Kapitel 19

2.7K 145 4
                                    

Ich saß im Unterricht und versuchte zuzuhören. Jedoch gelang mir das nicht ganz so gut. „Alec, könntest du bitte anfangen zu lesen?", fragte meine Geschichtslehrerin. Mist, ich hatte keinen Plan, wo wir gerade waren, geschweige welchen Text ich lesen sollte. Hilfesuchend schaute ich zu Izzy, die sofort bemerken zu schien, dass ich keinen Plan hatte, wo wir gerade waren. Zum Glück wusste sie, wo wir waren und zeigte mit ihrem Finger darauf. Eilig fing ich an zu lesen. Sowas darf nicht nochmal vorkommen. Das hätte auch anders ausgehen konnte.
Als es klingelte, brauchte ich einen Moment, um zu realisieren, dass es gerade geklingelt hatte und der Unterricht zu Ende war. Izzy bemerkte das und grinste. „Was?", fragte ich genervt. „Ich habe dich noch nie so abwesend erlebt. Er scheint dir echt den Kopf verdreht zu haben." Warte, was? Ich hatte ihr davon nichts erzählt. Dann fiel mir ein, dass Magnus es ihr wahrscheinlich erzählt hatte und sie nun eine und eins zusammenzählte. Ich sah sie böse an und murmelte: „Ich weiß nicht wovon du redest." Ohne auf eine Antwort ihrerseits abzuwarten, schulterte ich meinen Rucksack und lief zu meinem Spind.
Ich war ziemlich froh, als die Schule vorbei war. Leider hatte ich mich in den anderen Stunden nicht wirklich besser konzentrieren können. Wieso konnte ich es nicht einfach ausblenden? Mein Gott, ich kannte Magnus ja nicht mal richtig. Wir hatten uns zweimal geküsst, naja einmal, das erste Mal ging nur von seiner Seite aus. Wieso hatte er so einen Effekt auf mich, wenn ich ihn doch gar nicht kannte. Was würde passieren, wenn ich ihn kennenlernen würde? Würde mein Interesse verschwinden? Oder würde ich mich nur noch mehr an ihn denken müssen? In gewisser Weise hatte ich nicht eingesehen, dass ich Gefühle für ihn hatte. Ich tat es selbst nur als Schwärmerei ab. Doch wirklich sicher war ich mir da nicht. Ich hatte bisher noch nie Interesse an einer Person gehabt.
Mittlerweile war ich wieder Zuhause und saß mit meinen Geschwistern am Esstisch und aß zu Mittag. Plötzlich verkündete Izzy freudig: „Am Samstag findet eine Party statt und Alec, bevor du fragst, ja du musst mitkommen." „Keine zehn Pferde werden mich auf eine Party bringen. Ich habe definitiv genug vom letzten Mal.", entgegnete ich genervt. Izzy grinste schelmisch und sagte: „Das dachte ich mir, dass du das sagen würdest. Glücklicherweise hast du keine andere Wahl, da die Party bei uns stattfinden wird." „Genau deswegen mag ich dich so sehr Izzy.", rief Jace mit vollem Mund. „Spinnst du Izzy? Wenn Mum und Dad das herausfinden würden, wären wir alle ein Kopf kürzer. Du wirst hier keine Party feiern Izzy und damit Schluss.", rief ich aufgeregt. „Das Problem ist nur, dass ich schon alle eingeladen habe.", sagte Izzy fröhlich. Mir fiel förmlich die Kinnlade runter. Wir würden alle sterben.
Nachdem wir eine Weile still weitergegessen hatten, jeder in seine Gedanken vertieft, unterbrach Jace die Stille: „Wieso eigentlich Samstag und nicht Freitag? Freitag ist doch viel praktischer." „Hab schon was vor.", sagte Izzy. Was hatte sie denn vor? In dem Moment fiel es mir wieder ein. Mist, sie würde ja mit mir mitkommen. Eigentlich wollte ich nicht, dass sie mitkam. Was ist, wenn sie später selber mal kämpfen will? Ich glaube ich würde vor Sorgen sterben. Vielleicht könnte ich sie überreden hier zu bleiben? Was dachte ich da? Es war Izzy, natürlich würde sie nicht einfach so hierbleiben. Ich sah zu Izzy und sah, dass sie mich angrinste. Ihr Blick verriet mir schon alles. Sie würde mitkommen. „Oh Alec, bevor ich es vergesse, du wirst mit mir morgen zum einkaufen fahren. Ich kann ja schlecht alles selbst tragen.", sagte Izzy, als sie gerade dabei war das Esszimmer zu verlassen. Na toll, darauf hatte ich absolut gar keine Lust. Auf was hatte ich eigentlich Lust?

Malec - New NeighbourWhere stories live. Discover now