Kapitel ~ 11

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Nach einigen Stunden waren die American Music Awards vorbei und die Dunkelhaarige konnte es kaum erwarten,dass ihr freund endlich im Hotel auftauchte. Sie war außer sich und lief aufgeregt im Zimmer auf und ab während Taylor versuchte sie zu beruhigen, doch eigentlich gab es nichts mehr, was sie noch hätte sagen können, um sie irgendwie auf den Boden zu holen. Das wusste sie.

Endlich ging die Tür auf und Justin trat ins Zimmer.Als Taylor ihn sah, verabschiedete sie sich von ihrer Freundin und verließ das Zimmer. Das war etwas, was die beiden unter sich ausmachen mussten und jeder, der die beiden kannte, wusste, dass diese Streitigkeiten niemals leise abliefen.
Der Musiker war sich keiner Schuld bewusst und ging auf seine Freundin zu. Er wollte sie umarmen und ihr sagen, wie froh er war, dass es ihr nach dem Zusammenbruch offenbar besser ging, doch Selena wehrte seine Umarmung ab. Überrascht schaute er sie an. „Was ist los, Schatz?"


„Was los ist?", fragte sie und es war in ihrer Stimme deutlich zu hören wie aufgebracht sie war. „Willst du mich eigentlich verarschen,Justin?!"


„Baby, was ist denn?". Immer noch war er sich keiner Schuld bewusst. „Ich weiß, dass ich eigentlich keinen Streit mit Mandy anfangen wollte und es tut mir auch wirklich leid..."


„Es geht nicht um den Streit, Justin!",schrie sie ihn an und es schien, als ob sich die ganze Wut und Verletzung der letzten Wochen auf einmal entlud. Sie konnte nicht glauben, dass er einfach so tat, als ob er nicht wüsste worum es ging. Das Thema mit Ariana hatte in den letzten Wochen schon öfter für Streit gesorgt und die Dunkelhaarige hätte von ihrem Freund erwartet, dass er sich von ihr fern hält, denn er wusste, wie unsicher sie war, wenn es um die Figur und das Aussehen der schlanken Sängerin ging. „Es geht um Ariana" Du weißt ganz genau, wie ich darauf reagiere. Die ganzen letzten Wochen war das immer wiederThema zwischen uns und du benimmst dich einfach als wäre alles in Ordnung!", schrie sie ihn an. „Du weißt doch, wie sehr mich das verletzte! Wieso machst du das? Warum konntest du dich nicht einfach irgendwo anders hinsetzen? Irgendwo.. Die Halle war groß genug. Und von allen Zehntausenden Menschen, die da waren musstest du dich genau neben diese eine setzen. Merkst du gar nicht, das du mir damit wehtust?!", ihr stiegen die Tränen in die Augen. Sie war verletzt,denn er wusste, dass es ein heikles Thema war. Sie hätte so viel Feingefühl von ihm erwartet, dass er sich von der schlanken, jungen Frau fern hält, wenn Selena nicht da war, doch er hatte sie maßlos enttäuscht.

Justin ging auf Angriff. Die Tatsache, dass seine Freundin ihm misstraute, machte ihn wütend und er vergaß,dass er im Gegenzug schon um einiges schlimmer zu ihr gewesen war,als sie jemals zu ihm hätte sein können. „Wieso misstraust du mir so? Nur weil du irgendwelche Probleme mit deinem Aussehen hat, musst du mir nicht unterstellen, dass ich ständig fremd gehe!",verteidigte er sich und schmiss seine Jacke auf das Bett. „Was soll der Mist denn?! Ich habe eine Lust mich hier von jedem immer einschränken zu lassen. Du bist doch sicher auch kein Kind von Traurigkeit, oder?"

„Was soll das denn jetzt?".Ungläubig schaute sie ihn an. „Schieb' jetzt deine Fehler nicht auf mich ab, okay?! Du hat mich schon so oft betrogen und ich habe dir immer wieder verziehen, weil ich dich liebe und weil es mir leid tat, dass alle dich so fertig gemacht haben", erklärte sie und weinte, den sie liebte diesen Mann und verletzte sie zu sehen, dass er ihr scheinbar misstraute.

„Hast du auch mal darüber nachgedacht, dass es vielleicht an dir liegen könnte, dass ich was mit anderen Frauen hatte?!", wütend stand er da und wartete aufeine Reaktion. Er wusste, dass er sie damit getroffen hatte und etwas genoss der diesen Sieg. Jedes Mal, wenn die beiden stritten, dann ging es nur darum, wer den anderen am besten trifft. Zumindest war es aus seiner Sicht so. Er wollte nicht schwächer sein. Er wollte derjenige sein, der die besseren Waffen hatte und ihr mehr Schaden zufügte, als sie ihm. Jedes Mal ging ein Streit schlimmer aus, als der den die beiden zuvor gehabt hatten und so wurde mit immer härteren Bandagen gekämpft und selbst, wenn einer am Boden lag, was meistens die Dunkelhaarige war, wurde nicht abgebrochen. Der Kampf ging in die nächste Runde und in die nächste und die nächste. So war es immer gewesen und scheinbar würde es auch dieses Mal wieder so sein.

Ungläubig schaute Selena ihn an. „Es ist meine Schuld, dass du fremdgehst? Wieso Justin?", sie weinte. „Ich habe dir doch immer alles gegeben. Ich war immer für dich da, habe dir immer den Rücken frei gehalten. Wenn alle gegen dich waren, habe ich zu dir gehalten. Wieso sagst du jetzt so etwas?"

„Weil du einfach labil bist und mir dein Gejammer auf die Nerven geht. Lass'mich doch einfach mal meine Sachen machen aber immer muss ich mir von deiner Mutter anhören, wie schlimm ich bin. Das nervt mich wirklich!", schrie er sie an und ging ein paar Schritte auf sie zu.„Mit anderen Frauen habe ich diese Probleme nicht. Die finden mich gut so wie ich bin und die wollen mich auch nicht ändern"


„Weil es denen egal ist, was aus dir wird, Justin", sagte sie und wich einige Schritte zurück. Sie ahnte, dass seine Wut immer größer wurde und sie besser einen Abstand zu ihm halten sollte, für den Fall, dass er wieder die Beherrschung verlor. „Die wollen nur deinen Ruhm und dein Geld. Denen ist es egal, ob du nächste Woche im Knast sitzt oder dich bei deinen illegalen Rennen tot gefahren hast aber mir ist das nicht egal....verstehst du? ..weil ich dich liebe und ich will, dass es dir gut geht. Es tut weh zu sehen, wenn alle auf dir rum hacken. Denkst du, mir tut das nicht weh?". Dicke Tränen rollten ihre Wangen unter und sie spürte ihr Herz Schlagen.
Immer weiter lief sie nach hinten, bis sie irgendwann spürte,dass es nicht mehr weiter ging. Hinter ihr war nur noch die Wand und sie fühlte sich in die Ecke gedrängt. Sie wusste, wenn er jetzt durchdrehte, dann konnte sie nicht weg. Es gab keinen Ausweg.


Plötzlich fasste er mit seiner rechten Hand an ihren Hals und drückte zu. „Du liebst mich?", lachte er hämisch.„Du bist ein Stück Dreck... genau wie die anderen alle. Du bist kein Stück besser, als diese ganzen Geld geilen Frauen, die sich gerne mit dem Schmücken, was man ihnen in ihren hübschen Hintern steckt", sagte er und drückte immer weiter zu. Er spürte, wie langsam der Sauerstoff aus seiner Freundin wich. „Du kotzt mich so an, Selena... genau wie deine Mutter und deine ganzen komischen Freunde, die gegen mich sind". Mit voller Wucht riss' er sie herum und schubste sie so heftig, dass sie fiel. Nun lag sie vor ihm auf dem Boden und schaute zu ihm hoch. Was würde er als nächstes tun?Sie zitterte und hoffte, dass er sich irgendwie wieder beruhigen konnte. Gerade, als sie versuchen wollte, aufzustehen, fasste er sie an den Haaren und zog sie in das Badezimmer, wo er Wasser in das Waschbecken einlaufen lief. Wieder zog er sie grob an den Haaren und schaute sie an. „Soll ich dir mal zeigen, wie es ist, wenn man jemandem hilflos ausgeliefert ist und man das Gefühl hat, dass alles um einen herum einem die Luft zum Atmen nimmt?", fragte er und tauchte ihren Kopf in das Waschbecken. Er hielt sie einige Momente unter Wasser. Sie wehrte sich und es machte ihn nur noch wütender.Schnell zog er sie wieder raus. „Na,, wie fühlt sich das an,Selena?"

Sie hustete. „Justin, bitte hör' auf", flehte sie. „Du tust mir weh..... bitte"

Wieder tauchte er ihren Kopf unter Wasser und diesmal ließ er noch etwas mehr Zeit verstreichen, bis er sie wieder hoch holte. Sie versuchte sich mit aller Kraft zu wehren, doch es gelang ihr nicht und sie wusste, dass sie nichts anderes tun konnte, als zu hoffen, dass er nicht zu weit ging. Sie hoffte, dass er sie nicht ertrinken lassen würde. In seiner Wut, war er nicht mehr aufzuhalten. Das wusste sie, denn das hatte sie schon oft erfahren müssen. Die letzten Wochen waren seine Wutausbrüche schlimmer geworden. Oft kannte er kein Halten mehr,wenn er sich gerade in Rage gebracht hatte. Wieder zog er sie hoch und sie hustete. „Justin, bitte.. lass' mich los", flehte sie,doch damit stieß sie bei ihm auf taube Ohren. Er riss' sie an den Haaren und zerrte sie hinter sich her, zurück ins Schlafzimmer, wo er ihr alle Klamotten, bis auf ihre Unterwäsche, vom Leib riss. Nun stand sie vor ihm. Halb nackt, zitternd und nach Luft ringend. Erschaute sie an und wusste, diesen Kampf hatte er gewonnen. Diesmal würde wieder er als Sieger aus dem Ring gehen.
Verängstigt blickte sie auf. „Warum machst du das?", weinte sie.

Er lief auf sie zu und wieder griff er an ihren Hals und drückte zu.Ohne ein Wort zu sagen, schob er sie in Richtung Tür, öffnete diese und schubste sie raus. „Verpiss' dich .... wohin ist mir egal aber besser, du trittst mir heute nicht noch einmal unter die Augen",drohte er, knallte die Tür zu und ließ seine halb nackte Freundin zitternd und Verängstigt allein auf dem Flur des Hotelgangs zurück.

I. Gefährliches Spiel - JelenaWhere stories live. Discover now