Kapitel 2 - [✔]

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Am nächsten Tag stand ich extra früh auf, um nicht noch einmal meinen Zug zu verpassen und so ging ich schon um 6:00 Uhr aus dem Haus, auch wenn mein Zug erst um 6:30 fuhr und ich nur fünfzehn Minuten zum Bahnhof brauchte. Das war auch der Grund, warum nur sehr wenig Menschen dort waren als ich ankam, aber besser zu früh als zu spät, sagte ich mir selbst.
Der Zug war pünktlich gekommen und so war ich auch pünktlich in der Schule und im Astronomieunterricht, wo ich meinen abgeschriebenen Aufsatz abgab. Und wie es der Teufel auch wollte, fiel es unserem Lehrer auf und er verpasst mir ein fünf für diese Hausaufgabe und noch dazu einen Strafaufsatz.
Na toll, ich liebte es ja Aufsätze zu schreiben.
Der Tag begann also schon wirklich super muss man sagen.

Ich hatte einen Bleistift in der Hand und kritzelte gelangweilt etwas in mein Heft. Ich hasste so Tage, an denen wir Geschichte in der letzten Stunde hatten. Es war immer so stink langweilig, den unser Lehrer redete einfach nur vor sich hin. Noch dazu war er so leise, das man ihn kaum mehr in der letzten Reihe verstand und wenn man ihn darauf aufmerksam machte, wurde er gleich wütend.

Immer wieder fielen mir die Blicke meiner Mitschüler auf. Ich sah auf die Uhr.
Gleich würde es leuten und ich kann endlich gehen.
Ich gab meinen Stift wieder zurück in meine Tasche und legte meinen Kopf auf den Tisch.

Die letzte viertel Stunde verbrachte ich damit, das ich meinen Kopf auf den Tisch legte und mich mit meinen Haaren spielte.
Erleichtert atmete ich aus, als die Schulglocke ertönte. Ich klappte mein Heft zu und steckte es in meine Schultasche mit all den anderen Dingen die ich mit hatte. Als ich fertig war stand ich auf und ging aus dem Klassenzimmer.

Wie immer war ich mal eine der letzten die das Klassenzimmer verlies.
Ich wollte gerade meinen Sessel nehmen und ihn zum Tisch schieben, als ein Mitschüler meine Schultasche packte, sie öffnete und all meine Sachen auslehrte und anschließend meine Schultasche in den Müll warf. Er lachte mich hämisch aus und auch seine Freunde taten es ihm gleich.
Heiße Tränen stiegen in mir auf, als sie anfingen mich zu beleidigen und mich weiter auslachten. Ich versuchte mich zusammen zu reisen um nicht zu weinen, doch es gelang mich nicht und ein paar vereinzelte Tränen rollten mir die Wange hinunter.
Normalerweise ging ich immer mit Sarah zum Bahnhof, denn dann passierte das nicht, doch heute konnte meine Freundin nicht warten, da sie noch vorher zum Bäcker musste um sich dort etwas zu kaufen.
Es war nun immer so, wenn ich mal wo alleine war, wurde ich zu einem leichten Ziel der anderen. Ich hasste sie alle dafür.

Mein Zug kommt genau um 14:30 und jetzt war es schon 14:25 Uhr. Ich hatte also nur noch 5 min Zeit. Schnell schlüpfte ich in meine Schuhe und rannte los um denn Zug nicht zu verpassen. Ich hatte so den Stress, dass ich fast über meine eigenen Füße gestolpert wäre. Schweißtropfen bildeten sich auf meiner Stirn.

Der Bahnhof lag nicht mehr weit von mir entfernt, ich musste nur noch einen Zebrastreifen überqueren.  Ich sah schon wie der Zug in den Bahnhof kam.
Auch erblickte ich Sarah, die wild mit den Händen umher schlug und mir wohl etwas mitteilen wollte, doch ich verstand nicht. Schnell lief ich über denn Zebrastreifen ohne zu schauen, doch das war der Grund, weshalb sich alles seit diesem Tag an unerwartet änderte. Vor dem wollte mich auch Sarah mit dem Herumfuchteln warnen.
Ich lief genau vor ein herankommendes Auto. Der Fahrer könnte allerdings nicht mehr ausweichen und erwischte mich frontal an der Motorhaube. Man konnte die Reifen quietschen hören wie der Fahrer abbremsen.
Ich wurde gegen die Windschutzscheibe geschleudert und anschließend auf die harte Straße zurückgestoßen, da der Fahrer nur 30 km/h fuhr, doch trotzdem wurde ich schwer verletzt.
Überall hatte ich tiefe Schnittwunden und Prellungen. Blut war am Boden verschmiert und alles wurde schwarz um mich herum, das einzige was ich noch hörte, war wie der Lenker die Rettung alarmierte.

Wenn das Leben gegen dich istWhere stories live. Discover now