Kapitel 37

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"Amelia drück ab", verlangte Dyan, aber ich schüttelte erneut den Kopf.

"Ich kann nicht", weinte ich und Steven sein Griff wurde stärker.

"Für deinen Bruder", lächelte er und ich schloss die Augen.

"Ich liebe dich, Prinzessin", flüsterte er und in dem Moment riss mir Steven die Waffe aus der Hand.

"Du kannst sie nicht lieben! Nur ich liebe sie!", regte er sich auf und zielte nun selbst auf Dyan.

"Du empfindest für sie keine Liebe, denn du bist einfach nur krank", provozierte ihn Dyan.

"Sei still! Sei still", versuchte er sich selbst zu beruhigen, dabei schloss er seine Augen und hielt sich die Ohren zu.

Ich blickte zu Dyan, der mich schon längst ansah und mir versuchte etwas zusagen, dabei deutete er mit seinen Augen auf eine Stelle. Leicht verwirrt beobachtete ich ihn, doch dann folgte ich seinem Blick. Er zeigte auf den Eimer, der am Boden lag. Ich verstand nicht, was er mir damit sagen wollte, weshalb ich ihn erneut ansah und er diesmal auf Steven deutete.

Am Ende verstand ich seinen Plan und wollte mich zum Eimer nähern, doch Steven richtete wieder die Waffe auf Dyan, weshalb ich stehen blieb und ihn beobachtete. Er blendete mich vollkommen aus, als ob er mich vergessen hätte. Mit langsamen Schritten bewegte ich mich zum Eimer, doch für einen Augenblick blieb ich wieder stehen.

"Ich bin nicht krank", meinte Steven, doch Dyan schüttelte nur lachend den Kopf.

"Du kannst sie nicht mehr als ich lieben", wurde er nun wütend.

"Ich schlage nicht das Mädchen, die ich liebe, denn nie im Leben könnte ich Amelia auch nur ansatzweise weh tun. Sie liebt mich so wie ich bin und das ohne das ich sie dazu zwinge, doch dich hasst sie", lenkte ihn Dyan ab.

Steven wurde wütender und ich hatte nur noch wenige Minuten oder vielleicht Sekunden. Immer wieder sah ich zu Steven rüber und passte darauf auf das er mich nicht bemerkte. Beim Eimer angekommen, hob ich es vorsichtig und so leise wie es ging vom Boden auf. Ich näherte mich schließlich langsam an Steven, der fast am durchdrehen war.

"Willst du noch etwas sagen, bevor du sterben wirst?", fragte er ihn und nun stand ich direkt hinter ihm.

"Keine letzten Worte? Gut, wie du willst", sprach Steven und wollte abdrücken, jedoch schlug ich ihm mit dem Eimer rechtzeitig gegen den Kopf, sodass er schmerzvoll am Boden lag.

"Amelia mach mir die Fesseln ab", löste mich Dyan aus meiner Starre, weshalb ich den Eimer fallen ließ und seiner Anweisung folgte.

"Amelia schneller", forderte er mich auf.

Ich warf einen kurzen Blick zu Steven rüber, der noch immer auf dem Boden lag und sich bewegte. Anscheinend hatte ich nicht so fest zu geschlagen, dass er bewusstlos war. Aus diesem Grund beeilte ich mich und schaffte es schließlich alle Fesseln abzubekommen. Da Dyan sich aber kaum selbst halten konnte, ließ ich ihn zuerst sitzen und näherte mich zu Steven, denn er hatte die Schlüssel, die wir brauchten. Sofort fand ich sie und entfernte mich von ihm, bevor er nach mir greifen konnte.

"Amelia die Waffe", sprach Dyan.

Schnell schnappte ich mir die Waffe und schmiss diese weit weg von Steven. Ich lief auf Dyan zu und half ihm auf die Beine, da er kaum gehen konnte. Er verzog schmerzvoll das Gesicht, doch schaffte es schließlich mit mir bis zur Haustür, wo er sich schwer atmend an die Wand lehnte. Ich versuchte die Tür zu öffnen, jedoch waren es so viele Schlüssel, sodass es fast schon unmöglich war, den richtigen zu finden.

Mein LebenWhere stories live. Discover now