Kapitel 13

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Nachdem ich nach zwei Stunden mit dem Song fertig war, war ich der Meinung, dass er komplett war. Er musste nur noch in einem vernünftigen Studio aufgenommen werden, dann hätte ich ihn bereit, um ihn hochzuladen.

Gelangweilt verließ ich den Tourbus und begab mich zum Veranstaltungsort, um mir die Bühne anzusehen.

Als ich die Arena betrat, sah ich viele Leute, die am Arbeiten waren. Entweder bauten sie etwas auf, regelten die Technik oder standen für Proben auf der Bühne.

Plötzlich tauchte Farid hinter mir auf. Ich erschrak mich kurz, da es so plötzlich war. "Könntest du vielleicht kurz helfen, wenn du schon hier bist? Es gibt Probleme bei der Technik. Zwei Stromkabel müssen verschoben werden, damit es später mehr Energie gibt", sagte er.

Ich nickte und fragte ihn, wo ich die Kabel anbringen sollte.

"Hier sind erstmal die Kabel. Bobby wird dir die Anlage zeigen. Sie ist zwei Stockwerke weiter oben", antwortete Farid.

Ich folgte Bobby mit den langen Kabeln in der Hand. Er führte mich zu einem Fahrstuhl, in den wir einstiegen, ohne ein Wort miteinander zu wechseln.

Es herrschte eine unangenehme Stille, die zum Glück durch das Klingeln des Fahrstuhls unterbrochen wurde.

Schweigend folgte ich ihm weiter. "Gib mal her", sagte er schließlich, und ich übergab ihm die Kabel. Es schien, als wüsste er selbst nicht, was er tun sollte. Er versuchte einfach, sie irgendwo einzustecken, sodass es passte. "So müsste es richtig sein", sagte er selbstsicher. Ich blieb misstrauisch. Das konnte doch nicht richtig sein.

Schulterzuckend gingen wir wieder in den Fahrstuhl, um in die Etage der Bühne zu fahren. Doch leider kam die Entscheidung, die Bobby traf, uns zum Verhängnis.

Das Licht fing an zu flackern, und die Kabine wackelte. "Fuck, was ist jetzt los?", rief ich in Panik und hielt mich am Geländer fest.

"Anik!", rief Bobby, bevor es dunkel wurde und wir irgendwo im Nirgendwo stecken blieben, nachdem es laut knallte.

Bobby und ich wurden in eine Ecke befördert und befanden uns in einer unangenehmen Position wieder. Er stand vor mir, kein Zentimeter zwischen uns, seine Arme neben meinen Kopf abgestützt.

Zum Glück ging wenige Sekunden später wieder das Licht an. "Alles okay bei dir?", fragte er keuchend. Ich nickte und sah ihm in seine braunen Augen. "Wirklich?", fragte er noch einmal nach.

"Ja", antwortete ich kurz.

Anstatt sich von mir zu lösen, um etwas Abstand zwischen uns zu gewinnen, blieb er verharren. Nicht nur das, er bewegte seinen Kopf langsam zu mir runter. Wollte er mich...?

Unser Augenkontakt war intensiv. Genauso wie die Nähe. Sein Geruch als auch seine Wärme, konnte ich spüren. Ich schloss die Augen und wollte den Kuss erwidern, falls er mich küssen wollte. Meine Atmung war schwer, und meine Beine weich.

"Alles okay bei euch?", eine männliche Stimme von außen brach in unseren Käfig ein.

Mit einer schnellen Bewegung ging Bobby sich durch seinen Bart, drehte sich um und antwortete dem Mann. "GOVA! Was ist hier los? Der Fahrstuhl ist stecken geblieben. Oullah, das ist mies. Ich muss hier raus"

"Es gab ein Problem bei der Technik. Die Stromkabel wurden vertauscht, es gab einen Kurzschluss. Ihr wartet da drinnen, während wir versuchen, den Strom wieder anzuschalten", erklärte Bobby schnell, und ich zuckte mit den Schultern. Natürlich waren es die Kabel. Ich wusste doch das sie so nicht richtig waren.

"Mach aber schnell!", forderte Bobby, streng. Ich
Merkte das er genervt war. Es ist immerhin seine Schuld. Nur wegen seiner Selbstsicherheit stecken wir jetzt hier fest.

Doch aus "schnell" wurde nichts. Am Anfang hieß es 5 Minuten, dann 15, und am Ende saßen Bobby und ich 45 Minuten in unserem eigenen Schweigekäfig fest.

Die Stille zwischen uns war spürbar, und jeder
hielt ein gewissen Abstand. Wir vermieden es, uns in die Augen zu sehen oder auch nur ein Wort zu sprechen, als ob wir beide die ungesagten Gefühle zwischen uns ignorieren wollten. Es ist so nervig. Am liebsten würde ich ihn einfach um den Hals springen.

Als wäre es schon nicht unangenehm genug zwischen uns gewesen, hatte er vorhin versucht, mich zu küssen. Nicht dass ich etwas dagegen gehabt hätte.

Als uns dann ein alter Mann aus dem Fahrstuhl rausholte, sprintete Bobby gefühlt raus. Wow.

"Was soll ich nur mit dir machen? Du kannst nicht mal zwei Sachen anbringen", konfrontierte Farid mich direkt.

Meine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. "Sag das lieber deinen Kollegen da drüben. Der hat stolz gesagt, er wüsste, was er tut. Und dann saßen wir da 45 Minuten", genervt ließ ich Farid stehen, ignorierte Capos Blick auf mir und ging zurück in den Tourbus, um mich mit TikTok etwas abzulenken.

 Und dann saßen wir da 45 Minuten", genervt ließ ich Farid stehen, ignorierte Capos Blick auf mir und ging zurück in den Tourbus, um mich mit TikTok etwas abzulenken

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Mein Lowa | Bobby VandammeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt