Mein Geständnis

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"Woher willst DU denn bitte wissen, warum er sowas machen sollte?!", fuhr ich ihn etwas hitziger an, als ich eigentlich wollte.

"Weil es nur einen Grund geben kann", er brachte sein Gesicht näher an meins und flüsterte sachte gegen meine aufeinander gepressten Lippen.

"Und der wäre?", wisperte ich irritiert.

"Er liebt dich..."

Nachdenklich senkte er den Kopf.

"Das geht nicht", erwiderte ich schnell kühl um ihn wieder aus den Gedanken zu holen. "Er ist einer meiner besten Freude. Wir kennen uns seit Ewigkeiten."

Er hob den Blick und rollte mit den Augen.

"Langsam solltest du doch gelernt haben, dass das nichts bedeutet...", murmelte er sanft und auf seinen Lippen breitete sich ein Lächeln aus.

"Ach Scheiße...", stöhnte ich genervt.

"Keine Kraftausdrücke, Prinzessin!", ermahnte mich Harry spielerisch und schaffte es tatsächlich mich zum Lachen zu bringen.

"Aber wenn ich ihm soooo wichtig bin, warum macht er mich dann öffentlich fertig?", gab ich meine Gedanken Preis.

Harry ließ meine Beine langsam zurück auf den Boden und zog mich bei der Hand mit ihm auf eine der Stufen, sodass ich auf seinem Schoß saß. Seine Hände umfassten von hinten sanft meinen Bauch.

"Naja, dadurch dass er sich selber als ein Bekannter von mir darstellt, denkst du es war mein Fehler, bist enttäuscht von mir, weil ich zugelassen habe, dass einer meiner offensichtlich ziemlich engen Bekannten dich dermaßen bloßstellt..."

Meine Augen weiteten sich.

Verdammt er hatte recht.

Und genau das hatte ich letztendlich auch getan...

"Du hast recht... Es tut mir leid", wisperte ich.

Ich legte meine Hände über seine und strich vorsichtig mit meinem Daumen über seine Handrücken.

"Was soll ich denn jetzt tun? Wenn er dass wirklich aus Liebe getan hat...", stammelte ich verzweifelt.

"Das macht keinen Unterschied. Du weißt nicht wie es ist, wenn man von der Presse fertig gemacht wird...", unterbrach er mich streng.

"Aber Harry wir waren jahrelang beste Freunde! Ich weiß, was er getan hat, ist mehr als falsch! Aber ich kann
ihm nicht so weh tun... Das hat er nicht verdient, bitte glaub mir!"

Ich nahm Tom in Schutz. Ich wusste, es brachte Harry zur Weißglut, doch da gab es etwas in mir, das ich ihm verschwiegen hatte. Ich wollte nicht, dass er Tom niedermachte. Ich hatte meine Gründe! Ich wünschte ich könnte es ihm sagen... Doch das konnte ich nicht. Ich wollte ihm nicht das Herz brechen, und ich hatte es Jahrelang so erfolgreich verdrängt, dass ich es jetzt nicht einfach so wieder hoch holen konnte.

Oh, Diese Erinnerung...

•••Ich spürte wie Tom's Hände sich langsam unter mein Shirt schoben und seine Finger sanft Kreise auf meiner Haut zeichneten. Wir saßen auf dem Sofa, es war abends, mein Gesicht war Tränen überströmt und meine Augen gerötet. Ich saß zwischen seinen Beinen, auf seinem Schoß, und mein Rücken lehnte an seinem sanft auf und ab wippenden Oberkörper. Ich spürte wie warmer Atem gegen die Haut hinter meinem Ohr prellte.

"Es wird alles wieder gut... Ihr vertragt euch wieder... Beruhig dich... Ich bin da...", hatte er warmherzig geflüstert.

"Nein...", stieß ich knapp hervor, denn erneut ließen Tränen meine Stimme brechen. "Diesmal nicht... Diesmal war es schlimmer."

Ich schlug mir die Hände vor's Gesicht und wimmerte.

"Ich weiß, wovor du Angst hast, aber das wird nicht passieren. Harry wird dich nicht fallen lassen..."

Ich atmete schwer aus und erneut liefen Tränen über mein Gesicht.

"Was macht dich da so sicher?", fragte ich zweifelnd.

"Jemanden wie dich lässt man nicht einfach so fallen..."

Ich drehte mich um und musterte ihn. Er senkte den Kopf in Demut und seine Hände lösten sich langsam von meiner brennenden Haut. Seine Augen schienen so tief und endlos, in dem kleinen roten Kerzenlicht, das dass Zimmer so spärlich beleuchtet hatte...

Und in dem Moment passierte es. Ich verfiel ihm, komplett. Ich war 17 und ich hatte einen Streit mit Harry... Einen der heftiger war als sonst. Und dann kam Tom. Schloss mich in seine Arme, hörte mir zu, und trocknete folgsam meine Tränen... Wir küssten uns und langsam schob sich sein Körper über meinen, wo er vorerst blieb. Langsam zog er mir das Shirt über den Kopf hinweg und küsste zärtlich mein Dekolleté.


Er zog mich aus. Komplett. Und verteilte milde und dezente Küsse überall auf meinem Körper. Ja... Ich wusste dass es falsch war, aber für diesen einen kurzen Moment, konnte er meinen Schmerz lindern wie kein Anderer. Ich war nackt und willenlos, meine Trauer blockierte mich, doch er nutzte es nicht aus. Er ließ seine Kleidung an, und fuhr nur mit seinen Fingern über meinen Körper. Spreizte meine Schamlippen und stimulierte mich mit seiner Hand. Ich stöhnte und klammerte mich fester an ihn. Er fuhr Kreise über meinem Kitzler bis ich kam...

Danach hüllte er mich nachgiebig in eine Decke und schloss mich in seine Arme für den Rest der Nacht. In diesem Moment bereute ich nichts. Es hatte sich unglaublich schön angefühlt...•••



"Warum verteidigst du ihn?!", fuhr mich Harry an und riss mich grob aus meinen Gedanken.

Ich löste mich aus seinem Griff, stand auf, drehte mich ihm zu und musterte ihn verständnislos.

"Kannst du es denn nicht verstehen?!", fragte ich ihn entsetzt. "Was wäre, wenn er mir seine Liebe vor dir gestanden hätte?! Was wäre, wenn ich langsam Gefühle für IHN entwickelt hätte?! Nein! Ich wusste nicht, dass er mich so sehr liebte! Aber jetzt weiß ich es... Und ich weiß dass Liebe einem den Kopf verdrehen kann! Ich weiß, dass man eventuell Dinge tut, die man im Nachhinein bereut!"

Tränen liefen über meine Wangen.

"WARTE. Was meinst du mit, du wusstest nicht, dass er dich 'so sehr' liebte?! Also wusstest du dass er dich liebt?! Hattest du Gefühle für ihn?!", fuhr er mich hart an, richtete sich auf und presste seinen Oberkörper grob gegen meinen.

Ich machte einen Satz nach hinten.

"Nein... Mein Herz war einfach zu gebrochen in dem Moment... Ich hatte einfach nicht die Kraft zu widerstehen... Er war der einzige der für mich da war... Ich musste ihm verfallen... Ich weiß es war falsch... Jeder macht Fehler...", murmelte ich unter Tränen, zweifelnd, versuchend, mir selber die Schuld an der Situation auszureden.

Ich wischte mir mit der Hand über die Wangen, um die Tränen wegzuwischen.

Harry musterte mich und sein Gesicht verzog sich vor Schmerzen.

"Was meinst du mit 'verfallen'?"

Ich senkte den Kopf in Demut.

"Ich...", stotterte ich und verstummte.
Die Angst über seine Reaktion, ließ meine Stimmbänder zusammenkleben wie Kaugummi.

"Es war an dem Abend, an dem wir uns in der Bibliothek trafen, richtig? Ich hatte recht. Du hattest mit ihm geschlafen...", enttäuscht schüttelte Harry den Kopf und seine dunkelgrünen Augen, zerrissen mein Inneres.

"Nein. Es war früher. Bevor wir zusammen waren. Und wir hatten keinen Sex. Wie du weißt, war ich bis vor zwei Tagen Jungfrau.", erwiderte ich mit zitternder Stimme.

"Warum erzählst du mir so etwas nicht?!", fragte er nicht nachvollziehbar.

"Ich hatte es bis heute selber erfolgreich verdrängt... Ich wollte es dir ja sagen...", gestand ich kleinlich.

"Dann erzähl's mir jetzt. Ich will alles wissen. Ich verspreche dir, dass es nichts an unsere jetzigen Beziehung ändert, wenn es wirklich war, bevor wir zusammen waren, aber ich will wissen was passiert ist."


Ich nickte beschämt.

Die Wahrheit war, alles wäre mir lieber gewesen als das. Ich wollte nie wieder über diese Nacht reden. Vor allem nicht mit Harry...

Ich setzte mich zurück auf die Stufen und Harry setzte sich neben mich. Seine Augen, durchbohrten mich. Es war ein Blick voller Neugier, und Erwartungen, aber auch der Sicherheit, dass er mich nicht richten würde, für das was sowieso nicht rückgängig gemacht werden konnte. Und dafür wiederum liebte ich ihn so sehr...

Ich kämpfte kurz mit meinen Worten, bis mir kam, wie ich es am besten Anging. Immer wieder warf ich einen hektischen Blick zu Harry, aus Unsicherheit, und sein Gesichtsausdruck wurde weicher. Seine Hand legte sich sanft auf die Innenseite meines Oberschenkels, und strich über meine unruhige Haut.

"Also... Es war vor knapp eineinhalb Jahren. Du- Du und ich wir hatten streit... Also bin ich abends noch zu Tom...", stotterte ich unsicher.

" Warum gehst du zu Tom wenn WIR streiten?", unterbrach mich Harry verständnislos.

Seine Augen durchbohrten mich.

Ich richtete mich auf und zog mein Shirt gerade.

"Naja... Ich brauchte jemanden der mir zuhört...", antwortete ich emotionslos.

Harry nickte. "Weiter."

Ich biss mir auf die Lippe und überlegte, wo ich stehen geblieben war.

"Wir saßen zusammen auf dem Sofa... Er hielt mich im Arm. Seine Eltern waren übers Wochenende weg... Ich habe ihm alles erzählt was mir auf dem Herzen lag... Er war für mich da. Er hörte mir zu. Er gab mir halt... Ich hatte unglaublich viel geweint, geflucht, über dich... Ich hatte Angst, du würdest mich aufgeben, nach allem was ich falsch gemacht hatte. Du hattest dich von mir abgewendet...
Ich wollte nichts mehr mit dir zu tun haben. Doch er redete mir ein, dass du mich nicht fallen lassen würdest... Er sagte, du würdest jemanden wie mich niemals gehen lassen...", ich stoppte und warf Harry einen unsicheren Blick zu.

Sein Blick wurde weich und seine Hand griff nach meiner und drückte sie sanft.

"Weiter... Bitte...", murmelte er sanft.

Ich nickte.

"Können wir das ganze nicht ein bisschen abkürzen? Ich weiß was du hören willst...", brach ich leidend hervor.

"Ja...", antwortete Harry nachgiebig.

"Wir lagen auf dem Sofa... Dann hat er mich ausgezogen... Geküsst..."

"Wo?", unterbrach er mich.

"Wie wo?", sah ich Harry irritiert an.

"Wo hat er dich geküsst?", erläuterte er kühl.

Ich senkte den Kopf in Demut.

"Überall." Murmelte ich kleinlich.

"Verstehe", hakte er mich kalt ab.

Ein Schamgefühl überkam mich. Ich schwieg für einige Sekunden. Bis Harrys Blick auf meinen traf, und mich aufforderte, ihn weiter aufzuklären, doch ich brach den Blickkontakt wieder ab und senkte erneut den Kopf.

Seine Hand glitt über meinen Oberschenkel.

"Hat er dich Oral befriedigt?"

Ich schlug seine Hand von meinem Oberschenkel und sprang hektisch auf.

"Das ist mir zu viel Harry... Es tut mir leid... Und nein, er- Er... er hat mich gefingert", brach ich unbeholfen heraus und stürmte haltlos zurück ins Haus.

Ich rannte die Treppen hoch, bis ins Schlafzimmer und schlug hektisch die Tür hinter mir zu. Tränen liefen mir über die Wangen, wie Schauer an einem typischen verregneten Sommertag in London.

Die Tür öffnete sich hinter mir wieder und Harry trat ein. Zwei große Hände zogen mich näher an ihn. Ich werte mich und zappelte ihn seinem Griff, doch er ließ nicht nach.

"Es tut mir leid. Ich wollte nicht in deine Intimsphäre eindringen... Was auch immer damals zwischen dir und ihm passiert ist", sicherte mir Harry zu.

"Ich habe es die ganze Zeit geleugnet! Ich wollte davon nichts wissen! Und du kommst und reist alle meine wieder Wunden auf!", ich versuchte mich weiterhin aus seinem groben Griff zu lösen, während Tränen meinen Wangen niederströmten.

Mit einem Ruck riss er mich an den Schultern hinunter aufs Bett.

Er schob mich weiter in die Mitte und platzierte sich über mir. Sein Mund presste Nackenküsse von meinem Dekolleté bis hoch zu meinem Ohr.
Meine Beine umschlangen sein Becken.

"Du brauchst nicht zu weinen, denn du hast keinen Grund! Du hast keinen Fehler begangen! Ich bin es, der dich anfasste! Ich bin es, der dir die Jungfräulichkeit nahm! Ich bin der, der dir Liebe gezeigt hat... Er war nichts für dich, deswegen konntest du es verdrängen. Er kann dich anfassen wie er will, denn er kann dein Herz nicht berühren! Er kann keine Gänsehaut bei dir auslösen! Er kann aus deinem Gesicht nicht lesen, wie aus einem Brief! Und Baby, er kann dich tausendmal anfassen, denn ich weiß, dass er in deinem Herzen niemals da sein wird, wo ich bin! Denn ich bin es, zu dem du gehörst...", flüsterte er heiser aber kraftvoll in mein Ohr.






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So.... :)) Ich hoffe das Kapitel gefällt...

Ich weiß, es hat lange gedauert, aber ich hoffe ihr könnt mir verzeihen. :)

Ab 20 Votes gibt es das nächste Kapitel <3

Danke für alles :)

Junee <3

Fragile Lovers ( Harry Styles FanFiction )Where stories live. Discover now