Kapitel 5

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Es war zwei Tage nach dem Konzert.

Nachdem ich weggegangen war, rief ich sofort ein Uber und fuhr nach Hause.

Per SMS entschuldigte ich mich noch bei meinen Freundinnen, dass ich einfach gegangen war. Sie wussten jedoch von meiner Situation mit meinem besten Freund, weshalb sie es mir nicht übel nahmen.

Einerseits bereute ich auch einfach gegangen zu sein und hatte ein Bild mit Bobby weggeschmissen, oder auch die Chance verpasst, Feedback zu meiner Musik zu erhalten.

Die Schulglocke läutete, als ich mich in der Klasse auf meinen Platz setzen musste. Ich war in meinem letzten Jahr, musste Letzes Jahr jedoch die Klasse wiederholen, weil ich nach dem Tod meines besten Freundes zu viel in der Schule gefehlt hatte, weshalb mir vorgeschlagen wurde, eine Klasse zu wiederholen.

Jetzt saß ich hier, die einzige 19-Jährige in der Schule.

Der Unterricht begann, und die Atmosphäre war von der normalen Schülerroutine erfüllt, was ich hasste.

Die Lehrerin eröffnete den Unterricht, wurde jedoch von einer lauten, tiefen Stimme unterbrochen.

„Was geht! Was geht!" platzte die Stimme in den Raum. Alle Köpfe drehten sich um, und ich erkannte Farid Bang, wie er mit einem selbstgefälligen Grinsen das Klassenzimmer betrat.

„Was zum Teufel machst du hier?" platzte es aus mir heraus, die Verwirrung und Überraschung in meiner Stimme unüberhörbar. Farid war der Letzte, den ich an einem Ort wie der Schule gedacht hätte zu treffen.

Farid ignorierte meine Frage und brachte stattdessen einen Farid-Bang-Spruch.

„Ich will dich haben", verkündete er mit einem anzüglichen Lächeln, und ich konnte meinen Blick nicht von seinem unverschämten Gesicht abwenden.

„Ihhh, nein!" rief ich instinktiv, als der Ekel in mir hochstieg. Warum musste er immer so pervers gegenüber Frauen sein?

Doch Farid klärte mich rasch auf. „Auf der Tour", sagte er, während er mir einige Papiere in die Hand drückte.

„Das andere, woran du gedacht hast, würde ich aber auch gerne nehmen", zwinkerte er mir zu.

Bevor ich reagieren konnte, war er auch schon wieder verschwunden.

Verwirrt betrachtete ich die Papiere, die er mir gegeben hatte, und schnell wurde mir klar, dass es ein Vertrag war - ein Signing-Vertrag für sein Label 'Banger Musik'.

Ganz unten stand mein voller Name neben der gefragten Unterschrift: Aleyna Suri Ahlkavic. Woher kannte er den?

„Was war das denn, Aleyna?", fragte mich meine Lehrerin. „Ach nix. Ich hatte nur meine Hausaufgaben beim dem Konzert vergessen", zum Glück kannte meine Lehrerin den Farid Bang nicht, sonst hätte sie sicher mehr Fragen gestellt.

Meine männlichen Mitschüler jedoch, die auch noch ein Jahr jünger waren als ich, sahen mich fasziniert an. Was dachten sie wohl gerade, was Farid hier tat, und auch noch mit diesen Sprüchen, die er zweimal gebracht hatte?

Für den Rest des Unterrichts ignorierte ich das Genuschel meiner Mitschüler und dachte darüber nach, warum er genau mir die Signing-Papiere gab.

Der Unterricht verstrich, doch meine Gedanken kreisten nur um Farids Angebot und die Möglichkeit, mit Bobby und den anderen auf Tour zu gehen. Die Vorstellung, Teil dieser aufregenden Welt zu sein, weckte mein Interesse. Es war wie ein Traum.

Nach dem Unterricht ging ich nach Hause, und auf dem Weg überlegte ich, was es bedeuten würde, meinen bisherigen Alltag hinter mir zu lassen. Ich habe immerhin Schule. Ich bin zwar gut genug, um für ein paar Tage die Schule ausfallen zu lassen. Das ist aber das kleinere Problem. Das Größere ist meine Mutter. So wie ich es mir denken kann, hat Capo meinem Vater schon alles erzählt.

Dann wäre er schon damit einverstanden. Außerdem war er schon immer mein größter  Fan, wenn es um meine Musik geht.

Mit Entschlossenheit ging ich nach Hause, griff zum Telefon und wählte die Nummer, die Farid auf die Papiere geschrieben hatte.

Nervös tippte ich mit den Füßen rum und hörte das Pippen des Klingelns. Als die Person auf der anderen Seite der Leitung abnahm, sagte ich: „Ich bin dabei!" und eine Welle von Unsicherheit und Vorfreude durchzog meinen Körper.

„Ehm, okay. Und wer bist du genau?", hörte ich Farids Stimme.

„Ehm... Aleyna", sprach ich leise.

„Ahhh, die freche Aleyna, ja. Auf deinen Anruf habe ich gewartet."

„Gewartet?", fragte ich nach.

„Na klar. Als wenn jemand ein Deal von dem hübschen und tollen Farid ablehnen würde", ich schüttelte lächelnd den Kopf. Der wird mir noch viele Probleme bereiten.

„Na schön, Aleyna. Willkommen bei 'Banger Musik."

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Mein Lowa | Bobby VandammeWhere stories live. Discover now