Kapitel 12

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Ich frühstückte gerade mit meiner Mutter, als das kurze auf klingeln von meinem Handy die ruhige Atmosphäre am Frühstückstisch durchbrach.

Ich zuckte kurz zusammen, bevor ich mein Handy schnell in die Hand nahm und eine Nachricht von Ibra auf dem Bildschirm sah.

[Kommst du noch? Farid geht gleich live.]

Meine Augen weiteten sich. Heute verkündet Farid, wer ins Finale kommt. Ich hatte es komplett vergessen.

Aber so, wie Ibra mir geschrieben hatte, schien es nicht so, als ob sie es vergessen hätten. Und Bobby hat mir nicht Bescheid gegeben?

Ich wusste, der Kuss von gestern würde alles ruiniert. Unsere langjährige Freundschaft einfach so im Eimer...

„Alles okay, mein Schatz?", meine Mutter sah meinen bedrückten Gesichtsausdruck. „Ja, gestern ist nur-", „Würdest du schon wieder überfallen?", meine Mutter unterbrach mich brüllend und legte ihre Hände vor Angst auf die Brust.

„Nein, das nicht. Es gab einen Vorfall mit Bobby.", informierte ich sie. Ich erklärte ihr aber nicht, was genau passiert war. Ich wollte sie nicht noch mehr stressen. Sie hatte schon genug zu tun mit all den Rechnungen und ihrer Arbeit. Ich hatte ihr eigentlich versprochen nach meinem Abschluss auf die Uni zu gehen. Das ist jetzt 1 Jahr her, und ich bin immer noch hier, und bereite ihr nur Probleme.

„Ihr beide habt euch gestritten?", fragte sie verblüfft nach. Da es ziemlich ungewohnt für uns war. Wir beide haben uns nie gestritten, lediglich kleine Diskussionen.

„Ihr kriegt das wieder hin. Ihr beide seid unzertrennlich. Seit Kareem nicht mehr da ist...", meine Mutter stockte, als sie den Namen meines Bruders erwähnte. „Seit Kareem nicht mehr da ist, hat sich Bobby so schön um dich und auch mich gekümmert. Er ist ein guter Junge, er würde nichts tun, was dich verletzen würde." Ich schluckte fest bei den Worten meiner Mutter. Sie hatte recht. Er würde nichts tun, was mich verletzen könnte...

[Bin auf dem Weg]

Schrieb ich Ibra und stellte meinen Teller in die Spüle.

„Ich bin heute Abend wieder da, gehe zu Ibra und Ibo", ich gab meiner Mutter einen Kuss auf die Wange, bevor ich meine Schuhe anzog und nach draußen lief.

...

Wie immer begrüßte ich die Mutter der beiden Brüder mit einem höflichen Lächeln, bevor ich die Treppen hinunter in den Keller ging.

Der Geruch von Zigarettenrauch stieg mir sofort in die Nase, als ich die Tür öffnete.

Als ich den Raum betrat, fiel mein Blick sofort auf den großen Tisch, auf dem zwei Dosen Jack Daniel's waren. Was hatte Alkohol in diesem Zimmer zu suchen? Keiner der Jungs trank normalerweise.

„Da bist du ja, Runa", Ibo stand auf und zog mich in eine schnelle Umarmung. „Hm, ein bestimmter Mann hat wohl gedacht, es sei besser, mir nicht Bescheid zu sagen", sagte ich ironisch und blickte offensichtlich zu Bobby rüber, der in einer Ecke des Raumes stand und an seinem Text arbeitete.

„Habt ihr euch gestritten?", fragte er sofort heraus. „Weiß nicht." Ich senkte den Kopf und sah dankbar zu Ibra, dafür dass er mir Bescheid gegeben hatte. Wir hatten uns nicht wirklich gestritten. Aber was es war wusste ich nicht. Wie beschreibt man denn so eine Situation?

„Poa, govas. Hab so einen fetten Haufen geschissen. Geht am besten nicht auf die Toilette", Amino kam plötzlich ins Zimmer und setzte sich breitbeinig auf die Coach, neben Ibra.

„Boa, Junge, zieh mal ab", probte Ibra angeekelte und setzte sich mindestens einen Meter weiter weg von ihm, was verständlich war, nachdem, was Amino gesagt hatte.

Bergheimer liebe | Bobby VandammeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt