47| Hexenkraut

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Ich gab dem Gnom sein Wechselgeld und sah ihm hinterher

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Ich gab dem Gnom sein Wechselgeld und sah ihm hinterher. Er hatte eines von Almondas Kräutern gekauft. Ich gähnte und strich mir über die Augen. Letzte Nacht, nachdem wir den Platz verlassen hatten, fand ich nicht schnell zu meinem Schlaf. Ich war erst mittags aus dem Zelt raus gekrochen und hatte mich dann zwei Stunden später zu meiner Schicht begeben. Almonda würde nach mir drankommen.

Viele Kreaturen liefen an dem Stand vorbei, aber wie zu erwarten war nicht so viel los wie in der Nacht. Ein paar Kunden konnte ich aber dennoch an Land ziehen. Die Kommunikation fiel zwar manchmal schwer, aber man konnte nicht viel falsch machen.

Ich sah kurz auf mein Handy und war erleichtert zu sehen das meine Schicht bald rum sei. Es war erst der zweite Tag des Festes und wir waren seit dem Wochenende da, aber ich tat mich immer noch schwer.

Als ich es hinter mir rascheln hörte, sah ich über meine Schulter nach hinten und lächelte Mel an, die ihren Kopf ins Innere steckte.

"Na, wie läufts?"

"Ganz gut. Bin aber froh, wenn die Schicht rum ist."

Mel nickte verstehend und kam auf mich zu.

"Geht es dir mittlerweile besser?"

Mel hatte mir meine schlaflose Nacht angesehen und wusste, dass ich wegen Benjamins Salbung keine Ruhe gefunden hatte. Doch es ging mir wieder ein wenig besser. Mir war die Situation im Vorhinein bewusst gewesen und ich hätte mich nicht wundern sollen. Es hatte mich schlichtweg überrumpelt und die aufgeladene Energie und Stimmung hatte mich unruhig gemacht.

"Ja, viel besser", sagte ich daher. Mel lächelte.

"Schön! Hättest du Lust nachher durch die Stadt zu laufen?"

Ich nickte.

"Klar, wieso nicht."

Mel verlies das Zelt daraufhin wieder und ich wandte mich den Interessenten zu. Viele sahen sich auch nur die Materialien an und schüttelten den Kopf bei den Preisen. Nur wenige wollten feilschen. Und wenn sie es taten, dann setzte ich Almondas Regel durch und sagte das kein Preis verhandelbar wäre.

Nachdem die halbe Stunde vergangen war, kam Almonda in ihr Zelt. Sie brauchte noch einige Minuten hinten im Lager und scheuchte mich dann Hände wedelnd von ihrem Hocker. Als ich aufstand und das Zelt verlassen wollte, hielt sie mich noch mal auf.

"Schon den Schrecken von gestern überwunden? Du sahst aus, als hättest du einen Geist gesehen."

Ich verzog kaum merklich das Gesicht. Mels Eltern stellten mittlerweile keine Fragen mehr, aber von Almonda konnte ich nicht dasselbe erwarten.

"Geht schon wieder."

Sie hob eine ihrer buschigen Augenbrauen und sah mich aus kalten Augen an.

"Ich weiß zwar nicht, wen du dir zum Feind gemacht hast, aber wenn du schon bei so einer Versammlung Muffensausen kriegst, solltest du das nächste Mal überlegen, wem du ans Bein pinkelst."

Der Bastard der BlackwoodsWhere stories live. Discover now