Überdosis (⚠️)

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⚠️Selbstmord⚠️
Draco pov:

Ich weiß nicht, ob meine Hände wegen der Drogen oder aber wegen meiner Angst zittern. Ja, es soll meine Erlösung sein, doch ich fürchte mich. Ein weiteres Scheitern wäre fatal. Ich könnte sonst nicht mehr. Ich müsste andere Wege finden. Wege, die ich nicht möchte. Ich fand niemals Frieden in dieser Welt, es soll aber so enden. Nicht jeder Abschied muss schwer fallen. Sagen die Muggel nicht immer "Alle guten Dinge sind drei" ? Werden wir sehen. Also gut, die ja, ich nicht.

Wie gelähmt vor Angst, sehe ich mir den Kürbissaft und die Pillen an. Mein Lieblingsgetränk und meine Freiheit. Wie gut, dass die Lehrer nicht jedes Gespräch unter uns Schülern bemerken. Sonst wäre ich vermutlich längst im St. Mungo's, was mir bis jetzt erspart geblieben ist. Ich lag bis jetzt nur im Krankenflügel, als meine zwei andere Versuche schief gingen. Sie gingen nur aus Eigenverschulden schief. Erst habe ich zu wenig genommen, dann beim anderen mal wieder zu wenig. Jetzt habe ich aber drei Hände voll, die ich schlucken werde. Wenn das wieder nicht klappt, möchte ich mir gar nicht ausmalen, ob ich mich dann erklären könnte und was für bleibende Schäden das tragen würde. Allein jetzt schon, habe ich ständiges Zittern und mein Kreislauf ist im Arsch.

Mit meinem Kuscheltier und den ganzen Pillen in einer Tasche, laufe ich steif zum schwarzen See. Obwohl ich gleich nicht mehr leben werde, fühle ich mich ruhig, doch werde trotzdem von Unruhe begleitet. Es ist einfach das Realisieren. Ich realisiere es gerade erst. Es fühlt sich anders an als davor die Male.

Damals habe ich geträumt, ein Auror zu werden. Meine Eltern waren in den Träumen immer stolz auf mich und ich hatte viele Freunde.

Tja, das war's dann wohl. Ich bin Todesser geworden, meine Eltern sind enttäuscht und mir ist nur noch Blaise geblieben. Das ist mit die einzige Trauer die ich habe: mein inneres Kind zu töten. Wenn ich mich töte, töte ich das Kind, was ich damals war. Bonus am Rande: Meine Liebe wird unerwidert bleiben.

Ja, dass sich Draco Lucius Malfoy in Harry James Potter verliebt, hört sich selbst in meinen Gedanken komisch an. Er hasst mich. Darf ich es ihm verübeln? Nein, überhaupt nicht. Ich hasse mich ja schließlich auch. Es gibt nichts Positives über mich, bis auf der Fakt, dass ich Einsicht zeige und mich umbringe. Wird es überhaupt jemanden interessieren? Ich denke nicht. Dementsprechend hatte ich die Abschiedsbriefe schnell fertig gehabt. Das ist mein einziger Vorteil. Ich habe mich erst jetzt dazu entschlossen, welche zu machen. Davor war es mir egal. Ich bin den anderen ja auch egal, warum also der Aufwand?

Zittrig lasse ich mich ins grüne, kühle Gras sinken. Die Sonne scheint nur leicht aber die Temperatur ist angenehm, weswegen ich mich nur allzu gerne in das Gras fallen lasse. Viel länger hätte ich eh nicht ausgehalten. Meine Gefühle ziehen meinen Körper runter. Es ist erstaunlich, wie fremd man sich in seinem eigenen Körper fühlen kann.
Hi
Ich trinke einen Schluck um meinen Hals zu befeuchten. Dann wende ich meine Aufmerksamkeit den Pillen. Mein Herzschlag beschleunigt sich. Sollte ich mich umentscheiden? Ist das richtig was ich mache? Ich sollte es besser nicht tun.

Harry pov:

Müde lasse ich mich auf mein Bett fallen. Es knirscht. Verwundert und auch schwerfällig greife ich unter mich und ziehe einen Brief hervor. Der Umschlag ist grün und die Schrift "Harry" auf dem Umschlag ist schwarz. Kein Siegel, aber vermutlich ein Slytherin.

Ich hole den Brief raus. Mein erster Blick fällt auf den Absender. Draco? Was will der denn?

Je weiter den -wie ich herausfinde- Abschiedsbrief lese, desto unklarer wird meine Sicht. Ich schluchze auf.

Sofort entsperre ich die Karte der Rumtreiber um zu schauen wo er ist. Ich werfe sie achtlos auf mein Bett, als ich losrenne.

Meine Ausdauer ist nicht die Beste, doch ich bin schnell bei meinem Schwarm. Ruhig liegt er im Gras und hält einen Kuscheltier-Drachen in den Armen. Augen geschlossen. Bin ich zu spät?

,,Draco!" Währenddessen schüttel ich den Blonden durch. ,,Draco, Draco!" Ich kann kaum atmen vor Angst. ,,Lass mich." murmelt er nur. Ein Glück, er lebt. Wenige Pillen liegen um ihn rum. Ich glaube Draco hat sich auch übergeben.

,,Hast du all die Pillen geschluckt?" frage ich hastig. Verdammt! Ich kann keine Heilzauber. Selbst wenn, ich wäre zu unkonzentriert. ,,Lass mich in Ruhe sterben!" ,,Nein! Ich lasse dich nicht sterben!" rufe ich. Meine Hand lege ich auf seine Wange. ,,Bitte!" flüster ich. Endlich schaut mich der Slytherin an. Der Blick ist verschleiert, außerdem geht der Blick durch mich durch. Schaut er mich vielleicht doch nicht an?

Seine blasse Hand legt sich auf meine, die seine Wange berührt. ,,Ich finde es schön, dich ein letztes Mal zu sehen." ,,Ich liebe dich doch aber!" weine ich. ,,Du brauchst mich nicht anlügen." schwach lächelt er.

Ehe ich was erwidern kann, werde ich weggerissen. Madam Pomfrey hat sich über ihn gebeugt. Zudem reden Hermine und Ron auf mich ein. Ich höre sie, höre ihnen aber nicht zu. Ich hätte es nicht verstanden, selbst wenn ich wollte.

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,,Woher wusstest du, dass ich beim See bin?" frage ich, als ich mitten in der Nacht mit Ron und Hermine im Gemeinschaftsraum sitze. Naja, ich renne wild umher. Ich habe absolut keine Ruhe. Wie es wohl Draco geht?

,,Ron ist hat den Brief und die entsperrte Karte gefunden, nachdem du so rausgestürmt bist. Wir waren besorgt, weil du weinend weggerannt bist." erklärt Hermine. Verstehend nicke ich.

,,Ich schaue mal nach Draco. Ich habe sonst keine Ruhe." ,,Harry, es ist nach Ausgangssperre." ,,Lass ihn doch einfach, Hermine. Harry macht sich halt Sorgen. Entweder du lässt ihn gehen oder er geht -notfalls mit dem Tarnumhang- trotzdem." ,,Richtig. Ich mache am Ende eh was ich will." Kurz verabschiede ich mich, ehe ich loseile.

Da ich renne, sind meine Schritte sehr laut. Der Tarnumhang liegt unter meinem Bett, also muss ich vorsichtig sein. Doch kurz darauf stehe ich vor der schweren Flügeltür, dann vor Draco's Bett.

Durch den Mondschein wirkt sein Gesicht noch blasser. Er schläft. Das Kuscheltier an ihn gedrückt.

,,Draco?" ,,Mhm?" höre ich es verschlafen. Mein Herz pocht wie wild.

Vor Freude drücke ich meine Lippen auf seine. Draco erwidert. Wieder muss ich weinen. ,,Ist es jetzt vorbei?" frage ich, nachdem wir uns lösen. ,,Wirst du dich nicht mehr umbringen wollen?" Schwach lächelt er, als er meine Hand nimmt. Draco nickt. ,,Versprochen." krächzt er dann.

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Draco hat mich angelogen.

Drarry OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt