Veela

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Draco pov:

Ich wusste ja schon immer dass ich kein Glück im meinem Leben habe. Naja, eigentlich seit meine Kindheit vorbei ist, logisch, oder nicht?

Vorgestern haben meine Eltern mich Nachhause geladen -obwohl es eine Schulwoche war-  und mir dann erklärt, dass ich eine Veela bin. Ich hatte natürlich Fragen, denn soweit ich informiert war, gab es keine männlichen Veelas, aber meine Eltern bewiesen mir das Gegenteil: Mutter ist ebenfalls eine Veela und musste dann meinen heiraten. Es war Glück, dass sie sich ohnehin lieben. Sie haben sie mich gezeugt und da ich schwul bin, bzw. mich durchaus zu Männer hingezogen fühle, konnte ich die Veela-Gene erben. Ziemlich schräg. Naja, so blieb mir immerhin ein womöglich peinliches Outing erspart geblieben.

Mein Problem dabei ist, dass ich keine Veela sein will und selbst wenn ich es wollte, diese häufig ausgenutzt und missbraucht werden. Bedeutet, ich müsste mein wahres und nacktes Ich verstecken, um mich zu schützen.
Damit habe und will ich mich nicht abfinden, weswegen ich seitdem den Unterricht fernbleibe und nur noch aus dem Zimmer oder eher Bett gehe, wenn es nötig ist. Ich will nicht, dass meine Liebe zu Harry stärker wird. Wenn er von meinem Veela-Ich wissen würde, würde ich es nicht ertragen. Ich habe Angst, dass er versuchen würde mich auszunutzen. Ich mag gar nicht dran denken, obwohl es gar nicht zu ihm passen würde.

So kann es nicht weitergehen, schießt es mir durch den Kopf. Du musst zumindest mit Blaise oder Pansy reden. Oder vielleicht mit Granger oder gar Harry? Blaise ist mit Weasley zusammen, weswegen ich mich mit dem Trio nicht mehr zoffe und wir sogar befreundet sind. Ich habe aber Angst, dass sie dann weniger von mir halten. Vor allem Harry. Ist ja auch klar: Draco Malfoy, kalter Slytherin und Mobber von Menschen, die es eigentlich nicht verdient haben, eine Veela? Im Leben nicht! Ich aktzeptiere mich ja selber nicht.

Ich habe Pansy beordert, Platin-Blonde Färbungen zu holen, um den Goldstich in meinen Haaren zu überfärben, der immer deutlicher wird. Darüber werde ich sie mir nochmal magisch färben. Falls jemand auf die Idee kommen sollte, meine magische Farbe rauszuhexen, ist die Färbung noch da.

Müde stehe ich auf und gehe duschen. Ich sollte in Erwägung ziehen, mit jemanden zu Reden, die Grippe kauft mir doch bald keiner mehr ab. Womöglich schickt noch jemand Madame Pomfrey vorbei oder mich zu ihr.
Schnell bin ich mit Duschen fertig und gehe nur mit Handtuch bekleidet ins Zimmer.

Die Tür springt auf und ich lasse vor Schreck fast das Handtuch fallen. In der  Tür steht Harry, der wohl meine Anwesenheit nicht bemerkt hat. Er schließt die Tür und dreht sich erst dann zu mir um. Sein Gesicht wird rot und auch ich spüre Hitze in meinem Gesicht. Ich gehe schnell zu meinem Bett und verstecke meinen Körper hinter meiner Decke. Schnell, lass dir was einfallen!

,,Warum bist du hier? Wir haben euch das Passwort unter der Bedingung gegeben, dass ihr es nur im Notfall nutzt." frage ich desshalb. Wow, toll gemacht, Draco. Aber immerhin nicht gestottert. Anders als er spricht:,,Ähm nein, also doch ähm, ich meine- ach man! Also ich Grippe gekommen habe und du bekommen bist..warte was? Nein, ich ähm gekommen bin, weil also du ähm bekommen hast Grippe." Er rauft sich die Haare und wirkt verzweifelt. ,,Ich habe mir Sorgen gemacht." kommt es dann ohne Gestotter über seine Lippen. Mein Herz umfängt Wärme und Liebe. ,,Ähm oh, das ist...Liebe." Fuck. ,,Lieb von dir!" soviel zu Gestotter.

,,D-Du bist...schön." beginnt er zögerlich. ,,W-Wie d-darf ich d-das verstehen?" frage ich, innerlich höchst alamiert und mit hoher Stimme. Der Wuschelkopf wird mich ausnutzen wollen! Er zuckt mit den Schultern und kommt dann langsam auf mich zu. Erst schüchtern aber dann immer mutiger. Mein Herz schlägt schneller. Die Verzweiflung von eben die er gezeigt hat, ist vollstens weg. War sie jemals da?

Ich will das nicht, noch nicht! Ich habe Angst. Ich lasse ausversehen meine Decke fallen, ohne es wirklich zu merken. Ich gehe immer weiter Rückwärts und spüre dann die eiskalte Wand im Rücken. Da mein Rücken frei und noch feucht vom Duschen ist, wirkt sie noch kälter. Ich bin nackt, dazu auch noch rot. Die Kälte verschwindet, da er mir immer Näher kommt und meine Haut zu Glühen beginnt.

Er ist mir viel Näher als es sich für Freunde gehört und das jagt mir Angst ein. Ich liebe ihn, aber die Angst von meiner Liebe ausgenutzt zu werden, ist unerträglich. Er sieht mir kurz in die Augen, bevor er drei große Schritte zurück geht. ,,Dein Charaker, wenn du nicht gerade blöd bist, ist schön und dein Körper auch." sagt er und lächelt.

Da! Es ist in seinem Lächeln, was mich zum Weinen bringt. Sein Lächeln verschwindet und er schaut geschockt zu mir. Er kommt auf mich zu. ,,Hab ich dir mit der Aktion gerade weh getan? Oder waren es meine Worte, beides etwa?" fragt er sehr besorgt. Ich schüttel den Kopf: ,,E-Es war die Liebe die in deinem Lächeln war. Die Liebe die ich seit Längerem für dich empfinde." schluchze ich. Der Gryffindor lächelt mich erneut so an und wischt mir die Tränen weg. ,,Ich hatte schon Angst." gesteht er und kommt meinem Gesicht näher. ,,Darf ich dich küssen?" als Antwort überbrücke ich den letzen Abstand und wir küssen uns. Ich schließe die Augen und genieße den Kuss.

Es bleibt ein vorsichtiger, aber wunderschöner Kuss. Wir lösen uns meiner Meinung nach viel zu schnell.

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,,Harry?" ,,Mhm?" fragt Angesprochener, während er von seiner Muggelzeitung aufsieht. ,,Ich hab dir was verschwiegen und will nicht, dass du mich ohne dieses Wissen heiratest. Ich hatte lange Angst es dir zu erzählen." Ich knete meine Hände unruhig und stehe noch immer Gegenüber vom Esstisch. Er legt seine Zeitung weg und bettet sein Kinn auf seinen Händen. ,,Ist es was schlimmes?" erkundigt er sich. ,,Das wirst du mir beantworten müssen." erwidere ich, woraufhin er zu mir kommt. Er nimmt meine Hände in seine:,,Ich liebe dich so wie du bist. Nichts wird das ändern. Selbst wenn dir ein drittes Bein wächst." Ich lache leise auf.

,,Ich bin eine Veela. Bevor du was sagst: Ich hatte Angst es dir zu sagen, weil Veelas oft ausgenutzt werden und ich Angst hatte, du würdest weniger von mir halten. Die Ängste hatte ich schon seit ich es erfuhr." Zum Ende werde ich immer leiser. ,,Habe ich dir das Gefühl gegeben?" ,,Nein..." murmel ich. Er küsst mich. ,,Ich würde nie etwas machen, was du nicht willst und ich halte auch nicht weniger von dir. Du bist du und ich liebe dich." Zur Bestätigung küsst er mich voller Liebe, die seine Worte bestätigt. ,,Ich liebe dich auch."

Drarry OSWhere stories live. Discover now