Kapitel 11 - [✔️]

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Endlich waren die Ferien da. Weg von der Schule. Weg vom Stress und weg von all den Lehrern und negativen Dingen.
Ich hatte kein gutes Zeugnis dieses Jahr, was daran lag, dass ich einfach nicht mehr konnte. Alles war plötzlich auf einmal da und meine jetzige Situation machte dies auch nicht gerade besser, deshalb hoffte ich so sehr, das Lukas das nicht wieder ausnützen würde, da ich nämlich einen 5er und zwei 4er hatte.

Als ich zu Hause ankam war meine Mutter und mein Bruder noch nicht zu Hause nur Lukas, da er vor kurzem seine Arbeit verloren hatte. Er lag wieder auf dem Sofa und hatte schon wieder sehr viele Bierflaschen ausgetrunken. Das kann was werden dachte ich. Ich versuchte einfach an ihm vorbei zu gehen und ihm nichts davon zu sagen doch dies klappte leider nicht. Er war bereits aufgestanden und hielt mich am Arm fest.

"Na wo willst du den hin?" Fuhr er mich an und sah mein Zeugnis in der Hand. Er riss es mir aus der Hand und sah es sich an.
Einen kurzen Augenblick später stieß er mich heftig gegen die Wand. Mit der Faust schlug er mir eine in den Bauch, sodass ich aufschreien musste und mich krümmte. Er schlug erneut nach mir und ich sackte zusammen auf den Boden.

"Das geschieht dir recht du Miststück!" Schrie er mich an. Er trat nach mir und schlug erneut auf mich ein, dann lies er von mir ab und lies mich einfach liegen.
Ich hatte überall Schmerzen und könnte kaum aufstehen. Vorsichtig stemmte ich mich die Wand wieder nach oben. Dies tat jedoch höllisch weh. Ich packte meine Jacke und verließ das Haus durch die Tür in der Küche.
Ich hatte überall Prellungen und Hämatome doch versteckte diese unter meinem Pulli.
Ich ging geradeaus über die Straße in den Wald.
Ich brauchte jetzt einfach Ruhe um mich zu erholen.

Tief im Wald an einer großen Eiche blieb ich stehen. Ich war gerne hier. Hier war ich alleine und wurde nicht gestört. Im Frühling zwitscherten hier die Vögel und es duftete so schön nach Blumen. Es war einfach ein toller Ort, um wieder zur Ruhe zu kommen.
Ich setzte mich und betrachtete das Werk von Lukas, dass er mir angetan hatte. Warum hat meine Mutter ihn noch nicht schon längst verlassen? Schoss es mir schon andauernd durch denn Kopf. Auch sie wurde immer wieder geschlagen so wie ich, doch ich vermutete sie hatte genau so wenig Kraft, wie ich, etwas dagegen zu unternehmen, denn er hatte uns nicht erst einmal damit gedroht, wenn wir etwas sagen, dass er uns umbringen wird und das konnten wir beide einfach nicht risikieren.
Völlig gedankenverloren saß ich da und merkte nicht das mein Handy klingelte, das ich in meiner Hosentasche eingesteckt hatte.
Als es nun schließlich das dritte Mal klingelte bemerkte ich es endlich und zog es aus meiner Tasche.
Ich sah auf den Display. Meine Mutter ruft mich gerade an. Sie war doch eigentlich noch arbeiten, was wollte sie bloß?

Ich hob ab und lege das Handy an mein Ohr.
"Nadine, komm schnell ins Krankenhaus! Etwas schreckliches ist passiert und bitte erzähl Lukas nichts davon!" War das einzige was sie sagte, dann hatte sie aufgelegt.

Ich steckte das Handy wieder zurück in meine blaue Jackentasche und ein Schauer lief mir den Rücken hinunter.
Was konnte bloß passiert sein? Erleichtert atmete ich aus, aber eines war schon mal klar, Lukas hatte meinem Bruder nichts angetan es musste also etwas anderes gewesen sein.

Ich hoffte nur so sehr, dass es beiden gut ging und nichts all zu schlimmes war passiert!

Vielleicht hatte er sich wieder mit einem Mitschüler geschlagen, so wie beim letzten Mal, hoffte ich. Ich erhob mich und mein Bein, an dem ich damals operiert wurde, fühlte sich taub an. Meine Gips wurde mir letzte Woche abgenommen und als ich versuchte ein paar Schritte zu gehen, gab mein Bein einfach nach deshalb gaben sie mir wieder Krücken mit, bis ich es wieder normal gewöhnt war.

Nun, nach einer Woche geht es wieder einigermaßen und ich konnte wieder normal gehen und auch langsam laufen, aber sobald ich wo länger sitze oder stehe fühlt er sich taub an und kribbelt komisch.

Ich sah auf meine Uhr, es war 2 und das Krankenhaus war nicht weit weg von hier also machte ich mich schnellst möglich auf den Weg um zu sehen, was passiert war.

Wenn das Leben gegen dich istUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum