akward weekend

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Ich hatte in der Nacht sehr schlecht geschlafen und war deshalb am nächsten morgen nicht sonderlich gut drauf. Gut es gab auch andere Gründe, aber die versuchte ich solange zu ignorieren, bis sie endlich in Vergessenheit gerieten. Wie man sich denken kann läuft es alles andere als gut. "Sirius? Hast du alles? Denk daran, wir müssen gemeinsam den Platz verlassen. Alleine lassen die uns nicht hier raus." ich nickte nur und folgte Remus zum Tor. Kaum waren wir draußen Apperierte Remus. "Wow, der hat es aber eilig." sagte Marlene erstaunt, als sie zu mir kam. Ich nickte nur abwesend. "Nichts für ungut, aber ich muss jetzt auch los." wenn ich jetzt noch länger hier stehen würde, würde ich zusammen brechen. Ich sammelte meine komplette Konzentration und Apperierte in die Seitenstraße in der nähe meiner Wohnung. Schnellen Schrittes lief ich zu meiner Wohnung und schloss die Tür schnell hinter mir. Ich sank zu Boden und raufte mir die Haare. "Verdammt, verdammt, verdammt!!" wütend schlug ich auf den Boden.

Warum passierten immer mir solche dinge? Was habe ich so schreckliches getan? Verzweifelt stand ich auf und lief durch die Wohnung, aber nichts konnte mich ablenken. Jetzt wo ich allein war sprudelten die Erinnerungen nur so über. Das ständige hin und her gelaufe war auch weniger gut für mein Muskelkater, aber ich schaffte es nicht ruhig zu bleiben. Nach einer geschlagenen Stunde nahm ich mir ein herumliegendes Blatt und kritzelte eine Nachricht für James darauf. Er solle bitte, wenn es geht zu mir kommen und ohne Lily. Ich musste mit jemanden reden, oder ich würde noch verrückt werden.

Keine halbe Stunde nachdem ich die Eule los geschickt hatte klopfte es an meiner Tür. Ich saß mittlerweile auf der Couch, doch ein Bein wackelte ungeduldig hin und her. "Die Tür ist auf." rief ich und kurze Zeit später stand James bei mir im Wohnzimmer. Er war extrem außer Atem und sah mich besorgt an. "Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte, was ist los?" besorgt setzte er sich neben mich auf die Couch. "Du wolltest doch erst heute Abend zurück sein und ihr zwei wolltet Abends zum Essen zu uns kommen? Was ist passiert?" seine Stimme war ruhig, dennoch schien er aufgewühlt zu sein. Klar, es ist ungewöhnlich und wenn es nicht wichtig wäre würde ich auch nicht schreiben, dass er ohne Lily kommen soll. Aber das hier wollte ich nicht mit den beiden bereden, dafür brauchte ich meinen besten Freund und der war nun einmal James. "Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll.." sagte ich traurig und James seufzte, nicht genervt oder wütend sondern mehr so als würde er schon ahnen was los ist. "Fang beim Anfang an, ich habe Zeit und höre dir zu." ich sah auf meine Hände, als ich begann zu sprechen. "Wir haben Marlene getroffen, am Freitag. Wir sind am Abend zusammen mit ihr auf diese Silvester Party gegangen und ich hatte gedacht, das es mit ihr nicht ganz so schlimm werden könnte, aber dann war sie weg und er und ich waren alleine. Wir haben getrunken und geredet und als es Mitternacht war, waren wir schon sehr stark betrunken. Er hat mich geküsst und ich habe es erwidert." ich machte eine Pause, denn das war jetzt der Teil, den ich am liebsten auslöschen würde. "Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass noch mehr als dieser eine Kuss passiert ist?" ich spürte James wissenden Blick auf mir. "Weil es so ist. Wir sind kurz nach dem Kuss zurück zu dem Zelt und naja es war eine lange Nacht. Am nächsten Morgen war es so unsagbar unangenehm. Als er wach wurde habe ich direkt zu ihm gesagt, dass alles nur an dem Alkohol gelegen hatte und wir das am besten vergessen sollten und es auch nie jemanden erzählen sollten. Er war sofort einverstanden... Dann war das Spiel und wir verhielten uns relativ normal. Nach dem Spiel wollte Marlene unbedingt noch mit uns Feiern, aber Remus lehnte sofort den Feuerwhiskey ab, als würde er panisch verhindern wollen, das so etwas nochmal passiert. Ich weiß auch nicht, es hat mich total verletzt. Dann hat er auch noch darauf bestanden, das ich nicht auf der Couch schlafe, weil ich doch mindestens genauso starken Muskelkater habe wie er. Ich konnte jedenfalls nicht einschlafen und dann hat sich auch noch herausgestellt das er wegen mir eine Verstauchte Rippe hat und ja heute morgen ist er direkt Apperiert, ohne eine Verabschiedung, ohne irgendetwas zu sagen. Es hat mich verrückt gemacht, ich musste mit jemandem darüber reden, ich weiß nicht was ich tun soll." erneut raufte ich mir die Haare. "Wow okay. So wie ich es verstanden habe war das für dich alles andere als eine Nacht im Alkoholrausch und Remus hat es einfach so abgetan? Das passt nicht zu ihm, er ist nicht so einer. Hast du ihn mal gefragt, was er von der Nacht denkt?" fragend sah er mich an. "Nein, hab ich nicht. Er ist dem Thema aus dem Weg gegangen, genauso wie ich." es legte sich ein betretenes Schweigen über uns. "Du hast ihm eine Rippe verstaucht?" fragte er nach einer Weile belustigt und ich schüttelte darüber den Kopf. "Hast du nicht vor ein paar Jahren gesagt, ich soll dir mit Einzelheiten aus meinem Sexleben ersparen?" stellte ich die Gegenfrage. "Ich will doch auch nicht wissen wie genau es passiert ist, aber du könntest mir schon mal erklären, wie man jemanden derartig beim Sex verletzten kann." James unterdrückte ein lachen. "Bei Merlins Unterhose, James! Ich erkläre dir das definitiv nicht. Frag jemand anderen, wenn du das unbedingt wissen willst." empört sah ich ihn an. Nun lachte James doch. "War nur ein Scherz, ich wollte dich nur auf andere Gedanken bringen." sein grinsen verschwand nicht. "Ja, das ist dir gelungen. Ich hole mir etwas zu trinken, willst du auch etwas?" ich stand ächzend vom Sofa auf. "Nein danke." langsamen Schrittes bewegte ich mich in die Küche. "Alter Tatze, Moony hat dich zum Rentner gemacht. Da geht selbst mein Opa schneller." rief mir James hinter her. "Der ist ja auch tot und hatte keinen Sex und kommt noch so ein Spruch hetzte ich deine Frau auf dich und später dein Kind!" rief ich aus der Küche. Ich hörte ihn lachen und schüttelte darüber nur den Kopf. James war der einzige Mensch, den ich kannte, der einen von einem Thema ablenken konnte indem er sich über dieses Thema lustig machte. Normale Menschen hätten vermieden dieses Thema auch nur anzuschneiden und James macht sich darüber lustig.

Wieder einmal wurde mir bewusst, wie wichtig mir meine Freunde waren. Insbesondere James, der nun mehr wie ein Bruder war und selbst Remus wollte ich nicht missen. Von Lily und bald dem kleinen Harry ganz zu schweigen. Sie alle sind meine einzige Familie, unvorstellbar was wäre, wenn auch nur einem von ihnen etwas passieren würde.

"Tatze? Hast du jetzt auch noch einen Herzinfarkt erlitten? Soll ich Schniefelus zu deiner Beerdigung einladen? Bin gerade dabei Einladungen zu schreiben." ich grinste über diese Bemerkung. "Wenn der auf meine Beerdigung kommt, bekommt er den Tisch an den Toiletten." ich setzte mich zu James auf die Couch. "Wenn der auf deine Beerdigung kommt, dann ist er der erste, der Tanzt." sagte er lachend. "Gute Idee, lade ihn ein, dann wird meine Beerdigung die beste Party meines Lebens." ich grinste ihn an. "Geht nicht Kumpel." auch er kam aus dem grinsen nicht mehr raus. "Warum nicht?" "Wie soll das die beste Party deines Lebens werden, wenn du schon tot bist?"

Keep It AgainWhere stories live. Discover now