Kapitel 34

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"OH MEIN GOTT,JAY",hörte ich meine Stimme in meinem Kopf widerhallen. Ich sah seinen reglosen Körper immer noch vor mir, und hörte mich kreischen. Ich hörte die Autos hupen, und mich selber fluchen.

Doch nun sah ich den Ärzten und Krankenschwestern dabei zu, wie sie ihn auf der Liege zu einem Zimmer transportieren, bis alles um mich herum verschwand, und ich bei den ganzen Menschen nur noch ihn sehen konnte. Wie er da lag, als würde er schlafen, als würde das alles um ihn herum gar nicht passieren.

Ich sah ihnen zu, bis sie hinter der Tür verschwanden, und alles vor mir schwarz wurde.

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Ich wachte in einem leeren Zimmer auf. Kaum öffnete ich meine Augen, konnte ich die Nässe auf meinem Gesicht spüren. Schnell stand ich auf, und verließ den verdammten Raum. Im Flur begegnete ich Amy. Neben ihr saßen zwei erwachsene Menschen, die ihre Eltern sein mussten. Als Amy mich erblickte, stand sie auf, und lief auf mich zu.

"Kaylee.. Was ist passiert? Die Ärzte wollen uns nichts sagen."

Auch in ihren Augen sah ich Tränen; Und als ich ihre sah, kamen meine ebenfalls hoch. "Ein Auto hat ihn getroffen", sagte ich mit einer überraschend hohen Stimme, doch es juckte mich nicht.

Sie ließ meine Schultern, die sie eine Sekunde davor gehalten hatte, los, und lief weinend auf ihre Eltern zu. Ich drehte mich weg. Ich wollte Amy nicht länger anschauen, denn wenn ich sie anschaute, wurde mir erneut bewusst, was der Auslöser für diesen Unfall war.

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Nach einer kurzen Zeit kamen auch meine Eltern mitsamt der Brynes-Familie an. Ich hatte meiner Mutter gesimst, mit dem Text "Übernachte heute im Krankenhaus", was natürlich eine schlechte Idee war.

Lindsey warf die Arme um mich, und flüsterte mir tröstende Dinge zu. Doch wenn ich ehrlich bin, hörte ich ihr auf keinster Weise zu.

Mein Bruder kam ebenfalls, was mich überraschte, und zugleich wütend machte. Er ignorierte mich, und ich ihn.

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Spät am Abend erklärte ich allen dass ich über Nacht hier bleiben würde. Sie wollten mich davon abhalten, aber wussten, dass es unmöglich war. Also ließen sie mich bleiben.

Ich musste bei ihm sein. Die Ärzte fummelten immer noch an ihm herum, um herauszufinden, was er hatte. Und auch wenn sie erst nach Mitternacht ein Ergebnis feststellen würden, wollte ich dabei sein.

Ich wollte nicht daran denken, dass es jetzt, in diesem Zeitpunkt, vorbei sein könnte.

Nein.

Sein Herz musste weiterschlagen. Ich glaubte daran. Ich hoffte nicht, ich glaubte.

Ich glaube an Jay.

Mit diesen Gedanken musste ich eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen öffnete, war es hell, und die Sonne schien durch das Glas am Ende des langen Flures. Ich stellte mir vor dass diese Sonne Jay war, denn als ihre Strahlen auf meine Haut trafen, hatte es denselben angenehmen Effekt auf mich, wie seine Berührungen.

Plötzlich sah ich eine weiße Gestalt neben mir auftauchen, und ich musste aufstehen und mich umdrehen, um zu sehen, dass es der Arzt war.

Ich glaube an Jay.

"Miss Jefson?", er sah auf seine Akte. "Ja,", brachte ich heraus.

"Es tut mir leid.."

Ich erstarrte.

"Es tut mir leid, dass er nicht ohne jeglichen Verletzungen davon gekommen ist. Aber wie wir festgestellt haben, muss er mit einer vollständigen Paraplegie rechnen."

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