wie sehr ich dieses Leuchten in seinen Augen vermisst hatte, sobald er mich ansah.

„Bende seni Hayatim artik hic yanliz birakma beni!" (Ich dich auch mein Leben lass mich ab jetzt nie alleine) bat ich unter Tränen, die er mich mit dem Daumen wegwischte.

Lächelnd schüttelte er den Kopf „Asla" (Niemals)

Er führte meine Stirn zu sich und küsste sie während ich lächelnd seinen Herzschlag durch sein T-Shirt spürte. Der regelmäßige Takt beruhigte mich. Kaum hatte er seine Lippen von meiner Stirn gelöst legte er sie fest auf meine Lippen. Ich atmete tief ein während ich endlich diese Lippen wieder auf meinen spürte. Diese Gefühle die er mit einem Kuss in mir auslöste waren unbeschreiblich. Ich legte meine Arme auf seine Schulter und vergrub meine Hand in seinen Haaren um ihn so näher zu mir zuziehen. Ich wollte nicht aufhören, ich wollte mich nicht lösen. Ich wollte nur ihn. Ich spürte wie seine Hände um meine Hüfte lagen und er leicht zudrückte. Das tat er immer, wenn es ihm gefiel und automatisch musste ich lächeln. Schweren Herzens lösten wir uns voneinander und sahen uns in die Augen. In diese schönen braunen Augen die in meine Seele blicken konnten.

„Seren?" fragte Cemil.

„Hmm?" fragte ich immer noch unter Trance seiner wunderschönen Augen. Ich war so verliebt in diesen Jungen, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mal jemanden so sehr lieben würde wie ihn.

„Evlen benimle" (Heirate mich) sagte er plötzlich während er mir immer noch tief in die Augen sah.

Perplex sah ich ihn an „Was?"

Er schmunzelte „Benimle evlenirmisin Güzelim?" wiederholte er und ich konnte nicht anders als zu weinen. Ich weinte und war nicht im Stande etwas zu sagen, was ihn verunsicherte, denn er sah mich nervös an.

„Ich weiß, das ist nicht gerade ein Traumantrag ich meine wir stehen vor Gefängnistoren, ich habe keinen Ring, keine Blumen gar nichts. Aber Seren ben sensiz yapamiyorum yapmam da seni hep yanimda istiyorum evlen benimle Güzelim" (Ich kann nicht ohne dich und werde auch nicht, ich will dich immer bei mir haben heirate mich meine Schöne)

Ich lächelte unter Tränen „Der Antrag ist perfekt." Denn das war er tatsächlich. Ohne, dass wir je über einen Antrag geredet hatten oder er wusste was ich mochte und was nicht, hatte er es geschafft mir einen Antrag zu machen wie ich es immer wollte. Ich hielt nichts von diesen typischen Anträgen mit allen Freunden, rotem Teppich und allem. Ich empfand so etwas immer als Show. Meiner Meinung nach war der perfekte Antrag, wenn man alleine war nur er und ich in einem perfekten Moment, wie diesem. Ich brauchte kein Feuerwerk, keine Überraschung oder sonst was. Ich wollte so einen wichtigen Moment nur mit ihm teilen, egal wie sehr ich meine Freundinnen liebte.

„Yani?" (Also) fragte er immer noch leicht unsicher.

„Tabi ki Evet" (Natürlich Ja) lachte ich und sah dem Jungen in die Augen der mein Leben verändert hatte.

Er grinste mich an und hob mich lachend in seinen Armen hoch während ich mich um seinen Hals klammerte. In diesem Moment dachte ich, für diesen Moment jetzt gerade waren die letzten 3 Jahre es wert.

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- 997 Wörter

> C.

Wunden / YaralarWhere stories live. Discover now