Ich packe meinen Koffer...

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Ob da jemals was war?

Keine Ahnung, Harry, sag du's mir.

Meine Augen fingen an unheimlich zu brennen und ich unterdrückte den Drang sie wie ein Kleinkind zu reiben.

"Ich liebe dich, aber du hast recht. Ich bin nicht stark genug um dich zu halten", er kämpfte mit sich selbst, dass sah man. "Es bricht mir das Herz, dass ich nicht der bin den du brauchst, aber wenn du gehen willst, dann kannst du gehen...", seine Stimme brach und sein Gesicht verzog sich schmerzlich.

Tränen schossen aus meinen Augen und liefen schwer wie Blei meine hochroten Wangen herunter.

Ich schlug mir meine rechte Hand vor den Mund, um mein heiseres Schluchzen zu unterdrücken. Beschämt von Harrys Worten drehte ich ihm den Rücken zu und sank langsam auf die Stufen zurück.

So waren meine Worte also bei ihm angekommen.

Oh Harry, dass wollte ich dir nicht sagen...

"Okay... Wenn du willst, dass ich gehe. Gehe ich", murmelte ich und presste meine Augen wieder zu, was einen weiteren Tränenschwall über meine Wangen trieb.

"Ich habe nie gesagt, dass du gehen sollst."

Letzte Tränen liefen mein Gesicht herunter.

Einige Sekunden herrschte Stille.

Ich hatte mich ein weiteres mal blamiert. Wieder war ich die kleine Schwache. Lieber Gott, wann hört der ganze Scheiß hier endlich auf?

"Aber du kämpfst nicht", antwortete ich und fasste mir erneut ein Herz.

Ich erhob mich langsam.

Meine Knie fühlten sich an wie Stein, der über Hunderte von Jahren nicht von seinem Platz kam, doch das Gefühl als ich stand, das Blut das in meinen Venen pochte, belebte mich auf eine unnatürliche Art. Als würde ich vor einem Haufen Asche stehen. Doch jetzt liegt in meinen Händen, was mit der Asche geschieht. Ich kann sie liegen lassen, anstarren, mich herunter ziehen lassen und mir Vorwürfe machen, warum es soweit kam, dass ich jetzt hier vor ihr stehe oder ich greife mir einen Besen, fege sie weg, entsorge sie und finde heraus, was sich solange unter diesem kalten, grauen Berg Dreck verbag.

Langsam tapste ich eine Stufe nach der anderen herunter.

Plötzlich stockte ich, als ich spürte wie eine Ladung Selbstsicherheit, durch meine Blutbahnen schoss. Ich wollte ihm noch einen Spruch drücken, bevor ich mich vom Acker machte. Ich wollte nicht, dass ich diesen Stress mit nach Hause nahm. Ich wollte, ihm noch ein letztes mal zurückgeben, was ich die ganze Zeit über so kalt einstecken musste. Ich wollte dass er sich Gedanken machte.

"Vielleicht hast du sogar recht! Es ist besser wenn ich gehe...", ich drehte mich herum und musterte ihn intensiv. "Kannst mich ja anrufen, wenn du weißt ob du mein bester Freund, Ehemann oder Callboy sein willst", sagte ich.

"Wir hören voneinander!"

Der Wind rauschte durch meine Haare und ein leichtes Säuseln lag in der Luft, von den ganzen bunten Blättern die rasend schnell über den Highway getrieben wurden.

Harrys Mund stand einen Spalt offen und seine Augen schienen blass.

Ich drehte mich um und tapste die Stufen weiter herunter. Wenn's sein musste lief ich halt nach Hause.

"Unsere Beziehung hätte sowieso keinen Sinn gemacht, ab Morgen bist du zurück in Miami. Du sagst doch selber immer, dass Fernbeziehungen zum Scheitern verurteilt sind..."

Harrys Säuseln ließ mich ein letztes mal herumfahren.

"Ja."

Fragile Lovers ( Harry Styles FanFiction )Where stories live. Discover now