Ausbruch der Gefühle (⚠️)

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⚠️light violence⚠️
Draco Pov:

In der Gesellschaft von Blaise und Pansy laufe ich durch die Korridore, die nur von unserer Anwesenheit gefüllt sind. Die anderen Schüler unserer Schule sind gerade beim Abendessen und schlagen sich ihre Bäuche voll. Da ich aber ein Schachspiel gegen Pansy zu gewinnen hatte, habe ich das Abendessen auf Platz zwei meiner aktuellen Prioritäten gesetzt.

Andere Schritte kommen uns entgegen. Es sind mehrere Personen, die scheinbar fertig sind und sich jetzt auf den Weg zu einer Beschäftigung für den restlichen Abend machen. Ich zu meinen Teil habe bereits geplant, ein paar Runden mit meinen Besen um das Schloss zu drehen. Schließlich habe ich die letzten Tage nur auf meinen Besen gesessen, wenn ich Quidditch gespielt oder geübt habe. Eine Schande wäre es, würde ich das Fliegen auf einem Besen nur noch mit Quidditch verbinden.

,,Draco." raunt mir Blaise zu. Ich drehe mich zu meiner rechten, denn mein Kumpel ist stehen geblieben. Mein Blick richtet sich nun nach vorne. Das goldene Trio hat den Weg in unsere Richtung eingeschlagen. Dabei fällt mir auf, dass Weasley und Potter sogar im Gleichschritt gehen. Ob das absichtlich ist? Womöglich. Obwohl es mich wundert, dass Schlammblut da nicht mitmacht.

Ich habe meinen Schritt fortgesetzt. Auf einen Streit habe ich wenig Lust, da ich Hunger habe. Gegessen habe ich heute nicht, da ich schlichtweg keine Lust zu hatte. Ein weiterer Punkt war, dass ich meinen Aufsatz für Zaubertränke noch nicht fertig hatte.

Ich möchte Potter ausweichen, doch er geht direkt auf mich zu. Misstrauisch ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und wappne mich für irgendetwas, was er tun könnte. Meine Hand zuckt verräterisch zu meiner Manteltasche. Hoffentlich brauche ich meinen Zauberstab nicht, auf eine Auseinandersetzung bin ich nicht hinaus.

,,Wie geht's deiner Freundin, Malfoy?" Angriffslustig sieht er mich aus grünen Augen an. ,,Harry, was wird das?" Potter ignoriert Granger. Ich warte einige Sekunden, bis ich zu einer Antwort ansetze:,,Ich habe keine." Auch wenn das Gerrücht im Umlauf ist, dass Pansy und ich was haben. Bei Merlin, nein. Nichtmal betrunken würde ich das in Betracht ziehen. Sie genauso wenig, davon absehend, dass sie Mal verknallt war in mich. Traurigerweise war ich deswegen der Grund, weswegen sie dann schlussendlich rausgefunden hat, dass sie Schwänze so gar nicht sexy findet. Dass ich auch körperlich nichts mit ihr habe oder hatte, unterschreibe ich dabei.

,,Ich weiß, ich wollte dich nur erinnern." Sowas passt gar nicht zu ihm. Sonst bin ich immer die Person, die Streits anzettelt. Was ist bloß in ihn gefahren?

,,Und wie geht's deinen Eltern?" Es ist mir so rausgerutscht. Ohne zu überlegen. Im Nachhinein bin ich aber eigentlich stolz auf meine Antwort. Vor allem, weil ich ihn damit getroffen habe. Sein Blick hat sich nähmlich verändert. Ich habe die Überraschung ganz genau gesehen. Selbst als er es mit dem Heben seines Zauberstabs zu kaschieren versucht.

,,Das wirst du bereuen." ,,Genauso wie die Augenschmerzen die ich bekomme, wenn ich dich ansehe?" Ein Grinsen hat sich auf meine Lippen gelegt. Allmählich bin ich in der Laune, ihm eine reinzuhauen. Meine Körper kribbelt schon erwartungsvoll. Meinen Zauberstab habe ich möglichst unbemerkt aus der Manteltasche gezogen. Meine Hand baumelt locker herunter.

Der erste Magiestoß wird abgefeuert, den ich mit einer einfachen, wegwischenden Bewegung abfange. Ich kenne ihn eigentlich gut genug, um zu wissen, dass er sonst immer den defensiven Teil unserer magischen Kriegerreien einnimmt, jetzt ist er aber in der Offensive. Das schaffe ich.

Noch ein ganzer Schwall wird mir entgegen geschleudert, der mich nicht erreicht, so schnell ich mich verteidige. Zeit zum Angreifen, erlange ich aber nicht.

,,Harry, hör sofort auf! Das bringt doch nichts." ,,Schnauze, Granger, es wird gerade erst interessant." erwidert Blaise, der sich neben Pansy an eine Mauer gelehnt hat. ,,Stimmt, es ist kein Professor da. Zuzüglich sollte Harry sowieso Mal wieder üben." So wie ich es im Augenwinkel mitbekomme, stellt sich Weasley auf die andere Seite. ,,Komm, Harry! Mach Malfoy fertig!" Jetzt fangen auch meine Freunde an, mich mit aufmunternden Worten zu animieren, mein Fokus bleibt jedoch bei meinem Feind.

Potter ist ein starker Gegner. Gerade versucht er mich, durch eine Magiewall gegen die Wand zu pressen. Verdammt ist er gut. Ich kann nichts machen. Kurzzeitig wird der Druck stärker, um dann im nächsten Moment schwach zu werden. Ich will gerade Luft holen, als die Luft schon aus meinem Körper gezogen wird. Volle Wucht wurde ich gegen die Steinmauer gestoßen. Ich sacke fast ein, kann mich aber oben behalten.

Verwundert nehme ich war, dass der Gryffindor und ich alleine sind. Keiner unserer Freunde sind hier. Wo sind sie hin? Zeit um genauere Vermutungen aufzustellen, bleibt mir nicht. Meine Kehle wird umfasst und erneut spüre ich die Wand hinter mir. Meine Luftzufuhr wird zusammengedrückt. Schreckgeweitet sehe ich ihn an.

,,Mhm, nicht gedacht, dass ich Mal die Oberhand habe, stimmt's?" Irgendwie lächerlich, da er kleiner ist als ich. Ich möchte ihn von mir drücken, da mir bereits Tränen in die Augen steigen. Meine Hände kratzen an Potter's, damit er mich loslässt. Mein Zauberstab liegt irgendwo rum.

,,Muss Blondie etwa weinen?" Röchelnd winde ich mich umher. Ich sehe fast Sterne. Blind lasse ich ihn los und taste mich nach unten, bevor ich in seine Mitte kneife, so fest ich kann. Laut schreit der Kleine auf, was mir ziemlich egal ist. Gierig sauge ich Sauerstoff ein. Einige Male atme ich tief ein, ehe ich den zusammen gekrümmten Gryffindor nach hinten schubse und in die Kerker flüchte.

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Mein Buch liegt längst vergessen auf meinem Bett, als ich durch das Fenster in den schwarzen See blicke. Das schwummrige Wasser schwabbt sanft gegen die Barriere, die mich und die trübe Flüssigkeit trennt. Ich kann mich nicht auf meine Lektüre konzentrieren.

Ich habe schreckliche Schuldgefühle, weil ich Harry einfach so in den Schritt gefasst habe. Gut, er hat mir die Luft abgedrückt. Eine Wahl hatte ich also weniger.

Sonst habe ich doch auch nicht so intensive Schuldgefühle. Ich glaube kaum, dass ich es echt tue: Ich suche Harry.

Mein Weg führt mich zur Bibliothek, als ich ihn nicht direkt finde. Hier sollte doch irgendwo Granger rumlungern. Bald darauf finde ich auch den Lockenkopf und frage nach ihrem besten Freund. Selbstverständlich sagt sie es mir nicht. Zum Glück kommt Weasley um die Ecke gebogen, der mir seinen Aufenhaltsort verrät. Langsam wird mir der Typ sympatisch. Aber jetzt muss ich zum Pokalzimmer.

Knarzend öffne ich die Tür. Ich sehe Harry an einem Glasschrank stehen, die Hand an das Glas gelegt. Dass er nicht mehr alleine ist, scheint ihn nicht zu stören, denn sein Blick gilt einer Trophäe. Welche das ist, kann ich nicht erkennen.

,,Verpiss dich." ,,Unter normalen Umständen hätte ich es sofort gemacht, aber nein." Ruckartig dreht sich Harry zu mir um. ,,Und warum sind es dieses Mal besondere Umstände?" Sich die Brille richtend, geht er auf mich zu.

,,I-ich wollte mich entschuldigen, wegen heute." murmel ich. ,,Was genau? Ich habe doch angefangen." ,,Ja, ich weiß. Mir tut es leid, dass ich dir in den Schritt gefasst habe." ,,Ich habe dir auch die Luft abgedrückt." ,,Es war trotzdem nicht recht " Ich senke den Kopf.

,,Es ist alles gut." Harry hebt mein Kinn hoch und sieht mich an. Nervös umgreife ich sein Handgelenk. ,,Sicher? Du hast ziemlich laut geschrien." ,,Du hast mir voll in die Eier gekniffen, natürlich schreie ich da." Jetzt lacht er sogar. ,,Ich muss mich auch entschuldigen. Ich war ziemlich genervt und musste irgendwo meine Gefühle rauslassen. Du kamst da gelegen. Ich weiß, das war hässlich von mir." gesteht er und kratzt sich am Kopf. Mein Kinn ist frei.

Ein Grinsen legt sich wieder auf meine Lippen. ,,Nun..." beginne ich, während ich ihn an der Hüfte zu mir ziehe. ,,Da gibt es auch andere Wege." Ein Keuchen höre ich von ihm. Langsam lege ich meine Lippen auf seinen Hals. ,,Das ist eine gute Idee."

Drarry OSWhere stories live. Discover now