Kapitel 40

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Nun saß ich auf einem Stuhl gegenüber von meinem Direktor, der gerade mit meiner Mutter telefonierte. Als ich vorhin gedacht hatte das Ganze würde nicht gut enden, hatte ich noch nicht gewusst, wie schlimm das enden würde, denn meine Mutter würde mich wahrscheinlich für immer Zuhause einsperren oder ins Kloster schicken. Nachdem der Direktor sein Telefonat mir meiner Mutter beendet hatte, hielt er mir noch eine Moralpredigt. Sogar der Direktor mochte mich und so fiel sie nicht allzu hart aus, doch dafür würde meine Mutter mich schon ordentlich ausschimpfen. Sie würde es wohl kaum besänftigen, dass ich nicht derjenige gewesen war, der angefangen hatte. Obwohl... Damals auf der Party war ich es gewesen, der angefangen hatte. Naja irgendwie war doch alles seine Schuld. Er hätte einfach seine Finger von meiner Schwester lassen sollen, dann wären wir jetzt beide nicht in diesem Schlamassel. Valentine war nämlich gerade auf dem Weg ins Krankenhaus, da man seine Nase untersuchen musste.
Ich wurde für drei Tage von der Schule suspendiert. Wir hatten heute Freitag und das hieß wohl ich würde ein verlängertes Wochenende haben, wenn man das so sehen wollte. Da ich natürlich auch für diesen Tag suspendiert wurde, lief ich zu meinem Auto und fuhr nach Hause. Ich würde Izzy und Jace nach der Schule abholen.
Zuhause angekommen und immer noch ziemlich sauer, stieg ich aus meinem Auto und schlug schlecht gelaunt die Tür zu. Normalerweise würde ich nie so mit meinem Auto umgehen, aber heute war ich einfach zu wütend, um mich normal zu verhalten. Während der Autofahrt ist mir nochmal klar geworden, wie tief ich in der Scheiße saß. Meine Mutter würde mich umbringen, meine Lehrer denken ich hätte Aggressionsprobleme und die Schüler würden mich ab sofort noch mehr wahrnehmen. Alles Dinge, die ich schon mein Leben lang versuchte zu vermeiden. Genauso schlecht gelaunt wie vorhin schlug ich die Haustür zu und ging sofort in mein Zimmer. Dort schmiss ich meinen Rucksack sauer auf den Boden und setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl. Ich versuchte runterzukommen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Gerade, als ich mich ein wenig entspannt hatte, klingelte es an unserer Haustür, was dafür sorgte, dass ich mich wieder ziemlich aufregte. Na toll, das hatte ja viel gebracht... Wer klingelt denn eigentlich um diese Uhrzeit bei uns? Noch schlechter gelaunt als vorhin stapfte ich die Treppe runter. An der Haustür angekommen, riss ich sie schnell auf und fragte wütend: „Was ist?" Doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass Magnus vor unserer Tür um diese Zeit stehen würde. Musste er nicht eigentlich arbeiten? „Sorry, ich wusste nicht, dass du es bist." , sagte ich schnell. Er schmunzelte und fragte mich nach einer kurzen Zeit: „Was ist denn mir dir passiert?" Etwas genervt antwortete ich: „Du solltest erst einmal den Anderen sehen." Ich drehte mich um und fragte Magnus während ich Richtung Treppe ging: „Müsstest du nicht auf der Arbeit sein?" „Du müsstest doch eigentlich auch in der Schule sein.", erwiderte Magnus. „Ja, aber ich wurde ja auch für drei Tage von der Schule suspendiert. Also was ist deine Ausrede?", konterte ich. Magnus sah mich amüsiert, aber auch ein wenig überrascht an. „Was ist denn passiert? Du wirst ja wohl kaum wegen einer kleinen Prügelei drei Tage von der Schule verwiesen.", fragte mich Magnus neugierig, der mir die Treppe hoch in mein Zimmer gefolgt war. „Naja, sagen wir es mal so, vielleicht habe ich ihm unabsichtlich die Nase gebrochen. Aber zu meiner Verteidigung, ich habe nicht angefangen." Belustigt zog er eine Augenbraue hoch. „Wer war denn der Typ?" , fragte er mich neugierig. „Kennst du noch den Typ, dem ich auf der Party eine reingehauen habe?", fragte ich ihn und er nickte. „Also genau dieser Typ meinte er müsste mir heute auf dem Schulflur eine reinhauen. Das Ganze hat für ihn leider nicht ganz so gut geendet. Naja, ich schätze das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, jetzt wo ich ihm seine Nase gebrochen habe, wird er keine Ruhe geben.", fuhr ich fort.
Wir saßen auf meinem Bett und ich erzählte ihm noch andere unwichtige Dinge, zum Beispiel erzählte ich ihm vom Drachen. Irgendwann ging das Ganze jedoch in eine komplett andere Richtung, wenn ihr versteht was ich meine...

Malec - New NeighbourDonde viven las historias. Descúbrelo ahora