Kapitel ~ 36

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Langsam öffnete Selena ihre Augen. Sie konnte nicht klar erkennen wo sie war, denn ihre Sicht war verschwommen. Sie erkannte nur Umrisse und merkte, dass ihr Kopf schmerzte. Langsam versuchte sie sich aufzusetzen und tastete umher. Es musste ihr Zimmer sein. In Zedds Haus. Gerade als sie es geschafft hatte sich hinzusetzen, wurde ihre Sicht langsam wieder klarer und ihre Augen bestätigten ihre Vermutung. Sie war wirklich in ihrem Zimmer. Ein stechender Schmerz zog sich durch ihren ganzen Körper und als sie an sich herunter sah, sah sie nur Blut. Ihr ganzes shirt war voller Blut. Panisch schaute sie auf ihre Arme und sah blutige Striemen. Ariana! Es waren genau die gleichen Verletzungen, die sie zuvor bei ihrer Freundin gesehen hatte. "Du Schwein", sagte sie leise. Wie konnte sie sich so in ihm täuschen? Sie dachte, dass niemand schlimmer sein konnte als Justin, doch da hatte sie sich geirrt. Zedd war um einiges schlimmer als Justin. Zuvor hatte sie Angst vor ihrem Rüpel Freund gehabt, doch jetzt sehnte sie sich nach seinem Schutz. "Justin..... Bitte hol mich hier raus". Sie weinte. Langsam versuchte sie aufzustehen. Vielleicht war Zedd nicht da und sie konnte einfach abhauen. Ihr Versuch auf die Beine zu kommen, wurde vom Klingeln ihres Handys unterbrochen. Sie tastete um sich und fand es unter dem Kopfkissen. Justin rief sie an. Panisch nahm sie den Anruf entgegen.

"Justin, bitte hilf mir!", weinte sie sofort hysterisch los. "Ich bin bei Zedd Zuhause. Er.. Er hat mich geschlagen.... Justin bitte.....Ich brauch dich"

Stille.... Dann meldete sich die vertraute Stimme ihres Ex Freundes. "Du glaubst wirklich, dass ich dir helfe, du Flittchen? Ich weiß, dass du der Polizei alles über meine Drogenprobleme erzählen wolltest. Du wolltest mich sogar anzeigen dafür, dass ich dich geschlagen habe, dabei weißt du, dass ich gerade auf Bewährung bin verdammt!", schrie er sie an."Ich habe einen verdammten Fehler gemacht, für den du direkt mein ganzes Leben zerstören wolltest.... Das... War dein einziger Fehler... Für den ich dir jetzt dein ganzes Leben kaputt mache...."

"Justin....". Sie war entsetzt. War dieses Monster am anderen Ende wirklich ihr Ex Freund? Der Mann, der kurz zuvor noch sein Leben für sie gegeben hätte? Der Mann, mit dem sie sich trotz aller Probleme immer noch so sehr verbunden fühlte? "Ich wollte dich nie verraten, Justin....". Wieder weinte sie.

"Halt die Schnauze und hör auf zu flennen ", schnauzte er sie an."Kriegen Zedd oder ich mit, dass du versuchst abzuhauen oder jemanden um Hilfe bitten willst, dann bist du so gut wie tot". Mit diesen Worten legte er auf und ahnte nicht, wie sehr er die kleine Welt der jungen Frau damit zerstört hatte. Verzweifelt verschränkte sie ihre Hände vor ihr Gesicht und weinte. Sie hatte so sehr gehofft, dass Justin ihr helfen würde. Sie wusste, dass sie das alleine schaffen musste. Schnell stand sie auf und schlich aus ihrem Zimmer. Leise lief die sanherun die Treppen runter, ohne zu wissen ob Zedd im Haus war. Ihr Herz raste und sie versuchte, ihre Atmung möglichst ruhig zu halten. Innerlich wollte sie in Panik ausbrechen, doch sie wusste, dass das alles kein Spiel mehr war, und sie absolut still sein musste, wenn die dieses Haus jemals wieder  verlassen wollte.

Gerade als sie unten angekommen war, bemerkte sie, dass Zedd im Wohnzimmer saß und grinsend das Telefon in der Hand hielt. "Ach Selena", freute er sich zynisch."Du bist ja schon wach. Schön, dass du gerade kommst. Ich habe gerade mit deiner Mutter gesprochen... Eine sehr freundliche Frau. Sie hat sich riesig darüber gefreut, dass ich mich so sehr um dich sorge. Sie ist ja auch deine Managerin und als ich ihr sagte, dass du einige freie Tage vertragen könntest, hat sie sofort zugestimmt". Er stand auf und ging auf sie zu. Als er vor ihr stand, grinste er sie hämisch an. "Das heißt, dich vermisst jetzt erst einmal keiner.... Und ich habe hier Zeit mit dir zusammen... Um dir etwas Benehmen beizubringen", sagte er. Das war ihre letzte Chance. Sie musste sofort weg. Schnell rannte sie los, durch das Wohnzimmer, Richtung Haustür. Schnell riss sie die Tür auf und rannte.... Geradewegs in Justins Arme. Sie stieß ihn weg und wollte gerade weiter laufen, als sie einen festen Griff an ihrem Arm spürte.

"Wo willst du denn hin?", fragte er sie und drückte zu. Sie wimmerte vor Schmerzen und sah ihn mit Tränen in den Augen an. "Ich hab dir gesagt, du sollst nicht abhauen". Hastig zig er sie mit sich und brachte sie zurück ins Haus, wo er mit ihr direkt ins Wohnzimmer lief, sie auf die Couch drückte und sich auf sie setzte. Feste drückte er sie in die Kissen und schlug auf sie ein. Immer wieder.

Zedd, der entspannt wieder seinen Platz auf der anderen Couch eingenommen hatte, war beeindruckt davon, wie viel Härte und Kälte in seinem neuen Komplizen steckte. Als er sah, wie der Musiker seine große Liebe blutig schlug, wusste er, dass er sich genau den Richtigen gesucht hatte.

I. Gefährliches Spiel - JelenaWhere stories live. Discover now