Kapitel 6

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Ich ging gerade zum tourbus. Er war groß, und vorne drauf konnte man das Banner der Tour sehen. Links stand capo, in der Mitte Farid und rechts Bobby. Alle im Anzug. Sie nahmen die Inspiration, als auch den name vom Film Goodfellas aus den 90er.

Überrascht darüber, das Farid es wirklich
Geschafft hatte, meine Mutter zu überreden,
Betrat ich den Bus.

Rückblick:

Nachdem ich mit Farid telefoniert hatte und meine Bestätigung gab, bei seinem Label zu unterschreiben, legte er ohne ein Tschüss oder Auf Wiedersehen auf.

Was ich nicht gedacht hatte, war, dass er 30 Minuten später mit Capo an meiner Haustür stand.

Als ich die Tür öffnete, fiel ich gefühlt in Ohnmacht.

„Was macht ihr hier?", schrie ich fast schon.

„Wie, was machen wir hier? Du meintest, ich soll deine Mutter überreden. Das kriege ich doch wohl am besten so hin", zwinkerte Farid.

„Und ich bin hier, damit er keine Scheiße labert und deine Mutter am Ende verschreckt", begründete Capo sein Kommen.

„Und Bobby?", fragte ich nach.

„Ach der Bobby, hatte keinen Bock. Der ist noch im Bus."

Schade...

„Wo ist denn deine Mutter?", fragte Farid, da er sie nicht sehen konnte, nachdem er unser Haus betrat.

„Sie sollte gleich-"

„-Wer sind die denn, Aleyna?", und da war sie schon. „Hallo, Mama", begrüßte ich sie und zog sie in eine kurze Umarmung.

„Wow. Warum hast du mir das nicht vorher gesagt? Dass deine Mutter so heiß ist. Dann wäre ich noch viel schneller gekommen", probte Farid, und zum Glück hielt Capo ihn mit einem Schlag auf dem Arm auf weiter zu sprechen.

„Das sind die beiden Rapper, von denen ich dir erzählt habe, auf dem Konzert, auf dem ich vorgestern war", informierte ich meine Mutter, die mit offenem Mund dastand.

Kann man ihr nicht verübeln. Ihre 19-jährige Tochter steht mit zwei deutlich älteren Männern vor ihrer Eingangstür.

„Hallo Frau Ahlkavic. Ich bin-"

„-Capo!", unterbrach meine Mutter ihn. Nicht nur Teenager sind Fans von ihm. „Ich kenne deine Songs", lächelte meine Mutter ihn breit an und lies Capo schmunzeln.

„Und meine?", fragte Farid mit Welpenaugen nach.

„Nicht, dass ich wüsste", schüttelte meine Mutter verneint den Kopf. Sie wusste, wer er war. Sympathie war aber alles andere was sie für ihn empfand.

„Frau Ahlkavic. Der Farid hat Ihrer Tochter ein gutes Angebot gemacht. Sie wird beim Label von Farid unterschreiben und eine gewisse Summe dafür erhalten. Dafür muss sie auch auf die Tour mitkommen. Die ist nur noch 6 Tage lang, wo wir quer durch Deutschland reisen", informierte Capo meine Mutter höflich.

Meine Mutter sah verblüfft zu mir rüber. „Ist das schon mit ihrem Vater geklärt?" , wir nickten alle gleichzeitig im Takt als Antwort.

Meine Mutter schien zu grübeln. Ich weiß, was sie gerade dachte. 'Es ist viel zu gefährlich' oder 'Mit Farid Bang 6 Tage unterwegs'.

Als Farid wieder anfing das Wort zu ergreifen, wollte ich meinen Kopf gegen die Wand hauen. Da kommt doch sowieso nichts Nützliches bei raus.

„Welche Landsfrau sind sie?", fragte er und hatte ein verschmitztes Lächeln auf dem Gesicht. Tu nichts Falsches, Farid...

„Mazedonische Roma", antwortete meine Mutter.

„Ach wirklich. Unser Bobby ist auch mazedonischer Roma. Dann können sie auf ihn vertrauen. Er ist gut und wird auf ihre Tochter achten. Es wird ihr nichts passieren. Bei Allah, wenn etwas passiert dann komme ich dafür auf.", ich war überrascht. Farid hatte wirklich etwas Nützliches und zugleich nichts Frauenfreundliches beim Reden gesagt. Wow, Applaus dafür.

Meine Mutter schloss die Augen und atmete tief durch. „Na schön. Aber du versprichst mir, auf dich aufzupassen. Wenn du mir mit einem Kratzer nach Hause kommst, bringe ich dich um. Те сакам (Ich liebe dich)."

„Исто и тебе (Ich dich auch)", lächelte ich und zog sie in eine feste Umarmung.

„Hab noch etwas Spaß, bevor wir gehen", ich senkte den Kopf. Bald werden wir gehen...

Rückblick Ende:

Ich legte meinen Koffer ab, als ich im großen Bus ankam.

Die Aufregung in der Luft war greifbar, als ich die vertrauten Gesichter sah, darunter auch Bobby...

Er saß, auf der Coach mit einem Kopfhörer über die Ohren gezogen.

Schüchtern sagte ich: „Hallo." Er nickte freundlich zurück, bevor er sich wieder seinen Texten widmete. Ein leichtes Lächeln huschte über mein Gesicht. 6 Tage, hmm? Und dafür muss ich nichtmal zur Schule. Das ist doch Geschenk.

Plötzlich durchbrach Farids laute Stimme die aufgeregte Atmosphäre. „Aleyna, schau dir Bobby an! Er arbeitet schon wieder an neuen Texten. Du könntest dir ein Beispiel an ihm nehmen", rief Farid mit einem Augenzwinkern.

„Ich bin doch gerade erst angekommen", erklärte ich verwirrt. „Wäre es nicht besser, wenn ich mich für die Bühne vorbereiten würde?", fragte ich stattdessen.

Farid fing an herzhaft zu lachen. „Hast du das gehört, Bobby? Die Kleine will auf die Bühne", fügte Farid mit einem schelmischen Grinsen hinzu.

Ich runzelte die Stirn und schaute zu Bobby. „Während wir auf Tour sind, will ich sehen, wie du arbeitest und woran du arbeitest. Und dann können wir nochmal gucken, ob du auftreten kannst", erklärte Farid. „Aber eher nicht", fügte er leise hinzu und verließ lachend den Raum, während ich verwirrt zurückblieb.

„Arschloch!", flüsterte ich ihm hinterher.

„Mach dir nichts draus. Er war am Anfang auch so zu mir. Er hat wirklich Talent in dir gesehen. Er sieht vielleicht dumm aus, aber er hat Ahnung. Er ist eine Rap-Legende. So viel Musik, wie der gehört hat, gibt es kein zweites Mal", sagte Bobby aufmunternd und wandte seinen Blick zurück an die Texte.

Wenigen Momente später, kam der Tyrann wieder, diesmal mit einem Kameramann, nahm ich an, es sei für den Tour-Vlog, der auf YouTube hochgeladen wird. Den machten sie in jeder Stadt. Und ich hatte jede einzelne Folge mitverfolgt.

„So Freunde, hier sehen wir auch den lieben Bobby. Am Arbeiten natürlich. Macht der brav, oder?", Bobby zeigte in voller Pracht seinen Mittelfinger Farid entgegen, aufgrund der harten Sprache.

„Direkt daneben ist auch ein neues Mitglied des Teams, fellas. Nur dass sie ein Mädchen ist. Und nein, ich habe sie nicht durchgevögelt Freunde. Sie ist aus freienstücken hier", lachte er in die Kamera. Bobby und ich konnten seinen Humor nicht teilen.

„Sie ist ein vielversprechendes Talent, genau wie unser Bobby. Vielleicht verstehen die beiden sich ja", spielte er mit seinen Augenbrauen und deutete auf etwas Anzügliches hin.

Zum Glück ging er dann auch wieder, mit der Kamera, und fuhr die Vlog-Tour alleine fort.

Zum Glück ging er dann auch wieder, mit der Kamera, und fuhr die Vlog-Tour alleine fort

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Mein Lowa | Bobby VandammeWhere stories live. Discover now