Kapitel 3

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Bobby und ich waren gerade von der Übergabe zurückgekommen und stiegen in sein Auto.

„Puh... Hab mies Hunger. Lass uns mit den Jungs irgendwo was essen gehen", stöhnte Bobby vor Hunger und rief die beiden Brüder an.

„Ey, worauf hast du Bock?", fragte er mich und hielt sein Mikrofon etwas weg, damit die Jungs nicht hören konnten.

„Pizza!", brachte ich energisch heraus.

Bobby nickte schnell. „Jungs, lasst uns zu dem Italiener gehen, wo wir immer hingehen. Sagt auch Amino Bescheid."

Bobby legte auf und konzentrierte sich wieder auf die Straße, während ich mein Handy mit seinem Radio verband.

„Wünsche? Nein? Okay, perfekt", lächelte ich und ließ einen Song von einem meiner Lieblings Künstler abspielen. Farid bang.

„Boah gova, mach das mal weg. Was ist das?", meckerte Bobby und legte seinen Kopf genervt in den Nacken.

„Er ist eine Legende, versteh das doch endlich", protestierte ich. „Nein, Mann. Der Typ rappt immer über das Gleiche und hat keinen Stil", schüttelte er den Kopf und sprach von Farid, als hätte er einen Diss-Track gegen ihn geschrieben.

„Mach mal Jul an", erwiderte er direkt und drehte die Lautstärke der Musik herunter.

Ich gab grinsend auf. „Du und dein Jul. Du liebst diesen Typen echt"

„Er ist der Beste. Wenn ich könnte, würde ich jeden Song von ihm covern", lächelte er und ein kleiner Funke in seinen Augen war zu erkennen. Wenn er nur so von Farid sprechen könnte...

Naja, die französische Musik hat ihn halt angetan. Deswegen ist sein Rap-Stil auch so besonders. Die Elemente vom Bergheimer Slang und dem französischem Vibe ist eine Kombi die nur Bobby beherrschen konnte.

Weshalb ich ihn auch so schnell wie möglich fördern und berühmt machen möchte, bevor irgendjemand anderes auf die Idee kommt, sich den Style zu eigen zu machen.

Ich sah aus dem Wagen, und genoss die Musik von Jul. Auch wenn ich es nicht zugeben möchte, macht dieses Weißbrot echt gute Musik.

Wir fuhren noch einige Minuten, bevor Bobby vor dem Italiener parkte und wir aus dem Wagen stiegen. „Da kommen ja die Unzertrennlichen", lachte Amino, einer von Bobbys ältesten Freunden, und einer meiner ältesten Feinde. Wir mochten uns nicht sonderlich. Und ich hatte keinen Scham ihm das auch zu zeigen.

Er hatte sich als ich nur zur Schule ging, mehrmals an mich rangemacht, und ich habe ihn immer wieder zurückgewiesen. Seitdem behandelt er Bobby und mich so, als wären wir ein Paar, nur weil wir die ganze Zeit miteinander sind.

„Warum wartet ihr hier auch wie Hunde auf uns? Hayde, lasst uns rein!", lachte Bobby und betrat den Laden, während ich Ibra und Ibo mit einem Herzenslächeln begrüßte und Amino nur mit einem unfreundlichen Kopfnicken.

Bobby war der Erste, der den Laden betrat und sich auch setze. Amino wollte sich zuerst neben ihn setzen, bis sein Kopf auf die geniale Idee kam, mich zu provozieren.

„Ah, sorry, Gova. Ich hab komplett vergessen, dass du neben deinem Schatz sitzen willst", lächelte er und entschuldigte sich mit einem Zinker Lächeln. Nur war ich die Einzige, die seine falsche Art hinter seiner gespielten Freundlichkeit erkannte.

Ich lasse mir das aber sicherlich nicht gefallen...

„Danke, weißt du, ohne meinen Schatzi kann ich nämlich nicht", lächelte ich genauso falsch und voller Ironie.

Dazu legte ich meinen Arm um Bobbys Schulter und streichelte ihn einmal sichtbar auf und ab, damit amino es auch genau sehen konnte. Während mein Blick weiterhin provokant auf ihn gerichtet war. Damit hatte er nicht gerechnet.

Bergheimer liebe | Bobby VandammeWhere stories live. Discover now