Kapitel 10

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Es war bereits 19 Uhr, als Farid und ich direkt zum Veranstaltungsort des Konzerts fuhren, um dort Capo und Bobby zu treffen.

Sie waren beide noch im Tourbus, um sich fertig zu machen. Ich hatte diesmal beschlossen, nicht mitzugehen. Bobby hatte sich letztes Mal von mir abgelenkt gefühlt, also dachte ich, es wäre besser, heute nicht dabei zu sein.

Nachdem ich aus Farids Auto gesprungen war, wartete ich, bis Bobby fertig war, damit ich mich ins Bett legen konnte, um mich etwas abzulenken. Ich war zwar traurig, nicht mitzugehen, aber wenn Bobby dadurch besser performt, ist es mir recht.

Während ich im Bett lag, hörte ich, wie alle außer mir den Tourbus verließen. Nach etwa 30 Minuten hatte das Konzert bereits begonnen.

Ich beschloss, mich in meine eigene Welt der Musik zu vertiefen und an einem Song zu arbeiten, der mir nach langer Zeit wieder gefiel und mir etwas Zufriedenheit bot. Nach etwas mehr als einer Stunde schlief ich mit der Hintergrundmusik des Konzerts ein.

Es dauerte nicht lange bis ich aber von mehreren stimmen im tourbus geweckt würde. Es schien, als wären viel mehr Leute da als zuvor. Plötzlich trat jemand in das Zimmer und erschrak mich mit seinem plötzlichen Eintritt.

Ich atmete entspannt aus, als ich Bobbys Gesicht sah, der mich belustigt ansah. "Entschuldigung, Gova, ich wollte dich nicht wecken", sagte er und ging zu seinem Koffer.

"Wo warst du? Die anderen haben sich schon gewundert", fragte er mich. Ich wollte ihm nicht die Wahrheit sagen, also sagte ich: "Fühlte mich nicht so gut." Nach einem "Aha" ging er mit einem neuen Nike-Trainingsanzug aus dem Raum und mein Kopf fiel wieder auf das Kissen. Ich bin so eine Lügnerin. Ahhhh!

Aber heute sollte ich nicht in Ruhe gelassen werden, das merkte ich, als Capo ins Zimmer kam. "Aleyna, wo warst du? Bobby hat sich schon Sorgen gemacht", lachte er. Ich glaubte seiner Aussage allerdings nicht. Der war doch sicher froh, dass ich nicht da war.

"Ich will niemanden im Weg stehen. Außerdem geht es mir nicht so gut", fügte ich eine weitere Ausrede hinzu. Scheiss Lügnerin.

"Ach komm schon, wir gehen zur Aftershow-Party. Wallah, das wird richtig krass. Ein bisschen feiern. Trinkst du? Ach egal komm einfach", sagte er und packte mich am Arm, um mich mitzuziehen.

Ich wehrte mich gekonnt dagegen, bis ich ihn endlich zum Stehen brachte. "Ist ja okay, ich komme mit, lass mich nur kurz umziehen", bat ich ihn.

"Wir fahren in 10 Minuten los", informierte er mich, bevor er mit einem triumphierenden Lächeln ging.

...

Es war stockdunkel draußen, als Bobby und ich zusammen aus Capos Porsche stiegen.

Der Club leuchtete grell in der Dunkelheit der Stadt, und das gedämpfte Dröhnen der Musik drang bereits bis zu uns nach draußen.

Hätte ich gewusst, dass es so ein Club sein würde, hätte ich mich anders gekleidet. Mit meiner Skinny Jeans und meinem Top war ich etwas zu underdressed. Aber Bobby schien das auch egal zu sein. Er trug sowieso nur seinen Nike Tech Fleece, der ihm aber auch so gut stand.

"Gehen wir. Der Rest kommt gleich nach. Er muss noch seinen Luxuswagen parken", sagte Bobby mit einem breiten Grinsen und hielt mir die Hintertür des Nachtclubs auf.

Gemeinsam betraten wir den Club, umgeben von der pulsierenden Energie der Menschenmenge und dem Klang der Beats. Es war das erste Mal, dass ich in einem Club war, außer wenn ein Konzert stattfand.

Kann aber auch daran liegen, dass meine Eltern durchdrehen würden, wenn sie herausfinden würden, dass ich mich an einem solchen Ort befinde. Heute bin ich aber schließlich am Arbeiten.

Mein Lowa | Bobby VandammeWhere stories live. Discover now