Eifersüchtig

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Harry Pov:

"Ich bin Zuhause, Liebling!" rufe ich durch das Malfoy-Manor.
Eigentlich sollte Draco mir direkt um den Hals fallen, aber aus irgendeinem Grund kommt er nicht. Wegen meinen Überstunden? Denn gestern war doch noch alles toll. Wir waren auf einem Date und alles lief super und entspannt. Er war nur etwas komisch, im Sinne von genervt, aber nicht stark und wenn es etwas gäbe, würde er es sagen. Er ist jemand der sagt wenn ihm etwas nicht passt.

Ich gehe die Treppen hoch in die Küche. Es riecht verdächtig nach meinem Lieblingsessen. Ich schaue aber in die leeren Töpfe. Hat er mein Lieblingsessen gemacht und es ohne mich gegessen?! Sowas macht er nur wenn er wütend ist...

Ich sprinte ins Schalfzimmer, sehe ihn wie er gerade seine Lieblingsdecke und sein Kissen in dem Arm hält und mich mies anschaut.
"L-Liebling?" frage ich geschockt und ängstlich. Er hat zudem rote Augen, weswegen er geweint haben muss. Diese spiegeln Trauer und seine Wut wieder. Seine weichen Haare sehen verstrubelt aus, und seine Hautfarbe ähnelt seiner Haarfarbe.

Er ignoriert mich und geht ins Wohnzimmer mit seinem
Plümo (?). Er legt alles auf die Couch und dreht mir dabei den Rücken zu.
"Hey, ich rede mit dir." sage ich fast flüsternd und lege meine Hand auf seine Schulter und er dreht sich ruckartig um.
"FASS MICH NICHT AN, HARRY!!!"
Ich zucke zusammen und weiche etwas zurück.
Er nennt mich nur Harry, wenn ich traurig oder wütend bin, oder wenn er richtig angepisst ist. Angeschrien hat Draco mich noch nie.

"D-Draco? Was habe ich getan?"
Meine Stimme bebt, ich habe Angst vor der Situation.
"Das fragst du noch?!" schreit er mit einem humorlosen Lachen in seiner Stimme, was mir gar nicht gefällt.
"Hör auf zu schreien!" schreie nun auch ich.
"Ich schreie nicht du schreist!" brüllt der Blondschopf in einer Lautstärke, wobei einem Angst und Bange wird.
"Ach das wird mir alles zu blöd." sage ich und verlasse das Wohnzimmer.

"MIR AUCH!" ruft er mir hinterher.
Ich gehe in die Küche und mache mir ein Brot.
"Weißt du was?! Ich gehe." sagt er trocken. Er schreit zwar nicht mehr, aber ich höre wie wütend, genervt und enttäuscht Draco ist.
Ich lasse vor Schreck das Messer fallen, was ich soeben noch in der Hand hatte.

Ich drehe mich zu ihm und schaue ihn entgeistert an.
"D-Das meinst du doch nicht ernst, o-oder?" frage ich und habe Angst, Angst ihn zu verlieren.
Seine Küsse zu verlieren.
Seine warmen Umarmungen zu verlieren.
Seine Witze zu verlieren.
Sein sanftes streicheln zu verlieren.
Seine Augen, aus denen ich mittlerweile wie aus einem Buch lesen kann.

"Natürlich! Es ist dir ja egal!" ruft er aus der Eingangshalle. Ich renne zur Treppe und starre zur Türklinke, auf welcher Dracos Hand liegt. Tränen sammeln sich. Doch jetzt kommt die Wut in mir hoch.
"JA, JA NATÜRLICH IST ES MIR EGAL!"
"Mit Vergnügen." ist das einzige was ich von ihm höre, bevor er geht und ich auf die Knie falle.
Die Wut geht und hinterlässt Trauer. Tränen, die stärker als die Strömungen der Thames sind, fließen aus meinen Augen.

"Natürlich ist es mir nicht egal, ich wollte nur nicht, dass du merkst, wie sehr du mich verletzt hast." flüstere ich.

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Es sind nun zwei Tage vergangen, nachdem Draco gegangen ist. Ich habe verheulte Augen und tiefe Augenringe.
"Draco komm zurück..." murmel ich.
"Accio Drac-" Ich unterbreche mich selbst. Nein. Er soll von alleine kommen.

Ich stehe von der Couch auf, auf der ich seit dem Streit geschlafen habe. Ich will nicht in unserem Bett schlafen, wenn er es auch nicht kann.
Ich gehe zu meinem Arbeitszimmer und schreibe einen Brief an Danviel. Danviel ist ein Junge den Draco und ich letztens auf dem Date zufällig kennengelernt haben, und nun befreundet sind.

Hey Danviel!

Ich bin's, Harry.
Draco verhält sich komisch. Er war ganz verweint und ist wütend auf mich. Weißt du woran es liegen könnte? Er ist gegangen und seit zwei Tagen weg. Ich mache mir Sorgen! Ist er bei dir oder hast du eine Ahnung wo er ist? Bitte antworte mir!
                                     ~Harry

Ich zaubere den Brief zu ihm. Nach Hedwigs Tod, wollte ich keine neue Eule mehr.

Hermine und Ron schreibe ich deswegen nicht, weil die beide zusammen in Asien unterwegs sind.

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Ich braue Amortentia, den mächtigsten Liebestrank der Welt. Ich wollte ihn weder trinken, noch jemanden einflößen. Ich wollte einfach daran riechen. Draco riechen. Ich vermisse ihn sehr, dabei ist er erst drei Tage weg.

Gerade als ich fertig bin, klopft eine Eule an das Zimmer, in welchem ich mich befinde.
Die Eule ist mir unbekannt, aber um so neugieriger werde ich und lasse sie rein. Sie hat einen Brief dabei, den sie mir überlässt, nachdem sie ihren Eulenkeks bekommt.

Ich entfalte ihn und beginne zu lesen:

"Hey Wuschelkopf!

Nein sorry, ich habe absolut keine Ahnung, wo sich Draco befindet, aber vielleicht solltest du nicht über ihn nachdenken. Du hast ohnehin besseres verdient!
Er ist doch nur ein dämlicher Todesser, und du der Goldjunge bzw Goldmann! Lass ihn los!
                             ~XOX Danviel"

"Was hat er geschrieben?! Draco ist kein Dämlicher Todesser! Er ist mein kleiner sturer, aber süßer Schneemann! Wie soll ich loslassen wenn ich ihn schon nachdem ich das Manor verlasse, vermisse?! Dazu noch dieses 'XOX', nur Draco darf sowas schreiben!"
Ich muster den Brief noch, bevor ich meinen Zauberstab darauf halte und "Incendio" flüstere. Sofort verbrennt der Brief.

Aufeinmal schlingen sich zwei starke Arme um mich, und pressen mich gegen einen warmen Körper. Ich höre Schluchzer und Schniefer. Langsam wird meine rechte Schulter nass.
"E-Es... t-tut...m-mir... s-so ... l-l-leid." schluchzt mein Schneemann gegen meine Schulter.
Ich drehe mich in seinen Armen um und umarme ihn. Ich fange ebenfalls an zu weinen.

"M-mir tut e-es auch l-leid." nuschel ich gegen seine Brust.
Als wir uns beide beruhigen lösen wir uns. Wir schauen uns tief in die Augen. Ich lese aus ihnen Trauer aber auch, wie glücklich er ist.

Wie automatisch nähern wir uns und küssen uns zärtlich aber verlangend. Ich bin hungrig nach seinen Lippen, die nach Zucker schmecken, sodass ich an Diabetes sterben könnte.

"Was war überhaupt los?" frage ich, worauf er mich ins Wohnzimmer zieht, und ich mich rittlings auf seinen Schoß setze.

"Dieser Danviel... Er hat unser ganzes Date zerstört! Außerdem hat er dir die ganze Zeit auf den Hintern geschaut! Ich bin der einzige der das darf! Außerdem hat er die ganze Zeit so zweideutig geredet uns so... Ich hatte Angst, dass du ihn mehr mögen würdest als mich! Ich wollte nicht so sein wie ich war! Aber mich hat die Wut mitgerissen!" erklärt er und fängt wieder an zu schluchzen.
"Och Draco..." flüster ich und streiche sanft durch das blonde Haar.
Er beginnt leise zu lachen.
"Drrrrrrrrraco." ahmt er nach und rollt das 'r' sehr dumm.

"Du bist halt mein Draco." sage ich und küsse ihn.
"Was ist mit Danviel?" frage ich nach einer langen Knutscherei und schaue auf seine geschwollene Lippen.
"Er wird sich über einen Brief von mir freuen." sagt er lachend und will mich küssen. Ich drücke sein Gesicht sanft weg.
"Dray, du weißt, dass du der einzige für mich bist, oder?"
"Natürlich, Liebling." antwortet er und küsst mich, was ich zulasse. Jetzt ist es wieder beim Alten, und ich kann wieder in den Armen meines eifersüchtigen Schneemanns einschlafen.

Drarry OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt