Krank

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Draco pov:

Was für eine abgequälte scheiße ist das bitte? Gehe ich ein Mal freiwillig zu den Weasleys um dann eine Kopfverletzung zu erhalten. Wir haben halt Quidditch gespielt und das war im Nachhinein keine gute Idee, da ich wegen dieser blöden Kopfverletzung nicht einmal aufstehen kann, weil ich immenses Schwindelgefühl habe. Selbst wenn ich liege, habe ich das Bedürfnis mich zu übergeben. Die ganze Zeit zieht sich mein Magen zusammen.

Harry ist leider nicht da. Aktuell ist Mangel bei den Auroren, da viele im Urlaub sind und zu viele Straftaten passieren. Ehrlich, kann das nicht dann passieren, wenn ich gesund bin? Ich langweile mich zu Tode.

Wenn ich Glück habe, kommt meine Mutter mich besuchen und leistet mir Gesellschaft. Doch bis jetzt sieht es eher mau aus. Ich kann nicht einmal lesen! Ich habe es versucht und das hatte zur Folge, dass ich mich übergab.

Das einzige was ich also kann ist vom Bett zur Couch zu wechseln, oder aber auf Toilette zu gehen -mit Schmerzen-. Baden will ich hinauszögern, da der zu heiße Wasserdampf meine Genesung nicht fördert. Noch mehr Kopfschmerzen halte ich nicht aus.

Ich singe alle Lieder die ich kenne -und weitesgehend mag- durch, bis meine Kopfschmerzen mich übermannen. Ich hätte gerne geheult, doch dann tut es noch mehr weh. Außerdem heult ein Malfoy nicht wegen Kopfschmerzen. Oder aber wegen Langweile.

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,,Endlich bist du wieder da." murmel ich. ,,Tut mir leid, Baby." lächelt mein Freund. ,,Ich bin halb gestorben. Mir war so langweilig." Harry setzt sich auf die Couch und legt eine Hand auf meine Stirn. Seine Hand ist schön kalt von draußen, weswegen ich meinen Kopf gegen die kühlende Quelle drücke.

,,Bei Merlin, du glühst ja richtig." keucht der Schwarzhaarige geschockt. ,,Ich bin halt heiß, was soll ich machen." grinse ich. ,,Malfoy, ich meine es Ernst." ,,Wäre alles nicht passiert, wärst du bei mir geblieben." Ich verschränke die Arme vor der Brust. Entnervt verdreht Harry die Augen. Er geht und kommt kurz darauf mit einem nassen Waschlappen wieder. Den legt er mir auf die Stirn.

,,Das ist ekelhalft." zische ich und schleuder den Waschlappen weg, während ich mich von ihm wegdrehe. ,,Du bist manchmal echt unaushaltbar, wenn du krank bist." ,,Dann geh doch einfach. Bist ja eh die ganze Zeit weg." Ich versuche böse zu klingen, jedoch klinge ich eher weinerlich. Harry hat Recht: wenn ich krank bin, bin ich echt unaushaltbar. Ich verstehe es ja. Ich kann es einfach nicht kontrollieren. Mein Mund wird von meinen Gefühlen gesteuert, nicht von meinem Kopf. Ich hasse es. Ich hasse mich dafür.

,,Tut mir leid." flüster ich, nachdem ich mich wieder zu ihm gedreht habe. ,,Ich weiß." Dankbar lächel ich meinen Freund an. Für solche Sachen liebe ich ihn. Ich liebe ihn dafür, dass er mich versteht. Ich liebe ihn dafür, dass er ruhig und geduldig ist. Ich wünschte, ich wäre genauso wie er. Dann wäre mein Selbstwertgefühl auch bis zum Maximum ausgefüllt.

Der Brillenträger nimmt erneut den Waschlappen und legt ihn auf meine Stirn. Bevor er seine Hand aber wegzieht, nehme ich mir sie und hauche einen Kuss auf den Handrücken. Leicht lächelt er.

,,Welches Buch liest du gerade?" fragt Harry auf einmal. Verwirrt blinzel ich einige Male, bevor ich antworte. Kurz nickt mein Partner, um dann das Wohnzimmer zu verlassen. Der Gryffindor macht jetzt Essen, so waren seine Worte. Na toll, wieder alleine.

Bestimmt zwanzig Minuten später kommt Harry mit zwei Teller Nudeln und Käsesoße wieder. Die Teller stellt er auf den Wohnzimmertisch. Schwerfällig setze ich mich auf, danach beginnen wir zu essen.
Nach dem Essen nehme ich noch eine Kopfschmerztablette.

Harry verlässt mit dem Geschirr das Wohnzimmer und kommt anschließend mit dem Buch Sturmhöhe zurück. Dann setzt er sich wieder auf das Sofa, deutet an, dass ich zu ihm kommen soll.

,,Leg dich mit dem Kopf auf meinen Schoß." Sofort mache ich es. Kurz blättert er in meinem Buch rum, bevor er wohl die richtige Seite gefunden hat und seine linke Hand auf meine Stirn legt, der Waschlappen ist weg. Seine Hand ist immernoch kühl. Komisch, sonst habe ich immer kalte Hände und er warme. Dennoch ist es sehr erfrischend.

Harry beginnt, mir aus dem Buch vorzulesen. Stets hat er seine linke Hand auf meiner Stirn liegen. Manchmal streicht er auch durch meine Haare. Harry nimmt sie nur weg, wenn er umblättern muss.

Habe ich bereits erwähnt, dass ich ihn liebe? Ich will es ihm sagen, doch ich bin zu schläfrig geworden, als das ich meinen Mund bewegen könnte. Ich muss mich aber unbedingt revanchieren, sobald ich gesund bin.

Ich schlafe ein.

Drarry OSWhere stories live. Discover now