Kapitel 21

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Dyan's Sicht

Zu Hause hatte ich es nicht weiter ausgehalten, weshalb ich alleine auf einer Bank saß und langsam den Verstand verlor. Sie ging mir nämlich nicht mehr aus dem Kopf. Es war zum Verrückt werden, denn sie war überall.

Wirklich überall.

Eine Sucht war sie geworden, die ich nicht lassen konnte, obwohl ich ganz genau wusste, dass es für mich schlecht war.

Amelia Queen.

Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals für dieses Mädchen etwas wie Gefühle entwickeln würde. Ehrlich gesagt, war ich mir nicht einmal sicher, ob das Gefühle waren, aber irgendwas war zwischen uns und das konnte ich nicht länger ignorieren.

Früher konnte ich sie nicht einmal ausstehen, aber jetzt tat ich alles dafür, um sie zu beschützen. Allein der Gedanke, das ihr etwas passieren könnte oder dieser ekelhafte Typ ihr wehtat, machte mich wahnsinnig. Ich hatte das Bedürfnis diesen Mann in Stücke zu reißen. Er sollte leiden. Wie konnte er das nur tun? Ich hielt es nicht einmal aus, wenn ich ihre Wunden sah oder sie Tränen verlor.

Sie war so unschuldig.

Ein Blick von ihr reichte aus und ich war weg. Nur ein paar Worte, die aus ihrem Mund kamen, hatten mich vollkommen fertig gemacht.

Sie war anders.

Ich hatte sie zu spät bemerkt, zu spät hatte ich ihre Wunden bemerkt und viel zu spät hatte ich bemerkt, dass sie mir etwas bedeutete.

Amelia war verschlossen und wegen ihren Wunden, die sie an ihrem Körper trug, schaute sie verletzlich aus, aber das war sie nicht. Sie war unglaublich stark und das würde selbst ein Blinder erkennen. Was sie durchmachte, war so schwer, so verdammt schwer und es zerstörte mich, dass ich sie nicht daraus befreien konnte, denn sie ließ es nicht zu. Sie war nämlich eine Kämpferin und das war eines der Gründe, wofür sie mein Respekt hatte.

Eine Kiste mit unendlichen Schmerzen und mit der Zeit hatte sie sich selbst darin verschlossen.

Es war ihr Alltag weiterzumachen, als ob nichts geschehen wäre, obwohl sie vermutlich jede Nacht weinend im Bett lag und sich am liebsten von diesem grauenhaften Leben erlösen würde.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als plötzlich mein Handy zum Klingeln begann. Zuerst reagierte ich nicht darauf, da ich im Moment mit niemanden reden wollte. Aus diesem Grund schloss ich meine Augen, um den nervtötenden Klingelton auszublenden. Es hörte aber nicht auf, denn wer auch immer das war, wollte nicht aufgeben.

Am Ende verlor ich schließlich meine Geduld und nahm den Anruf entgegen, dabei achtete ich nicht einmal darauf, um wem es sich handelte.

"Was?!", fuhr ich denjenigen aggressiv an.

"Da hat aber jemand schlechte Laune", sprach am Hörer eine Person, dessen Stimme ich direkt erkannte und somit einige Sekunden brauchte, um darauf zu reagieren.

"Was willst du?", erwiderte ich daraufhin.

"Du weißt, was ich von dir verlange und bevor du dich weigerst, würde ich es mir nochmal überlegen, denn ich habe eine bestimmt Person bei mir", begann er und ich verengte verwirrt die Augenbrauen.

"Spiel keine Spiele mit mir", wurde ich wütender.

"Amelia", sagte er.

Als er ihren Namen aussprach, blieb alles in mir stehen und ich wusste nicht mehr weiter. Meine Schulter ließ ich kraftlos fallen und meine Augen weiteten sich erschrocken. Alles war auf einmal still und ich spürte wie sich mein Puls unnormal beschleunigte.

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