Kapitel 60

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Wir waren schon längst im Flugzeug und da ich am Fenster saß, lehnte ich den Kopf gegen die Fensterscheibe. Länger als sechs Stunden würde der Flug dauern. Es war ein gutes Gefühl endlich irgendwo anders hin zu können und nicht den ganzen Tag im Haus zu verbringen. Aber trotzdem verspürte ich auch etwas anderes in mir. Eine Aufregung. Die Frage, warum das in mir war, konnte ich mir selbst nicht beantworten, jedoch versuchte ich es einfach zu ignorieren. Außerdem war ich noch relativ müde, weswegen sich langsam meine Augen schlossen und ich in einen tiefen Schlaf fiel.

Einige Stunden später spürte ich eine Berührung an meiner Schulter, weshalb ich vorsichtig die Augen öffnete und direkt in die Braunen von Levis sah. Ein kleines Lächeln bildete sich an seinen Lippen und erst jetzt wurde mir bewusst wie nah wir uns waren. Da ich mich noch immer nicht von der Stelle rührte, wanderten für einige Sekunden seine Augen an meine Lippen. Er spannte sich direkt an und löste seinen Blick wieder von mir, weswegen ich Abstand zwischen uns brachte.

"Wir landen gleich", unterbrach er die peinliche Stille.

"Habe ich die ganzen Stunden durchgeschlafen?", fragte ich, worauf er grinsend nickte.

Eine lange Zeit war vergangen und wir standen vor unserem Hotel. Sofort liefen wir hinein und Levis regelte die Zimmer. Mila und ich würden uns eins teilen, sowie die Jungs. Als wir unsere Zimmerkarten hatten, machten wir uns auf den Weg zu den Fahrstühlen und mussten uns von den Jungs gleich wieder verabschieden. Unsere Zimmer waren nämlich auf verschiedenen Etagen. Als Mila endlich die Tür aufmachte, lief ich direkt ins innere und ließ meinen Koffer mitten im Raum stehen, denn als ich das große Bett sah, ließ ich mich darauf fallen.

"Alexa, du sollst nicht direkt wieder schlafen. Wir müssen uns noch fertig machen", sprach Mila, worauf ich mich umdrehte, um sie anzusehen.

"Wann beginnt die Einladung überhaupt?", fragte ich und setzte mich aufrecht.

"Um 18 Uhr, aber da die Fahrt eine halbe Stunde dauert und es schon 14:30 Uhr ist, haben wir genau drei Stunden, um uns fertig zu machen", erklärte sie, worauf ich mich erneut ins Bett fallen ließ.

"Alexa", warnte sie mich in einem wütenden Ton.

"Wir haben ja noch Zeit", murmelte ich und sie schnaubte genervt, dabei hörte ich wie sie ihren Koffer auf das andere Bett schmiss und es anschließend öffnete.

"Du hast an ein Kleid gedacht oder?", wollte sie schließlich wissen.

"Ja", antwortete ich und hielt die Augen geschlossen.

"Kann ich es sehen?", wurde sie neugierig.

"Lass dich überraschen", nervte ich sie.

"Alexa", sagte sie auffordernd.

"Mila", äffte ich sie nach und ich konnte mir schon vorstellen wie sie wahrscheinlich am Schmunzeln war.

Nachdem Mila fertig geduscht hatte, ging ich direkt als nächstes rein, denn so langsam musste ich auch anfangen mich fertig zu machen. Schnell zog ich mir meine Sachen aus und stellte mich unter die Dusche. Das warme Wasser lief runter und ich schloss die Augen, dabei spielten meine Gedanken verrückt. Es waren schon ganze drei Monate vergangen, dass ich wach war und noch immer erinnerte ich mich an nichts. Würden meine Erinnerung etwa nicht zurück kommen? Es machte mich nicht wirklich traurig, denn ich hatte Levis und die anderen bei mir. Manchmal hatte ich aber das Gefühl, das die Anwesenheit von ihnen nicht reichte, denn irgendwas fehlte, jedoch wusste ich nicht was oder wer. Einige Male hatte ich Levis sogar deshalb ausgefragt, ob es vielleicht jemanden anderes noch in meinem Leben gab, doch seine Antwort darauf war immer nur ein Nein. Aus diesem Grund versuchte ich es immer zu verdrängen und zu ignorieren, aber manchmal war es unmöglich und es zerfraß mich innerlich auf.

Mein LebenWhere stories live. Discover now