Kapitel 2

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Es klopfte am Mittag an der Tür, als ich gerade dabei war, die Päckchen alle zu verpacken, damit sie verkaufsbereit waren.

Schnell verstaute ich alles, so dass meine Mutter nichts davon mitbekommen würde. Wenn sie herausfindet, was wir machen würden, wäre ich sicherlich nicht mehr so quicklebendig.

Ich wusste, wer an der Tür war. Die Uhrzeit und die freudige Stimme meiner Mutter verrieten es mir.

„Na, Alles gut, Bobby?", begrüßte ich ihn mit einem Kopfnicken, während er in der Umarmung meiner Mutter feststeckte.

„Alles klar, Gova. Bist du fertig?", fragte er, nachdem meine Mutter ihn auch losgelassen hatte und er seine Gegelten Haare zur Seite drückten musste da sie etwas verwuschelt würden.

„Jo, ich packe kurz noch alles", probte ich unauffällig und verteilte keine Informationen vor meiner Mutter.

Er nickte, zog seine Schuhe aus und folgte mir in mein Zimmer, wo er sich direkt auf mein Bett schmiss, als wäre es selbstverständlich.

„Deine Klamotten sind dreckig, geh runter!", meckerte ich. „Chill mal. Ich habe mich gerade umgezogen. Bin direkt her", grinste er und legte seinen Kopf auf mein Kissen, als wenn der mich provozieren würde.

Der hört auch auf nichts und niemanden...

Ich sortierte alles nach den Sorten, von LSD bis Hashisch. Dann legte ich sie alle in meine Handtasche.

„Können los", seufzte ich und hängte mir meine Tasche um die Schultern.

„Du gehst so raus?", sagte er stirnrunzelnd und wies auf mein Outfit hin.

Ich legte meinen Kopf zur Seite. Was meinte er? Ich hatte eine kurze Hotpants an, da es Sommer war, und ein weißes enges Top.

„Ja?", antwortete ich stirnrunzelnd. „Safir, Ich will nichts sagen. Du siehst aber aus wie ein Kätzchen auf Salzstangen", meine Augen weiteten sich vor Wut. Das war doch jetzt nicht sein Ernst. Das muss genau er sagen. Er hat immer Trainingsanzüge oder Trikots an, voll langweilig.

„Zieh dir wenigstens die Jacke an", probte er diesmal leise und übergab mir seine weiße Tech-Fleece-Jacke, die er sich auszog.

Also lag es doch nicht an meinem Outfit? Sondern eher daran, wie viel ich anhatte.

„Okay, lass mal jetzt los. Gleich kein Bock mehr", seufzte er, verließ das Zimmer und zog sich seine Schuhe wieder an.

Ich folgte ihm kopfschüttelnd, verabschiedete mich von meiner Mutter mit einem Kuss auf die Wange und ging. „Tschüss, Tante", rief Bobby noch hinterher, bevor ich die Tür hinter mir schloss und wir das Treppenhaus verließen.

Während wir uns zum Übergabeort begaben, nahm ich mein Handy raus und checkte meine Social-Media-Accounts, wo eigentlich so gut wie nie etwas passierte. Mein Account war auf privat mit 60 Followern.

Bobby und mein Bruder sagten mir immer, es sei gefährlich, alles zu posten und jeden anzunehmen, weshalb ich so gut wie niemanden annahm und auch nur ab und zu was in meiner story postete.

Als ich jedoch eine neue Anfrage bemerkte, kam ich ins Wanken. Ich erkannte den Namen. Irgendwo hatte ich ihn schon mal gehört.

@Mowgli018 hat eine Anfrage zum Folgen gesendet

Ich zeigte Bobby den Account, um zu wissen, ob er ihn kannte.

„Ah, ja. Mit den Typen haben wir früher gechillt und anfangen zu Freestyle.", informierte er mich über diesen Mowgli.

Apropo Rapper. „Hast du von dieser Rap-DSDS-Show gehört? Auf YouTube. Icon heißt die, glaube ich", ich hatte vor kurzem von Icon mitbekommen, da ein alter Kollege von Bobby und mir da teilgenommen hatte, leider war er zu Anfang rausgeflogen.

Es war bereits die dritte Staffel, und in paar Monaten soll sogar die vierte beginnen.

„Lass mal diese Filme. Hab da davon gehört. Würde da niemals mitmachen. Das ist so ein richtiger Ayri Weg, um berühmt zu werden", er schüttelte die Idee sofort ab.

„Es ist doch einen Versuch wert. Warum nicht?", fragte ich ihn und versuchte, ihm es doch einzureden.

„Vertrau mir. Ich werde auf meine Weise berühmt werden", er grinste mit seinen spitzen Schneidezähnen und gab mir das Gefühl, dass ich ihm vertrauen könnte.

„Na dann. Bis jetzt kennt man dich außerhalb von Bergheim nicht", zuckte ich mit den Schultern und provozierte ihn spielerisch.

„Oullah sogar. Halt einfach die Fresse."

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Bergheimer liebe | Bobby VandammeWhere stories live. Discover now