Kapitel 28

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Nach ungefähr einer Stunde saßen wir in Dyan seinem Wohnzimmer, der noch immer unruhig war und an nichts anderes außer Steven dachte. Von den Jungs Daniel und Paul kümmerten sich um Steven, wie auch um das Haus, denn wenn meine Mutter dieses Chaos sehen würde, würde sie Fragen stellen und die konnte ich ihr schlecht beantworten. Zur Sicherheit waren die anderen noch da geblieben und passten auf Dyan auf, denn er könnte jeden Moment wieder aufspringen und zu ihm gehen.

"Ihr wartet hier umsonst, denn ich werde meine Meinung nicht ändern. Dieser Mann verdient den Tod", sprach er.

"Sowas kannst du nicht entscheiden", meinte ich und stand vor ihm.

"Habe ich aber", sagte er kühl.

"Niemand hat das Recht ein Leben zunehmen", machte ich es ihm klar und alle im Raum blickten mich stumm an.

"Und niemand hat das Recht jemanden das Leben zu zerstören. Er hat dir so viele Schmerzen zugefügt Amelia und denkst du da wirklich das ich noch ruhig bleibe? Dieser Mann muss mit dem Tod bestraft werden, verstehe es doch!", schrie er mich an und stellte sich vor mich.

"Gut, dann geh und bring ihn um, aber was passiert dann? Du kommst ins Gefängnis und das nur wegen diesem Mann! Das ist es nicht Wert!", versuchte ich es ihm zu erklären und er kam mir näher.

"Für dich würde ich alles machen", sprach er und ich schüttelte ungläubig den Kopf.

"Hör auf zu lügen", meinte ich und bemerkte, wie alle Jungs den Raum verlassen hatten.

"Ich lüge nicht", widersprach er und ich lachte humorlos auf.

"Du meinst hier ernsthaft das du alles für mich machen würdest, aber gehst deine Exfreundin küssen! Warum sollte ich dir denn jetzt glauben?", fragte ich aufgebracht.

"So ist das nicht", sagte er ruhig und ich hob nur skeptisch eine Augenbraue in die Höhe.

"Hör auf mich zu verarschen", verlangte ich und wollte gehen, aber er packte mich am Arm und zog mich zurück, sodass ich ihn gezwungen ansehen musste.

"Ich liebe dich Amelia! Ich habe mich verdammt nochmal in dich verliebt und konnte nicht zulassen, dass dir wegen mir etwas geschieht! Schon mehrmals hätte dir was passieren können und das war nur allein meine Schuld, deshalb habe ich Isabelle geküsst, weil du mich dann hassen würdest und nur so von mir fern bleiben würdest", erklärte er, weshalb ich ihn einfach nur stumm ansah.

"Am Anfang konnte ich dich wirklich nicht leiden, weil ich dich ehrlich gesagt komisch gefunden hatte, denn du warst immer so alleine und hattest niemanden an dich ran gelassen, da dachte ich jedesmal das niemand für die Amelia Queen gut genug war. Ich Idiot lag aber falsch, denn du hattest nur versucht dich selbst du verstecken und das niemand die richtige Amelia sieht. Als Luke mit dir so oft war, wollte ich eigentlich nie zu dir, aber als ich dir einmal in die Augen sah, wusste ich das du irgendwas hattest und mein Gefühl sagte mir das ich es rausfinden musste. Ab dem Zeitpunkt konnte ich mich nicht von dir fern halten und obwohl ich wusste, dass es für uns beide schlecht war. Am Ende hatte ich dich schließlich verstanden, denn ich hatte deine Wunden gesehen und somit die wahre Amelia", unterbrach er sich selbst und seine Hände wanderten zu meinem Ärmel, den er leicht nach oben schob, sodass man meine Verletzungen sah.

"Ich sah wie verletzlich du warst, aber trotzdem stark geblieben bist und das egal, was dir dieser...Mann angetan hatte. Dafür bewundere ich dich und hätte mich selbst erschlagen können, weil ich so schlecht über dich gedacht hatte. Eigentlich hätte es mich auch dann nicht so sehr interessieren sollen, was genau mit dir passiert war, aber ich hatte das Bedürfnis dich beschützen zu müssen und mit dir Zeit habe ich verstanden warum. Ich habe mich nämlich in dich verliebt Amelia und das ist keine Lüge, sondern die Wahrheit", gestand er und ich starrte ihn sprachlos an.

Das kam einfach so plötzlich, sodass ich nicht wusste was ich jetzt sagen sollte, doch eins war mir bewusst und zwar sagte er wirklich die Wahrheit. Dieses Gefühl ließ war schön und zu wissen, dass er mich liebte und mich nur als Schutz von sich entfernen wollte, beruhigte mich. Ich selbst hatte den selben Fehler gemacht, aber hatte es so sehr bereut und ihm passierte dasselbe.

"Bitte, sag etwas", verlangte er und blickte mir unsicher in die Augen, weshalb ich automatisch zum Lächeln begann.

"Du weißt, dass ich für dich dasselbe fühle, aber ich habe Angst das du wieder gehst", sagte ich ehrlich und er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände.

"Es liegt alles in deinen Händen Amelia. Wenn du gehst, dann verstehe ich das, denn ich habe ebenso kein normales Leben und jederzeit könnte etwas passieren was dich wieder in Gefahr bringt, aber trotzdem würde ich dich weiterhin mit meinem Leben beschützen, auch wenn du mich nicht mehr willst. Wenn du aber bleiben willst, dann verspreche ich dir das ich nicht gehen werde, denn ich habe eingesehen, dass ich nicht ohne dich kann", ließ er mir die Entscheidung und nahm seine Hände langsam weg.

Ohne lange nachzudenken, drückte ich meine Lippen an seine, wodurch er zuerst verwirrt war, doch als ihm endlich bewusst wurde das ich ihn küsste, erwiderte es und zog mich näher an sich. Schwer atmend lösten wir uns wieder voneinander und er lehnte seine Stirn gegen meine, dabei begann ich zu lächeln und schlang meine Arme, um seinen Hals.

"Ich liebe dich du Idiot", flüsterte ich gegen seine Lippen, was ihn zum grinsen brachte und er mich beruhigend in seine Arme schloss.

Zwei Tage später

Ich hatte meiner Mutter bescheid gesagt, dass ich für ein paar Tage bei einer Freundin übernachten werde, aber eigentlich war ich nur bei Dyan. Er wollte nicht das ich in dieses Haus ging, wo Steven war und ich selbst wollte es ebenso nicht, denn ich konnte nicht in diesem Zustand zu meiner Mutter. Aus diesem Grund fragte ich mich auch, was Steven meiner Mutter überhaupt erzählt hatte, denn wir beide waren nicht bei der Einladung aufgetaucht und er war verprügelt.

Eigentlich war ich schon wach, aber ich war zu müde zum aufstehen, doch als ich einen Kuss an meiner Stirn spürte, öffnete ich langsam die Augen und erblickte Dyan, wie er vor dem Bett kniete und meine Haare vom Gesicht weg strich.

"Aufwachen Prinzessin", lächelte er.

"Wie spät ist es denn?", fragte ich schläfrig.

"13 Uhr", antwortete er und meine Augen wurden größer, weshalb ich mich gerade richtete.

"Warum hast du mich nicht geweckt?", fragte ich verwirrt und stand vom Bett auf, dabei wollte ich ins Badezimmer, doch blieb bei seinem nächsten Satz stehen.

"Du sahst so schön beim schlafen aus, da wollte ich dich nicht wecken", hörte ich ihn sagen und ein Lächeln legte sich auf meine Lippen.

Bevor ich ins Badezimmer ging, gab ich ihm einen Kuss auf die Wange und verschwand sofort. Als ich auch schon frisch aus dem Bad rauskam, verließ ich Dyan's Zimmer und suchte nach ihm, den ich schließlich im Wohnzimmer fand.

"Also meine Sachen stehen dir", meinte er grinsend, weshalb ich lachend die Augen verdrehte und mich neben ihn setzte.

"Hat die Prinzessin Hunger?", fragte er nach und ich nickte mehrmals, was ihn zum schmunzeln brachte.

"Gut, dann mache ich mal ein schönes Frühstück und...", er wurde unterbrochen, da die Tür in dem Moment klingelte.

"Wartest du auf jemanden?", wollte ich wissen und er schüttelte den Kopf.

"Nein, aber wahrscheinlich sind es nur die Jungs", dachte er und ging zur Haustür, weswegen ich wartete.

Es dauerte zu lange, worauf ich auf stand und ebenfalls zur Tür ging. Er redete mit jemanden und streckte plötzlich seine Hände aus, was mich verwirrte. Als ich mich neben ihm stellte, wurden meine Augen größer, denn die Polizei war hier und sie machten an Dyan's Handgelenke Handschellen dran. Verständnislos blickte ich zu ihm, der mich nun ebenfalls ansah und seine Augen strahlten pure Wut aus.

"Er hat mich wegen Körperverletzung angezeigt", erklärte er mir die Situation und mit er war Steven gemeint.

Mein LebenWhere stories live. Discover now