What we don't know...

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"Der Insider? Der aus der Presse? Ist das wirklich der Grund warum du dich von mir distanzierst?"

Auf einmal sprudelten tausende von neuen Gedanken in meinen Kopf und suchten verzweifelt ihren Weg zu meinem Mund.

"Ich distanziere mich nicht von dir...", stammelte ich unsicher.

Distanzierte ich mich von ihm?

"Ich sehe, dass du mir etwas verheimlichst", sanft machte Harry einen Schritt auf mich zu und zog meine Hände näher an sich. "Das verunsichert mich... Dass hast du noch nie getan..."

Seine Stimme vibrierte. Mein Blick suchte seinen. In seinen dunklen Augen lag Mitleid. Genaus so, wie Marcus mich immer angesehen hatte...

Meine Verzweiflung schlug um in Wut. Und plötzlich schien mir aufzugehen, worin meine Wut gegenüber ihm ihren Ursprung fand.

"Ich fühle mich verdammt verraten!", schrie ich ihn an und riss die Duschtür auf, um der unangenehmen Intimität die plötzlich entstanden war zu entkommen. Ich zog ruckartig eines der Handtücher aus dem Regal, schlang es um meinen Körper und knallte die Tür hinter mir zu.

Der Insider?! Ob es wirklich der wahre Grund war? Ich bin vor der ganzen Welt bloßgestellt! Ich weiß nicht wem sich Harry anvertraut hatte, aber warum klärte er es nicht auf?! Warum unternahm er nichts gegen den Irrtum? Warum nahm er hin, was offensichtlich sein Fehler war, und ließ es so lange auf meine Kosten stehen?

Nur EIN Tweet. EIN Interview. EIN etwas zu lautes Gespräch, und das ganze wäre wieder hingebogen.

...

Und wer, seiner so engen Vertrauten, würde mich öffentlich so fertig machen wollen?

Ich stürmte in den Kleiderschrank und verschloss die Tür hinter mir. Ich spürte wie das Handtuch lose an meinem Körper herunterrutschte und an meinen Knöcheln liegen blieb. Mein Körper bebte, doch mein Kopf schmerzte, in einem Dauerzustand der es mir unmöglich machte, einen klaren Gedanken zu fassen.

Im Endeffekt machte es keinen Sinn, Vermutungen anzustellen, denn ich wusste nicht wem sich Harry alles anvertrauen würde. Gerade weil sich seit seinem Karriereanfang sein Bekanntenkreis um bestimmt mehr als das 10x Fache vergrößert hatte.

Und jetzt stand ich nackt in meinem Wandschrank, wartend, auf die Zombieapokalypse.

Ich atmete schwer aus und griff nach einem Sporttop und Shorts.

Als mein Vater noch lebte, gab es oft Streitigkeiten zwischen ihm und Mom. Wenn es Probleme gab, war er stets einfach gegangen. Ist der Situation entflohen... Mom hatte ihn deswegen immer kritisiert. Er sei nicht Kritikfähig, könne nicht zuhören, wäre dickköpfig... Er würde nie auf ihre Bedürfnisse eingehen.

Mom hatte nie verstanden was er für ein Mensch war.

Ich hatte immer zu ihm aufgesehen. Er war die einzige Person in meinem Leben, die jemals vollste Anerkennung von mir hatte. Er war das, was mir Kraft gab und die Person, von der ich lernen wollte. Auch, wenn alle um mich herum ihn als den größten Fehler meiner Mutter bezeichneten. Selbst meine Großeltern. Und ich erinnere mich daran, wie oft ich geweint hatte, weil ich nicht verstand, wie sie so etwas über die Lippen bringen konnten. Weil ich nicht verstand, wie sie nicht sehen konnten, was für eine Vollkommenheit er in sich trug...

Studenlang. Tagelang. Wochenlang war er verschollen.

Joggen. Sich auspowern bis zum letzten bisschen. Den ganzen Schmerz den er in sich trug mit Schweiß wegspülen. 170 Meilen die Küste hinab... Bis er Zuhause in sein Bett fiel, angekommen an den Punkt, wo ihn seine Beine nicht mehr tragen konnten.

Fragile Lovers ( Harry Styles FanFiction )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt