Kapitel 18

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3 Wochen später:

Es waren die letzten Stunden in Deutschland. Meine Mutter hatte eine Abschiedsfeier für uns organisiert, zu der alle gekommen waren: meine Freunde, ihre Freunde und unsere Verwandten.

Alle waren da, als es erneut an der Tür klingelte, und ich sie überrascht öffnete. "Bobby!", rief ich und sprang ihm in die Arme. Er lächelte breit und drückte mich fest. "Du siehst richtig bombe aus", flüsterte er.

Plötzlich wurden wir von einem tiefen Räuspern von hinten unterbrochen. Ich löste mich von Bobby, um zu sehen, wen er mitgebracht hatte. Sofort erkannte ich die vertrauten Gesichter.

Es waren Farid und Capo. Ich wunderte mich, warum sie hier waren, und bevor ich fragen konnte, antwortete Farid bereits: "Capo und Bobby haben mir gesagt, dass du nach Dubai ziehst. Und ich wollte natürlich meiner Künstlerin auch tschüss sagen", erklärte er sich. "Das ist auch noch für dich." Farid lächelte mich an und übergab mir ein Geschenk.

Als Dank nahm ich ihn kurz in den Arm. "Danke!", rief ich und umarmte auch Capo kurz. Dabei spürte ich Bobbys eifersüchtigen Blick auf mir. Um ihn zu beruhigen, streifte ich beim Vorbeigehen seine Hand und schenkte ihm mein schönstes Lächeln.

Ich stellte meiner Mutter, die gerade etwas trank, meine Gäste vor: Farid und Capo. "Und du musst dann wohl Bobby sein", sagte meine Mutter zu Bobby, der sich zu ihr hinunterbeugte, und sie nahm ihn sofort in den Arm.

Ich musste lächeln. Bobby in den Armen meiner Mutter zu sehen, hätte ich mir nicht einmal in meinen schönsten Träumen ausmalen können.

Nachdem meine Mutter ihn freigelassen hatte, beschloss ich, jetzt ein bisschen Zeit mit Bobby zu genießen.

Ich nahm seine Hand in meine und zog ihn in einen leeren Raum, wo nur wir beide waren.

Ich schmiegte mich an ihn, und er lachte, als ich ihn mit Küssen im Gesicht übersäte. "Gova, komm runter", sagte er und legte seine Arme um meine Taille. "Ich will nicht gehen. Ich will hier bei dir bleiben", meckerte ich und legte den Kopf in den Nacken. "Ich bin doch jetzt hier", grinste er und strich mir durch die Haare.

Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und atmete tief aus. Die letzten 3 Wochen, die ich fast nur mit Bobby verbracht hatte, waren die beste Zeit. Wie er gesagt hatte, hatten wir Spaß, haueten auf die Kake, drehten ein bisschen durch und machten gute Musik zusammen.

Wir verharrten in dieser Umarmung, bis jemand durch die Tür brach.

Farid war es mal wieder und lächelte uns sofort an, als er unsere Position sah. "Oh, lasst euch nicht von mir aufhalten, macht da weiter, wo ihr aufgehört habt", scherzte er und zwinkerte uns beiden zu.

Ich sah Bobby an, und es war offensichtlich, dass ihm die Situation unangenehm war. Als Farid dann die Tür hinter sich schloss, brachen wir beide in Gelächter aus und hielten uns vor Lachen aneinander fest.

"Verdammt, Gova!", rief er lachend und wischte sich die Freudentränen weg.

Wir sammelten uns und beschlossen, uns den anderen wieder anzuschließen. Ich sah, wie meine Mutter sich mit ihren Freundinnen und Farid betrank. Ja, Farid bang betrank sich mit einer Gruppe von Damen. Sie waren zwar nur etwa 5 Jahre älter als er, aber es war trotzdem lustig mitanzusehen.

Capo saß währenddessen bei meinen drei Onkeln und mehreren Cousins. Es freute mich, sie alle hier so beisammen zu sehen. Und neben mir hatte ich meinen Traummann. Auch wenn alles nur für den kurzen Moment war, genoss ich jede einzelne Sekunde.

"Bist du bereit für unseren Song?", flüsterte Bobby mir schmunzelnd zu. Ich nickte. Den Song, an dem wir so lange gearbeitet hatten: "Weiße Nacht".

Bobby ging zur Musikbox, verband sein Handy und ließ den Beat abspielen. "So, Govales! Aleyna und ich performen jetzt einen Song, an dem wir gearbeitet haben. Ich hoffe, er gefällt euch", sprach er laut genug, damit jeder ihn hören konnte.

Alle hörten aufmerksam zu und stellten ihre Gespräche ein. "Unsere Chance", flüsterte Bobby mir kurz über den Rücken und sah mich aufmunternd an.

Ich atmete tief durch und blickte kurz zu meiner Mutter, die etwas misstrauisch aussah. Ich musste ihr beweisen, was ich konnte.

Bobby wartete auf den ersten Beat-Drop und fing an, seinen Text zu rappen. Als ich dann an der Reihe war, nahm Bobby meine Hand, und ich begann:

(Azu - Avec Moi)

"Viens avec moi
Du bist mein Licht bei Nacht, wenn es dunkel wird
Dans le soir
Oh, sag mir, kommst du mit?
Viens avec moi
Ich bekomm' Halluzination'n
Kein Bezug zur Realität, wenn du da bist, sag mir, wo
Wohin führt der Weg, den wir fahr'n? Wir kam'n ab von der Fahrbahn."

Als dann dienHook dran kam und ich wie bei Moulaga meine hohe und Bobby seine tiefe Stimme einsetzte, verschmolzen unsere Stimmen zu einer harmonischen Einheit. Ich gab alles, schloss die Augen und fühlte den Moment mit meinem ganzen Körper.

 Ich gab alles, schloss die Augen und fühlte den Moment mit meinem ganzen Körper

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Mein Lowa | Bobby VandammeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt