Kapitel 17

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Schon die ganze Zeit versuchte ich ihn anzurufen, jedoch nahm er einfach nicht mehr ab und genau das machte mich verrückt, denn es könnte wirklich sein das er einen Unfall gebaut hatte. Die Nervosität stieg in mir hoch und meine Hände begannen leicht zu zittern, dabei ging ich im Zimmer hin und her, um nachzudenken, da ich keine Ahnung hatte, was ich jetzt machen sollte. Mein Kopf hatte sich ausgeschaltet und wollte an nichts denken, denn meine Angst hatte die Kontrolle übernommen.

Luke.

Der einzige, der mir gerade weiterhelfen konnte, war er, weswegen ich ihn direkt anrief und das Handy an mein Ohr hielt. Nach wenigen Sekunden legte er aber auf, was mich natürlich wütend machte. Verzweifelt versuchte ich es erneut, jedoch drückte er wieder weg, weshalb ich ihm mehrere Nachrichten hintereinander schrieb.

Luke geh ans Handy!

Es ist wichtig!

Luke!

Es geht um Dyan!

Es ist wirklich extrem wichtig!

Luke?!

Antworte mir!

Wie in einer Trance starrte ich auf den Bildschirm und wartete darauf, dass sich die Häkchen in die Farbe blau änderten. Zu meinem Glück sah er auch sofort die Nachrichten, wobei es nicht lange dauerte und er mich diesmal von selbst anrief.

"Was ist mit Dyan?", wollte er direkt wissen.

"Ich glaube er hat einen Unfall gebaut", antwortete ich und für einige Sekunden herrschte Stille an der anderen Leitung.

"Luke?", fragte ich.

"Ich finde ihn schon", sprach er schließlich.

"Ruf mich an, wenn du ihn gefunden hast", bat ich ihn.

"Mach ich", versicherte er mir und legte somit auf.

Mir fiel das Atmen schwer, weshalb ich mich langsam auf den Boden fallen ließ und gleichzeitig versuchte meinen unregelmäßigen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. Innerlich war ich am durchdrehen und hatte unbeschreibliche Angst, denn in meinem Kopf spielten sich die schlimmsten Szenen ab. Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen und versuchte mich zu beruhigen, jedoch brachte es nicht wirklich viel, denn ich konnte nicht aufhören diese schlechten Vorstellungen in meinem Kopf auszublenden.

Ein unerträglicher Schmerz machte sich in meiner Brust breit und ich verzog augenblicklich das Gesicht. Sie waren schlimmer, als die Schmerzen an meinem Rücken, die ich schon längst verdrängt hatte und sie kaum noch spürte. Ich hatte das Bedürfnis zu weinen und schreien, aber ich blieb leise und wartete einfach bis ich die Nachricht bekam, dass es ihm gut ging. Ihm würde nichts passieren, sonst hätte ich es gefühlt.

"Dir geht es gut. Ich weiß es", flüsterte ich zu mir selber.

Plötzlich spürte ich eine Berührung an meiner Schulter, weswegen ich zusammenzuckte und erschrocken den Kopf hob, jedoch handelte es sich nur um Bryan, der mich besorgt betrachtete. Das er ins Zimmer herein gekommen war, hatte ich gar nicht mitbekommen, da ich anscheinend so tief in meinen Gedanken verfallen war.

"Amelia geht es dir gut?", wollte er schließlich wissen, doch ich sagte kein Wort, denn ich war gerade nicht in der Lage, um etwas zu erklären.

"Rede mit mir", bat er mich leicht verzweifelt, doch kein Ton verließ meinen Mund.

"Amelia mach mir keine Angst", redete er weiter.

Als ich ihm wirklich antworten wollte, wurde ich durch das Handy klingeln unterbrochen. Sofort stand ich vom Boden auf und nahm es in die Hand. Ohne nach zu sehen, wer es wohl war, nahm ich direkt ab, denn es konnte niemand außer Luke sein.

Mein LebenWhere stories live. Discover now