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April

Beinahe einen Monat sind wir schon in Schottland. Wir tauschten einmal die Woche Briefe mit James und Lily aus, sonst gab es zu keinem anderen Menschen Kontakt. Von Regulus habe ich auch nichts mehr gehört und vermutlich werde ich es auch nicht mehr.

Mai

Der Mai verlief ruhig, wie auch schon der März und der April. Keine Besuche, keine Gespräche und nur wir beide. Remus und ich stritten uns öfter. Vermutlich lag das einfach nur daran, dass wir den ganzen Tag nur miteinander zu tun haben und das seit März. Aber hauptsächlich versuchen wir einfach nicht an den tobenden Krieg dort draußen zu denken und unsere gemeinsame Zeit zu genießen, sofern es eben ging.

Juni

Der Juni war beinahe unerträglich für uns. Das Haus war sehr alt und all die wärme sammelte sich natürlich. Wir konnten ja schlecht den ganzen Tag rausgehen und beispielsweise an den Strand gehen. Letztens beim Einkaufen war ich der Meinung, dass ich einen Todesser auf dem Markt in einer Seitengasse gesehen hätte. Remus sagte allerdings, dass sei nur meine Paranoia und ich solle versuchen nicht ständig daran zu denken.

Juli

Auch der Juli war kein Zuckerschlecken, doch hatten wir nach langer Zeit mal wieder einen Grund zur Freude. Denn der kleine Harry würde jetzt ein Jahr alt werden. Ich hatte allerdings einen großen Streit mit Remus, da ich einfach so in die Winkelgasse gegangen bin und für Harry einen Spielzeugbesen gekauft habe und den dann auch noch bei James und Lily abgegeben habe. Allerdings war es mir das Wert und Remus war auch nicht allzu sauer.

Am 31. Juli erreichte uns gegen späten Abend ein Brief von Lily. Naja hauptsächlich war er an mich gerichtet und er zauberte uns beiden ein breites Lächeln ins Gesicht.

Lieber Tatze,

danke, danke für Harrys Geburtstagsgeschenk! Es war bei weitem sein liebstes. Ein Jahr alt, und schon mit einem Spielzeugbesen rumfliegen - Er sah so zufrieden mit sich aus, ich füge ein Bild bei, damit du es sehen kannst.

Remus und ich sahen uns das beigefügte Bild an und mussten lächeln. "Ich wünschte, dass wir das selbst sehen könnten." sagte er lächelnd und etwas traurig. "Ja..., aber vielleicht ist das bald ja vorbei und wir können wieder normal leben..." Ich las den Brief weiter vor.

Du weißt, der Besen steigt nur etwa einen halben Meter hoch, aber er hat fast die Katze umgebracht und eine schreckliche Vase zerdeppert, die Petunia mir zu Weihnachten geschickt hat (ich will mich nicht beklagen). Natürlich fand James es furchtbar lustig, er meint, der wird mal ein großer Quidditch-Spieler, aber wir mussten sämtlichen Zierrat wegpacken und behalten ihn immer im Auge, wenn er losfliegt. [...]

Remus und ich kamen aus dem lächeln gar nicht mehr heraus. Es war einfach eine schöne Abwechslung, lesen zu können, dass es auch noch schöne dinge im leben gibt und nicht alles vo Krieg gezeichnet ist.

August/September

Remus und ich hatten uns mittlerweile daran gewöhnt hier zu leben. Es war jetzt auch mehr zu einem kleinen Zuhause geworden und nicht länger einfach nur ein Zufluchtsort. James und Lily schien es auch gut zu gehen, obwohl sie eben sehr aufpassen mussten.

"Wolltest du eigentlich irgendwann mal Kinder?" wir saßen gerade im Wohnzimmer auf der Couch, als Remus dieses Thema ansprach. Ich musste leicht lächeln. "Ich habe nie genau darüber nachgedacht, aber ich denke schon, dass ich schon immer ein Kind wollte oder zumindest nicht nein sagen würde. Aber ich kann auch gut ohne ein Kind leben, solange ich dich habe, bin ich glücklich." ich lächelte ihn an und gab ihm einen kurzen Kuss. "Wieso fragst du mich das?" ich sah ihn fragend an und er zuckte kurz mit den Schultern. "Naja, jeder stellt sich doch irgendwann mal diese Frage... und immerhin wusstest du nicht immer, dass du Schwul bist... also naja hätte ja sein können, dass du irgendwie enttäuscht bist, weil du kein Kind mehr haben kannst.. zumindest kein eigenes." er sah etwas schuldbewusst drein und ich küsste ihn erneut. "Mach dir darüber keine Gedanken. Ich liebe dich okey? Mir ist es egal, ob ich später Kinder haben werde oder nicht. Momentan brauche ich nur dich." ehe ich mich versah, saß Remus auf meinem Schoß und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss genauso und lächelte leicht in den Kuss hinein. Solche Momente schätzte ich sehr, da diese nicht mehr oft vorkamen. Unsere Köpfe sind zu voll um abzuschalten und einfach mal nur für einander da sind.

Oktober

Der Oktober neigt sich dem Ende zu und draußen laufen Kinder in Kostümen von Haus zu Haus. "Sirius, was ist? Du starrst schon den ganzen Tag aus dem Fenster..." Remus musterte mich besorgt und ich seufzte. "Ich weiß es nicht... irgendwie habe ich ein komisches Gefühl..." ich sah ihn an und er bekam einen noch besorgteren ausdruck. "Wird es nicht... es ist die letzten Monate nichts passiert.. Also wird es das diesmal auch nicht." ich nickte. "Ich muss erstmal an die Frische Luft. Keine Sorge mir passiert nichts." ich lief ein paar Stunden durch die kleine Landschaft um einen freien Kopf zu bekommen.

Den Rest des Tages, passierte nichts, dennoch verließ mich dieses ungute Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt einfach nicht. Und ich sollte recht behalten.

Mitten in der Nacht wurde unsere Tür aufgesprengt und mehrere Auroren traten mit erhobenen Zauberstäben ins Haus. "Sirius Black!" schrie einer von diesen. Remus und ich standen mit unseren erhobenen Zauberstäben vor ihnen und bekamen es mit der Angst zu tun. Einer der Auroren wies sie aus und verlangte von uns, wir sollen umgehend die Zauberstäbe fallen, da wir eindeutig in der Unterzahl waren, taten wir dies auch sofort. Kaum war mein Zauberstab auf dem Boden gelandet wurden mir magische Handfesseln angelegt. "Was geht hier vor?!" schrie Remus, während ich nur geschockt vor mich hinstarrte. "Sirius Orion Black wir verhaften Sie aufgrund des Hochverrates und des Mordes an zwölf Muggeln sowie des Verrates an der Familie Potter und somit einer Mittäterschaft an James und Lily Potters Mordes, zudem wird Ihnen zur Last gelegt, Sie-Wissen-Schon-Wem wertvolle Informationen, des Ordens verraten zu haben. Ihnen droht eine Lebenslange Haftstrafe in Askaban." kaum hatte der Mann zuende geredet sank Remus auf die Knie und sah mich mit tränen in den Augen an. Erst da realisierte ich, was sie zu mir gesagt hatten, doch mehr als ein schockiertes "Nein..." brachte ich nicht hervor. Ich hatte nicht einmal die nötige Kraft mich zu verteidigen, geschweige denn zu sagen, dass ich unschuldig bin. Ich konnte Remus noch ein letztes Mal in die Augen sehen, doch er wand den Blick direkt ab. Kurz darauf apperierten die Auroren mit mir und ließen einen geschockten Remus zurück.

Keep It AgainWhere stories live. Discover now