Kapitel ~ 34

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Langsam öffneten sich ihre Augen. Das Licht der Sonne, die durchs Fenster schien, blendete sie. Ariana war verwirrt und wusste nicht genau, was passiert war doch sie spürte, dass irgendwas nicht Stimme. Sie hatte Schmerzen. Sie erschrack und setzte sich auf. Zuvor war sie doch noch im Flugzeug gewesen und von New York nach Hause geflogen. Ruhig versuchte sie sich daran zu erinnern, wie sie nach Hause gekommen war, doch alles schien weg zu sein. Jede Erinnerung an das was gewesen war, war verschwunden. Unsicher schaute sie umher und fasste sich mit ihrer rechten Hand an die Stirn. "Versuch dich zu erinnern....", sagte sie leise zu sich. Als sie merkte, dass ihr Hals trocken war, wollte sie aufstehen, um sich in der Küche etwas zu trinken zu holen, doch sie kam nicht weit. Nach gerade einmal zwei Schritten, brach sie zusammen. Sie hatte Schmerzen und ihre Beine schienen zu schwach zu sein, um sie zu tragen. Was war passiert? Schon wieder so ein Blackout? Verzweifelt begann sie zu weinen. Sie verschränkte die Hände vor ihr Gesicht. Die Sängerin war wütend auf sich selbst. Seit dem Vorfall vor ein paar Monaten, hatte sich ihr ganzes Leben geändert. Sie war nicht mehr wie vorher. Oft hatte sie Gedächtnislücken und es passierte immer wieder, dass sie sich manche Dinge nur für eine begrenzte Zeit merken konnte. Mit Wut im Bauch versuchte sie aufzustehen. Nach etlichen Anläufen hatte es endlich geklappt. Sie stand auf beiden Beinen und tastete sich langsam an der Wand entlang. Plötzlich bemerkte sie das Blut, was von ihr Armen tropfte. Schockiert schaute sie sich um und sah, dass sie in ihrem ganzen Wohnzimmer Blut verloren hatte. Panisch schaute sie an sich herunter und erst dann bemerkte sie, dass sogar ihre Beine blutig waren. Dunkelblaue, fast schwarze, Flecken verteilten sich über ihren gesamten Körper, Striemen zieren ihre zierlichen Beine und Schnitte hatten sich tief in ihren Armen verewigt.

"Oh mein Gott!". Ungläubig schaute sie umher und versuchte sich an etwas zu erinnern. Irgendwas. Ricky hatte ihr zuvor erzählt, dass sie schlafwandelte, doch sie hielt es für unwahrscheinlich, dass sie sich solche Verletzungen im Schlaf selbst zufügen konnte.
Was sollte sie jetzt tun? Immer wieder passierten solche Dinge. Seit dem Vorfall war sie vergesslich geworden, doch diese Verletzungen tauchten erst kurz danach immer wieder auf. Was passierte mit ihr? Je mehr sie darüber nachdachte, umso unsicherer und verwirrter wurde sie.

Das plötzliche Klingeln ihres Handys, riss sie aus ihren Gedanken. Sie schaute sich um. Wo hatte sie ihr Handy hingelegt? Die Sängerin versuchte sich auf das Klingeln zu konzentrieren, um die Richtung ausmachen, aus der es kam. Nach einigen Momenten hatte sie es gefunden. Langsam schleppte sie sich mit ihrer letzten Kraft zur Couch zurück, auf der sie zuvor aufgewacht war. Schnell nahm sie den Anruf entgegen.

"Hallo?"

"Babe, ich bin's. Warum machst du die Tür nicht auf? Ich klingel seit einer Ewigkeit wie ein Idiot. Die Nachbarn gucken schön". Es war Ricky.

"Ja.... Ich... Ich komme jetzt und mach dir auf", stammelte sie unsicher, legte auf und möchte sich mit wackeligen Schritten auf den Weg zur Haustür. Einen Schritt nach dem anderen. Langsam brachte sie den Weg hinter sich und kam endlich an der Tür an. Langsam öffnete sie ihrem Freund, der sie plötzlich erschrocken ansah.

"Oh mein Gott!", kam es von ihm und er sah sie mit fassungsloser Miene an. "Was zur Hölle ist mit dir passiert? Was hast du gemacht? Ich habe dich doch nur ganz kurz alleine gelassen  für zwei Stunden!". Schnell betrat er das Haus. Der Tänzer merkte, dass seine Freundin kaum laufen konnte. Schnell hob er sie hoch auf seimen Arm. Blut verschmierte sein Shirt, doch das war jetzt egal. Er trug sie ins Wohnzimmer,   sie dort auf die große Couch zu liegen, doch auch dort war alles voller Blut. Trotzdem legte er sie erst einmal hin.

"Ich lege dich erstmal hier hin, okay?". Er setzte sich neben sie und streichelte ihr liebevoll über den Kopf. Du siehst schlecht aus. Hast du geschlafen, als ich dich hier zu Hause abgesetzt habe, nach dem Flug? ", wollte er wissen.

Sie zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts mehr", sagte sie verzweifelt und begann zu weinen. 

Sofort nahm Ricky sie in den Arm. "Waren das schon wieder solche Schlafwandel Phasen? Das wird langsam echt gefährlich. Hast du zur Zeit viel Stress?"

"Ja, weil die Tour ansteht. Weißt du ja.. Die Vorbereitungen sind doch echt viel.."

"Vielleicht ist es das was sich so extrem auf deine Psyche auswirkt", sagte er und versuchte irgendwie logisch zu erklären wieso seine Freundin so verletzt war.

"So schlimm?", fragte sie unsicher und dachte noch einmal nach, doch sie konnte sich an nichts erinnern.

I. Gefährliches Spiel - JelenaWhere stories live. Discover now