Kapitel 18

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Ich wachte auf und spürte sofort ein schweres Gewicht auf meinem Rücken, das mich an etwas Warmes zog und sich direkt gegen meine Wange schmiegte.

Vorsichtig hob ich meinen Kopf leicht an und sah in das friedliche, schlafende Gesicht von Bobby. Ein sanftes Schnarchen entwich seinen Lippen, was ich aber süß fand.

Ein warmes Gefühl der Zufriedenheit durchströmte mich, als ich den Anblick genoss und mir bewusst wurde, dass wir die Nacht zusammen verbracht hatten.

Die Erinnerungen an den gestrigen Abend kehrten langsam zurück, und ich lächelte, als ich daran dachte, wie wir gemeinsam beim Film auf der Coach eingeschlafen waren.

„Hör auf, mich beim Schlafen zu beobachten, das ist gruselig", ich zuckte kurz auf, als das morgendliche Raunen von Bobby mich aus meiner Starre riss.

„Warum gruselig?", lachte ich und stützte mich mit dem Kinn auf seine Brust ab, was dazu führte, dass ich seinen ruhigen Herzschlag spüren konnte.

„Gova, nur Psychopathen beobachten andere beim Schlafen", neckte er und legte seinen Kopf auf seinem abgestützten Arm ab.

„Dann bin ich eben ein Psychopath", lächelte ich provokant und merkte, dass es wieder fast wie früher war, außer dass wir normalerweise nicht am Abend rummachen oder am Morgen kuschelnd aufwachten.

„Normal ist sowieso langweilig", lachte Bobby und sah mich mit angeschwollenen Augen an.

Wir verweilten einige Sekunden so und schenkten uns nur die Blicke des anderen, bevor Bobby den Moment wieder mal zerstören musste. „Gova, lass uns fertig machen", sagte er und stützte sich mit beiden Armen auf, während er sich an die Armlehne der Couch lehnte.

Ein leichter Seufzer entwich mir, als ich begriff, dass die Welt um uns herum weiterging und wir unsere täglichen Verpflichtungen erfüllen mussten.

Ich setzte mich ebenfalls auf und fuhr mir durch meine verwuschelten Haare, während ich den intensiven Blick von Bobby auf mir spürte.

„Mach dich frisch, ich mache solange etwas zu essen", mit diesen Worten stand Bobby auf und verschwand für einige Sekunden, kam dann aber mit einem Stapel Klamotten zurück.

„Zieh das an. Sind ein bisschen groß, wird aber schon nicht so schlimm sein", er übergab mir seine gefalteten Klamotten und stellte sich daraufhin in die offene Küche, was mich schmunzeln ließ.

Ich verschwendete keine Sekunde, stand auf und ging ins Badezimmer, um mich wie Bobby gesagt hatte "frisch zu machen".

Ich klatschte mein Gesicht mit Wasser ab und sah mein verschlafenes Gesicht im Spiegel an. Ein breites Grinsen breitete sich automatisch auf meinen Lippen aus. Ich konnte es kaum glauben – ich hatte Bobby geküsst. Nicht nur das, wir hatten wie verliebte rumgemacht und die ganze Nacht miteinander verbracht.

Es war alles so euphorisch. Jeder Moment war wie aus einem Traum, aber gleichzeitig so real und intensiv.

Im Hintergrund des Spiegels sah ich die Klamotten, die ich auf die Toilette gelegt hatte.

Ich ging zu ihnen rüber und sah sie mir an. Es war eine lange blaue Training-hose von Under Armour und ein Fußballtrikot in einer grellen Farbe. Ein perfektes Bobby-Outfit.

Beim Überziehen der Klamotten kam mir der frisch angenehme Geruch von Bobby in die Nase. Ich kannte den Geruch. Normal, wenn wir zwei Jahre fast jeden Tag miteinander verbracht hatten.

Das Trikot war mir etwas zu groß und die Hose passte mir so einigermaßen, kann aber auch daran liegen, dass ich einen etwas größeren Po und Oberschenkel als Bobby habe.

Bergheimer liebe | Bobby VandammeWhere stories live. Discover now