11|Tischgespräche

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"Sie werden in genau einer halben Stunde von mir abgeholt und zum Speisesaal gebracht

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"Sie werden in genau einer halben Stunde von mir abgeholt und zum Speisesaal gebracht. Die Familie Amalon hat nämlich auf 15 Uhr ein großes Festessen für Sie herrichten lassen."

Der junge Wolf stellte meinen Koffer neben der Tür ab und sah mich auffordernd an, ehe ich mich an meine Manieren erinnerte.

"Ähm, Dankeschön. "

Er nickte und kramte aus seiner Hosentasche einen kleinen Schlüssel, den er mir reichte.

"Hier ist noch der Schlüssel für Ihr Zimmer. Wenn Sie irgendwas benötigen scheuen Sie sich nicht zu fragen."

Ich nickte bloß und sah dem Wolf hinterher wie er im Flur verschwand. Das Gebäude war sehr weitläufig und der Wolf hatte mich zum Westflügel gebracht, wo in der zweiten Etage mein Zimmer lag. Der Flur war durch die vielen Fenster hell beleuchtet und man konnte von hier aus auf den vorderen Teil des Hauses mit den Brunnen blicken.

Ansonsten war das Schloss wie erwartet sehr edel eingerichtet und in angenehmen Tönen gehalten. Goldene wie auch weiße Elemente waren überall zu finden und ich wusste nicht, ob ich enttäuscht oder froh sein sollte, nicht wie in einem wirklichen Schloss Gemälde und überladene Flure zu haben. Es wirkte wie eine angenehme Mischung aus alt und neu und ich wollte nicht wissen, wie viel Zeit und Geld in die Renovierung miteingeflossen sein musste.

Als ich merkte wie ich immer noch im leeren Flur stand, öffnete ich die weiße Holz Tür und betrat mein Zimmer.

Es war ein offener Raum mit vielen Balkontüren an denen schwere Vorhänge hingen. Der Boden war aus Holz und innen war es angenehm warm.

Den Koffer und den Kleidersack legte ich aufs Bett, dass direkt beim reinkommen den Fokus ausmachte. Das Bett war groß und hatte einen Vorhang oben an der Decke, damit es wie ein Himmelbett wirkte. Direkt am Fußende des Bettes war eine Kommode und auf der anderen Seite des Raumes war ein alter massiver Schrank.

Ein ebenso alter Tisch stand vor einem weiten Fenster und ich erkannte daneben eine weitere Tür. Ich lief auf diese zu, öffnete die Tür und betrat das große Bad. Es war neumodischer als das Zimmer und hatte eine große runde Wanne und eine offene Dusche. Handtücher lagen auf dem Waschbecken bereit und ich sah mich in dem Spiegel an.

Meine weißen Haare waren immer noch stramm auf meinen Kopf zusammen gebunden und meine Augen sahen mir müde entgegen. Die Augenringe musste ich gleich noch überschminken. Ich seufzte tief und verließ das Bad wieder.

Eine Uhr hing an der Wand und die Zeit tickte unaufhörlich in meinen Kopf. Nicht mehr lang. Dann sah ich die Blackwoods wieder. Unruhig sah ich mich nochmal im Zimmer um und beschloss kurz an die frische Luft zu gehen.

Der Balkon war von der Breite her genauso groß wie das Zimmer und die Balustrade war aus weißem Gestein. Als ich mich an diese lehnte, sah ich eine weite Wiese die an einem Wald anschloss. Ich lächelte als mir bewusst wurde, dass dies der Wald aus meinen Erinnerungen sein musste.

Der Bastard der BlackwoodsWhere stories live. Discover now