Kapitel ~ 14

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Beunruhigt lief Justin im Zimmer auf und ab. Selena war immer noch nicht zurück gekommen und auf dem Flur, wo er sie letzte Nacht ausgesetzt hatte, war sie auch nicht zusehen. Langsam machte er sich Sorgen. Selena kam immer wieder von alleine zurück. Wo war sie? Nach einiger Zeit klopfte es und er war erleichtert, als er sah, dass seine Freundin vor der Tür stand. Sie hatte nur ihre Unterwäsche an, in der er sie zuvor vor die Tür gesetzt hatte. Hastig zog er sie rein, schloss die Tür und umarmte sie.

„Ich bin so froh, dass du wieder da bist, sagte er und drückte sie so fest er konnte an sich, doch er merkte, dass sie diese Umarmung nicht wollte. Vorsichtig ließ er sie los. „Was ist los?"

„Du tust mir weh", erklärte sie. „Dein Griff von letzter Nacht hat blaue Flecken bei mir hinterlassen"

Erschrocken schaute er auf ihre Oberarme und musste feststellen, dass sie Recht hatte. Er war zu weit gegangen. „Selena, es tut mir leid. Ich ... ich hätte das nicht tun dürfen. Ich liebe dich", sagte er und versuchte ihre Hand zunehmen, die sie jedoch weg zog.

„Ich möchte das jetzt gerade nicht, Justin. Ich bin im Badezimmer und dusche mich eben"

„Soll ich eben warten und dann reden wir nochmal über alles?", wollte er wissen, doch er musste einige Momente auf ihre Antwort warten.

„Nein, ich wäre lieber etwas alleine", erklärte sie und er nickte. „Bis später oder so.....", sagte sie, ging ins Badezimmer und schloss die Tür hinter sich ab.

Verunsichert stand er alleine im Zimmer. So abweisend war sie noch nie gewesen. Normalerweise ließ sie sich immer wieder auf ein Gespräch ein, um das ganze Thema aus der Welt zu schaffen aber dieses Mal war es anders. Scheinbar hatte er seine Freundin diesmal wirklich getroffen mit dem was er gesagt und getan hatte. Sie hatte blaue Flecken wegen ihm. Sie hatte noch nie blaue Flecken wegen ihm gehabt. Er beschloss schnell das Zimmer zu verlassen, um ihr den Freiraum zu geben, den sie brauchte. Schnell hastete er den Hotelflur entlang. Er wusste nicht genau wo er hinsollte. Er wusste nur, dass er alleine sein wollte doch genau in diesem Moment kam sein Manager ihm entgegen.

„Justin, denk bitte daran dich gleich rechtzeitig für den Termin fertig zumachen", erinnerte er seinen Schützling, doch dieser schien unbeeindruckt.

Jaja, mach ich schon. Keine Sorge", sagte er und lief weiter. Er wartete nicht einmal auf den Fahrstuhl, sondern benutzte die Treppe, um nach unten zu gelangen. Immer schneller und schneller hastete er die Treppen hinunter. Ein Stockwerk nach dem anderen. Auch beim Erdgeschoss machte er nicht Halt. Er lief noch ein Stockwerk tiefer, bis in die Tiefgarage. Er schaute sich um. Weit und breit sah er niemanden. Er schien alleine zu sein. Es war kalt und roch nach Autoabgasen. Niemand würde sich hier länger als nötig aufhalten. Das war gut. Genau so einen Ort brauchte er jetzt. Ersuchte seinen Lamborghini, schloss ihn auf und setzte sich rein.Sofort legte er seine Hände vor's Gesicht und es liefen ihm dicke Tränen durch deine Finger und liefen ihm die Wange runter.
Sie hatte blaue Flecken. Sie hatte tatsächlich blaue Flecken. Wie konnte er so weit gehen? Wieso hatte er es nicht gemerkt? Wieso konnte ernicht aufhören, bevor es zu viel wurde? Wieso passierte das immer und immer wieder, obwohl er dieses Mädchen so sehr liebte. Selena war doch sein Mädchen. Wieso verletzte er sie immer wieder?
Minutenlang saß er da, weinte und dachte darüber nach, wie er das alles wieder gut machen konnte. Konnte er das überhaupt jemals wieder gut machen? Er wollte ihr doch nicht wehtun aber irgendwie wusste er auch nicht, wie er seine Wut unter Kontrolle kriegen konnte. Die Wut...... Er wusste nicht einmal warum er wütend war oder auf wen oder was er wütend war. Er verspürte einfach immer diesen unendlichen Druck in sich. Früher, als der Druck der Öffentlichkeit noch nicht so groß war und er noch nicht auf die schiefe Bahn geraten war, da gab es noch viele gute Zeiten, die er mit ihr gehabt hatte. Sicherlich dachte auch Selena oft an diese Zeiten zurück, genau so wie er es auch tat. Er würde es niemals zugeben, denn es war ihm unangenehm Gefühle zu zeigen. Er wusste,dass seine Freundin und die Öffentlichkeit ihn nie wieder ernst nehmen würden. Die Erinnerungen, die er an die guten Zeiten mit Selena hatte, gehörten nur ihm und die wollte er auch mit niemandem teilen. Er holte sein Handy aus der Tasche und suchte sich ein Bild raus, dass er von sich und Selena gemacht hatte, als noch alles in Ordnung war. Er betrachtete das Foto genau. Beide lächelten und umarmten sich. „Wir waren so glücklich", sagte er leise zu sich selbst. „Ich liebe dich, Selena... Ich liebe dich so sehr und es tut mir alles so leid.... glaub mir.. ich will mich ändern für dich aber wieso schaffe ich es einfach nicht? „. wieder weinte er. „Ich will es für dich schaffen, Baby.. für uns.. ich will dich nicht verlieren. Keiner hat so zu mir gehalten wie du"

Immer deutlicher wurde es ihm, dass er zu weit gegangen war. Er liebte seine Freundin und konnte nicht glauben, dass er sie gestern einfach halb nackt vor die Tür gesetzt hatte. Er wusste nicht einmal wo sie die ganze Nacht über gewesen war. Sie hatte nichts dabei gehabt.Kein Geld für ein anderes Zimmer, kein Handy.. nichts. Wo war sie gewesen? Er konnte von Glück reden, dass ihr nichts passiert war,denn er wusste, dass sie krank war und daher auch schwach auf den Beinen gewesen war. Ihr hätte einiges passieren können. Sie hätte zusammenbrechen können oder sie hätte wieder Blut husten können,so wie es schon einmal der Fall gewesen war.

Sein Herz raste, als ihm klar wurde,dass er sie einer unheimlichen Gefahr ausgesetzt hatte. Wie sehr wünschte er ich die Zeit zurück, in der alles gut gewesen sein doch er wusste, dass da nicht einfach werden würde.

Plötzlich schreckte er auf. Das Handy klingelte. Es war Zedd, der ihn anrief.

I. Gefährliches Spiel - JelenaTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang