Der "Filmabend"

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Ich öffnete die Autotür und ließ mich auf den gepolsterten Ledersitz unseres Autos fallen. Mom schien nachdenklich. Ich schloss die Tür und öffnete mein Fenster ein wenig. Das Auto setzte sich langsam in Bewegung. Kurz bevor wir abbogen, warf ich einen letzten Blick in den Rückspiegel. Doch sein Fenster war leer. Ich ließ mich zurück in den Sitz fallen und drehte den Kopf zu meiner Mutter.

"Also", fing sie an. "Was war los?"

"Ach Mama...", seufzte ich. "Ich denke es war von Anfang an eine total hirnverbrannte Idee, mit Harry etwas anzufangen. Vielleicht werden wir ja eines Tages wieder Freunde. Wie früher halt..."

Der Gedanke an dies ließ mich versinken in den Erinnerung all der Jahre, bevor Harry mir mitteilte, dass er ernsthafte Gefühle für mich hatte. Ich dachte daran, wie wir im Timeless gesessen hatten und herum alberten. Und innerhalb eines Tages waren 18 Jahre Freundschaft den Bach herunter gegangen. Ich hätte nie gedacht, dass das so schnell gehen würde...

"Ja ja! Mach mal nicht so schnell. Das war ein ganz normaler Streit. Wart's ab Morgen versteht ihr euch wieder...", erwiderte sie. Moms plötzliche Stimmungsschwankung überraschte mich.

"Wie jetzt?"

"Naja. Du hast schon ganz richtig gehört...", gab Mom zurück.

"Boah!", ein lautes Stöhnen entfuhr mir. "Das war's ich bin durch für Heute!"

Ich schloss meine Augen und lehnte mich mit dem Kopf ans Fensterglas.

Mama lachte ein wenig, dann setzte sich der Wagen in Bewegung. Den Rest der Fahrt verharrte ich so. Das plötzlich starke Ruckeln des Auto ließ mich hoch fahren. Die Fahrt schien schneller vorbei gewesen zu sein, als Gedacht. Wir stiegen aus und Mom schloss die Tür auf.

Im Haus hing immer noch der Geruch von gekrustetem Teig.

"Ach ja,", sagte Mom. "Vorhin hat jemand für dich angerufen." Ich drehte mich zu ihr und zog die Brauen hoch.

"Angerufen? Wer? Wann?"

"Kurz nachdem ihr weg wart. Ich glaube ein Thomas oder so was...", fuhr sie fort.

"Thomas? Vielleicht Tom?", hakte ich nach.

"Ja! Ich glaube auch. Er hat eine Mailbox Nachricht hinterlassen."

Komisch das genau jetzt Tom sich meldete. Ich beendete unser Gespräch mit einem dankbaren Nicken und huschte die Treppe hoch, in mein Zimmer. Der Anblick meines Zimmer zog mich schon wieder voll herunter. Mein Gürtel lag auf dem Nachttisch und das Bett war verwühlt, von dem kleinen Ausrutscher mit Harry vorhin. Ich schnappte mir meinen Gürtel, öffnete die Schranktür und schleuderte ihn zu dem Rest meiner Klamotten. Ich öffnete das Fenster und durchspülte mein Zimmer mit frischer Herbstluft. Der rote Punkt links an meinem Telefon leuchtete auf. Ich schmiss mich auf das Bett und drückte den Knopf. Toms Stimme schallte durch mein Zimmer.

"Hey Sam... Ich bin's Tom. Ich wollte eigentlich nur mal hören, wie es dir geht. Ich habe überlegt, ob- Hast du heute Abend zeit? Oder, hast du Lust zu mir zu kommen? Wir können ja ein bisschen reden, einen Film sehen oder so. Ein Freunde Abend halt. Ich würde dich dann abholen kommen, wenn du möchtest... Also wenn du das hörst, Klingel doch einfach mal durch. Okay, na dann hoffentlich bis später."

Nach all dem was passiert war, hätte ich eigentlich stinksauer auf Tom sein müssen, schließlich war er irgendwie der Grund für den Streit vorhin. Doch nein, seine Stimme gab mir Kraft. Er war mein bester Freund und was macht man wenn es einem Scheiße geht? Korrekt...

Ich griff nach dem Telefonhörer und tippte seine Nummer. Eigentlich war das nicht wirklich moralisch vertretbar, aber da mein Leben für Heute sowieso erstmal im... Hust* war, konnte ich jetzt quasi nichts mehr schlimmer machen. Ich lag flach auf meinem Bett und lauschte mit geschlossenen Augen dem Tuten des Telefons.

Fragile Lovers ( Harry Styles FanFiction )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt