Kapitel 36

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Anscheinend hatte nun nicht jeder gute Laune. Jace starrte abwechselnd mich und dann Izzy böse durch den Rückspiegel an. Naja, verstehen konnte man es schon. Wer will schon von seinen eigenen Geschwistern Zuhause vergessen werden? Also ich auf jeden Fall nicht.
Der Schultag verlief ziemlich langsam und ich war kurz davor durchzudrehen. Zu meinem Pech würde ich heute auch noch lange Schule haben. Na toll... Wir hatten gerade Pause und ich stand bei meinen Geschwistern und deren Freunde. Jace hatte einen Arm um Clary gelegt, jedoch starrte er mich immer noch hin und wieder böse an. Während die Anderen sich unterhielten und über den neusten Tratsch in der Schule redeten, starrte ich Löcher in die Luft und machte nichts. Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Als mein Blick kurz auf Jace traf, sah er mich immer noch böse an. Man, der hatte Probleme. Ich hatte mich bestimmt mittlerweile schon dreimal entschuldigt. Wie konnte man nur so eingeschnappt sein? Ich meine, wir haben ihn ja dann doch noch mitgenommen, also war das doch gar nicht so schlimm. Wenn man von Jace ausging, war das anscheinend doch sehr schlimm. Ich schaute immer noch gedankenverloren in der Gegend rum, als ich merkte, dass alle mich anschauten. Was hatte ich verpasst? Izzy hat doch nicht... oder? „Was?", fragte ich einfach nur verwirrt. Ich hörte, wie Izzy neben mir leise kicherte. „Jace hat uns gerade erzählt, dass du gestern ein Date hattest.", antwortete mir Clary. Das war so klar gewesen... Da hält Izzy einmal ihren Mund und dann muss Jace es allen erzählen. Ich hasste es im Mittelpunkt zu stehen und vor allem hasste ich es über solche Dinge zu reden. „Ähm, ja und?", sagte ich. „Du sollst erzählen Alec.", sagte Jace, wobei er ziemlich grinsen musste. Okay, Notiz an mich: Ich werde nie wieder Jace vergessen, obwohl es sein Gesichtsausdruck wert ist. Was sollte ich denn jetzt sagen? Außer Jace und Izzy wusste niemand, dass ich schwul war. Eventuell Clary, aber Raphael und Simon nicht und um ehrlich zu sein, hatte ich nicht vorgehabt ihn das einfach so zu erzählen. „Ja es war gut.", antwortete ich einfach nur. Alle schauten mich schräg an. Hatte ich etwas falsches gesagt? „Du weißt schon, dass 'gut' eigentlich scheiße bedeutet oder?", fragte mich Simon. Ich sah ihn fassungslos an. Gut hieß bei mir auf jeden Fall nicht scheiße. Zu meinem Glück klingelte es in diesem Moment und ich musste keinem mehr eine Antwort geben. Ich hatte auch keine Ahnung, was ich jetzt hätte sagen sollen. Heute müsste ich jedem aus dem Weg gehen, der über das Date wusste, denn ich hatte echt keine Lust darüber zu sprechen. Aber irgendwie verstand das niemand.
Als die Schule aus war und ich auch Zuhause angekommen war, schmiss ich mich auf mein Bett und beschloss einen kurzen Mittagsschlaf zu machen, bevor ich meine Hausaufgaben machen würde.

Malec - New NeighbourOnde histórias criam vida. Descubra agora