mistakes over mistakes

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Die Tage vergingen wie im Flug und schon war Silvester. Remus und ich hatten abgemacht, dass wir uns am Eingang des Platzes treffen würden, also sah ich mich nochmal genau um, ob ich auch wirklich an alles Gedacht hatte. Ich war extrem aufgeregt und seit Weihnachten lief es zwischen mir und Remus wieder einigermaßen gut, also stand dem Wochenende eigentlich nichts im Wege.

Nachdem ich noch ganze fünf mal in meine Tasche geguckt habe, ging ich dann endlich los, um in einer sicheren Gasse zum vereinbarten Treffpunkt zu Apperieren.

Dort angekommen herrschte schon ein großer Trubel und voller Vorfreude sah ich mich um. Vor mir war ein riesen Tor und einige Wächter, die die Ankömmlinge untersuchten und deren Karten abnahmen. Ich musste mich nicht lange Umsehen, da fand ich Remus auch schon. Er stand etwas abseits des Trubels und schaute ungeduldig auf seine Uhr. Ich gab zu, ich war vielleicht etwas spät dran, aber daran konnte ich jetzt auch nichts ändern. Schnell ging ich auf ihn zu, um ihn nicht noch länger warten zu lassen. "Sorry das ich zu spät bin. Ich konnte nicht schlafen und als ich dann doch eingeschlafen bin hab ich vergessen mir einen Wecker zu stellen. Wartest du lange?" schwer atmend stand ich vor ihm und sah ihn fragend an. Remus lächelte leicht als er antwortete. "Ja, aber mir war schon klar, dass du zu spät kommst. Ob du es glaubst oder nicht, ich kenne dich ziemlich gut." nun musste auch ich grinsen. "Na dann wollen wir mal." sagte ich und ging auf das Tor zu. Remus im Schlepptau.

Es dauerte eine dreiviertel Stunde ehe wir dran kamen und auf dem riesigen Zeltplatz standen. Erneut sah ich mich staunend um und auch Remus sah nicht weniger beeindruckt aus, dennoch lachte er als er mich ansah. "Was denn?" schmollte ich und verschränkte die Arme. "Ich will nicht wissen, wie du bei einer Weltmeisterschaft staunen würdest." er grinste mich an und ich fühlte mich automatisch wieder in die Schulzeit zurück versetzt, es war zwischen uns wieder so, als wäre nie etwas gewesen und das machte mich gerade extrem froh. "Also, wo ist unser Zelt?" fragte ich und sah die tausenden Zelte an. "Wir müssen ein Stück gehen. Aber ich denke wir sind nicht so weit weg." Ich nickte und folgte Remus.

Wir mussten tatsächlich ein kleines stück zurück legen, aber das machte mir nichts. Ich war froh, dass ich so noch ein wenig den Platz anschauen konnte. Von außen sah das Zelt ziemlich klein aus, aber ich wusste das es innen ziemlich groß war. Als wir das Zelt betraten, standen wir direkt in einem kleinen Wohnbereich mit einer kleinen angrenzenden Küche. Im Wohnbereich waren zwei Türen, die erste führte in ein kleines Bad und die Zweite in das Schlafzimmer. "Ich hätte dich vorwarnen sollen. Ich habe nur noch ein Zelt mit einem Schlafzimmer bekommen." sagte Remus und rieb sich den hinter Kopf. "Schon gut, wir sind erwachsen, da sollte es doch möglich sein ein Wochenende in einem Bett zu schlafen, außerdem wer weiß ob wir überhaupt zum schlafen kommen." ich grinste ihn an und legte meine Tasche auf das Bett. Remus sah mich erschrocken an. "Warte nein! So meinte ich das nicht. Oh Gott. Ich meinte damit, dass es sein könnte, dass das Spiel ziemlich lange dauert oder aber wir feiern den Sieg und müssen dann auch schon zurück." ich musste kurz lachen, da mir selbst die Zweideutigkeit des Satzes nicht auffiel. Remus atmete erleichtert aus, was mich ein wenig verletzte. War der Gedanke daran mit mir zu schlafen so unerträglich? Ich versuchte meine Gedanken los zu werden und schüttelte den Kopf.

"Also, das Spiel geht morgen Früh los. Heute Abend ist in einem großem Zelt eine Silvester Feier, da könnten wir hin gehen. Und davor könnten wir uns den Platz noch etwas genauer ansehen und vielleicht schon mal den Weg zum Stadion auskundschaften." schlug Remus vor, nachdem wir unsere Sachen sicher verstaut hatten. "Gute Idee, ich sterbe auch schon vor Hunger, dann können wir gleich etwas zu essen auftreiben." ich grinste ihn an und verließ das Zelt. "Hast du etwa nicht gefrühstückt?" fragte er sofort skeptisch. "Wie denn? Ich war so aufgeregt, dass ich kaum einen bissen runter bekommen habe." ich hielt meine Augen offen und suchte nach einem Imbissstand. Remus lachte. "Das ich das nochmal erlebe. Sirius Black, der zu aufgeregt ist um etwas zu essen."

Wir liefen schon fast eine viertel Stunde über den Zeltplatz, ohne einen Imbissstand zu finden, als wir beinahe in jemanden rein liefen. "Woah, Marlene? Warum so schnell unterwegs?" überrascht sah ich die Frau vor mir an und auch sie schien nicht minder überrascht zu sein. "Nanu, was macht ihr zwei denn hier?" sie sah zwischen uns hin und her und besah mich kurz mit einem Fragenden Blick, woraufhin ich fast unmerklich den Kopf schüttelte. "Ich hab Sirius zwei Karten für dieses Spiel zum Geburtstag geschenkt und er wollte das ich mitkomme, was machst du hier?" Remus bemerkte unseren Blickaustausch nicht und redete unbeirrt weiter. "Ich hab die Karten von meinen Eltern bekommen. Wollen wir heute Abend zusammen zu dieser Party gehen?" Marlene sah uns freudig an. "Klar, je mehr desto besser." sagte ich und grinste sie an. Eigentlich wollte ich nur nicht alleine mit Remus auf eine Party gehen. Am Ende würden wir so oder so nur peinlich Schweigen und am Ende sogar noch vor Mitternacht zurück zum Zelt gehen. Vielleicht würde Marlene das ganze ein wenig auflockern können.

Mein Magen knurrte und unterbrach damit das Gespräch von den beiden. Remus musste lachen. "Du weißt nicht zufällig, wo hier ein Imbissstand ist?" fragte er sie lachend und ich sah ihn beleidigt an. Marlene musste ebenfalls kurz lachen. "Klar, kommt mit."

Ich begann zu frieren, man merkte deutlich, dass es Winter war, auch wenn kein Schnee lag. Am Stand angekommen bestellte ich mir direkt einen großen Teller Gulasch und einen Feuerwhisky. Remus hob eine Augenbraue und sah skeptisch auf das Getränk in meiner Hand. "Was denn? Wir haben Silvester, außerdem wärmt mich das vielleicht ein wenig auf." gab ich nur grinsend zurück. Remus schüttelte den Kopf und bestellte sich eine Suppe, Marlene nahm das gleiche wie ich, außer dem Feuerwhisky. Wir setzten uns an den Tisch unter einem kleinen Zelt. Sofort wurde mir wärmer. Anscheinend lag ein Wärmezauber auf dem Zelt. "Na, den brauch ich dann wohl nicht mehr." sagte ich und sah auf mein Getränk, ehe ich es in einem Zug hinunter kippte. "Sirius, du hast das doch jetzt nicht ernsthaft auf leeren Magen geext?" fragte Marlene und sah mich grinsend an. "Doch hat er. Jetzt iss, bevor du gleich schon stock betrunken bist." Remus schüttelte erneut den Kopf, doch hatte er ein leichtes grinsen aufgelegt. "Jaja, ich bin schon geübter darin, so schnell werde ich nicht betrunken."

Am Abend gingen wir gemeinsam zum großen Party Zelt und direkt wurden uns Drinks in die Hände gezaubert. Remus wollte seinen schon wegstellen, als ich ihn aufhielt. "Sei nicht so spießig. Es ist Silvester, das neue Jahr fängt in ein paar Stunden an. Feier mal etwas mehr." er schien nicht gerade überzeugt, dennoch kippte er das, ihm unbekannte, Getränk runter und schüttelte sich einmal kurz. Kaum war sein Glas leer füllte es sich automatisch wieder. Auch ich kippte nun das Getränk runter. Marlene war bereits auf die Tanzfläche verschwunden und tanzte mit irgendeinem Typen. Gerade als ich dachte, dass es jetzt wirklich im peinliche Schweigen endet sprach mich ein Typ an, ob ich Tanzen möchte. Mein erster Gedanke war sofort: Sehe ich wirklich so Schwul aus? Ich wollte dem Typen gerade antworten, als mir dies bereits abgenommen wurde. "Er ist nicht interessiert, außerdem unterhalten wir uns gerade. Hast du keine Manieren gelernt?" erstaunt sah ich Remus an. War das Eifersucht oder hab ich doch schon mehr getrunken, als ich dachte? Wütend verschwand der Typ. "Wir haben doch gar nicht geredet." gab ich nur von mir. "Tun wir doch jetzt, außerdem bist du doch mit mir und Marlene hier, also wäre es unhöflich einfach mit irgendeinem Typen abzuhauen." Remus sah in diesem Moment wie ein schmollender Hund aus und ich musste grinsen. "Marlene ist doch auch mit einem Typen abgehauen, aber lassen wir das. Ich hab so oder so keine Lust auf Tanzen. Da hinten sind Tische wir könnten uns ja dahin stellen und reden. Wie früher." bot ich ihm an und er nickte.

Aus dem Rede wurde irgendwann gelalle, das Getränk hatte eine sehr hohe Alkoholkonzentration von daher waren wir auch relativ schnell schon betrunken. Hätten um uns herum nicht plötzlich alle gejubelt, Funken in den Himmel geschickt und sich geküsst hätten wir gar nicht mitbekommen, dass es schon Null Uhr war. Ich spürte ein Kribbeln an meinem Nacken, als Remus mich zu sich zog und mich innig küsste. Überrascht weiteten sich meine Augen, aber ich war mittlerweile so betrunken, das ich mich nicht wehren konnte, geschweige denn wollte. Also erwiderte ich den Kuss mindestens genauso leidenschaftlich.

Ich weiß nicht mehr wie oder wann, aber irgendwann im laufe der Nacht mussten wir zurück zum Zelt gegangen sein und genauso wenig weiß ich, wann oder wieso wir im Bett gelandet waren, ohne Klamotten und uns küssend.

Keep It AgainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt