44|Verantwortung

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Ich hatte mich vergleichsweise gestern früh schlafen gelegt und hatte lange gebraucht, um in meiner Zeltkabine schlafen zu können

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Ich hatte mich vergleichsweise gestern früh schlafen gelegt und hatte lange gebraucht, um in meiner Zeltkabine schlafen zu können. Die Geräusche um mich herum hatten mein schnell schlagendes Herz nicht beruhigen können und ich wusste das der Lärm und die Feierlichkeiten diese Nacht erst richtig beginnen würden. Wahrscheinlich war es wirklich keine gute Idee nachts schlafen zu wollen, wo noch viele Kreaturen nachtaktiv waren.

Müde hatte ich mir eine Jogginghose und einen bequemen Hoodie angezogen, bevor ich aus der Zeltkabine stieg. Mel saß schon auf einem der Campingstühle und aß ein Nutellabrot. Sie hob grüßend die Hand und ich gesellte mich kurz zu ihr, bevor ich in den Wohnwagen ging, um mich frisch zu machen.

Beim Frühstück besprachen wir unsere heutigen Pläne und Almonda hatte schon schnell zu verstehen gegeben, dass sie möchte das wir zügig von ihr unterwiesen werden. Ich wehrte mich nicht groß dagegen und ließ meinen Blick immer wieder von unserer Feuerstelle zu der vorderen Straße schweifen. Wir waren nicht weit entfernt von einer höhergelegenen Stelle, aus der man die Stadt gut überblicken könnte. Mel hatte mir schon gesagt, dass sie sich das mit mir später gerne näher ansehen würde.

Nach dem Frühstück gesellte ich mich mit Mel und ihren Eltern zu Almonda die uns in ihr Lager entführte. Allerlei getrocknete Pflanzen, Erde, Samen, Talismane, Bücher und verschiedene Pulver waren mit einem bestimmten Magiefluss verbunden und halfen bei Ritualen oder seltenen Rezepten. Ebenso hoch waren ihre Preise für die Waren.

Auf dem Fest gab es eine eigene Währung, die sich Wechselblatt nannte. Menschliche Währungen konnte das Wechselblatt ohne Probleme annehmen und all das Geld, welches ich bar mitgebracht hatte, hatte sich mit dem Betreten des Geländes in eine bestimmte Anzahl an Wechselblättern verwandelt. Wechselblätter wurden in der magischen Gemeinschaft untereinander bevorzugt, da sie unabhängig von Ländern und Wohnorten einzusetzen waren. Umso deprimierter war ich auch als ich merkte das ich mir mit meinen hundert Euro nicht eine von Almondas magischen Zutaten leisten konnte. Aber die wenigen Wechselblätter, die ich hatte, würden bestimmt auch noch ihren Zweck erfüllen.

Zum Glück hatte Almonda eine Liste auf der alle Preise notiert waren. Wir mussten immer festhalten, wie viel wir von ihren Waren verkauften und sie hatte uns vorsorglich eine magische Salbe mitgegeben die wir vor unserer Schicht auf die Schläfen auftragen sollten. Bei meinem fragenden Blick hatte sie den Mund zu einem unheimlichen Grinsen verzogen was ihre Augen weiter strahlen ließ.

"Die Salbe wird fremde Hände von deinem Kopf fernhalten. Es gibt genug begabte Dämonen und Fälscher, die deinen schwachen Geist ausnutzen würden, um billiger an die Ware zu gelangen. Meiner Meinung nach sollte niemand hier ohne diesen Schutz herumlaufen. Aber dann wäre das ganze wahrscheinlich nur halb so lustig."

Ich schluckte und sah auf den Tiegel mit der cremigen weißen Salbe hinab. Vielleicht sollte ich das Zeug auch außerhalb meiner Schichten verwenden. Nachdem Almonda zufrieden mit uns allen war, waren wir aus ihren Griffeln befreit worden. Die erste Schicht würden Mels Eltern heute Abend nach der Eröffnung abwechselnd übernehmen. Am Nachmittag des nächsten Tages, wo die ungefährlicheren Gäste unterwegs waren (Almondas Meinung nach) wäre dann meine Schicht.

Der Bastard der BlackwoodsWhere stories live. Discover now