Kapitel 37

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Ich erwachte von meinem Wecker, den ich mir gestellt hatte, damit ich nicht bis morgen früh schlafe. Seufzend streckte ich meine Hand nach meinem Handy aus und schaltete das nervtötende Geräusch ab. Einige Minuten blieb ich in meinem Bett liegen, bevor ich widerwillig aufstand und mich an meinen Schreibtisch setzte, um Hausaufgaben zu machen. Schnell erledigte ich die einfachen Sachen wie Mathe und Physik, bis ich mich an den schwierigeren Teil machte. Deutsch, wie sehr ich dieses Fach hasste! Okay, es gibt schlimmeres wie zum Beispiel Musik. Warum hatte ich eigentlich Musik gewählt? Kunst würde mir doch unglaublich leicht fallen.
Achso, ich vergaß, meine Mutter... Sie hatte damals gesagt: "Alec, du musst deinen Horizont erweitern und da du begabt in Kunst bist, macht es doch viel mehr Sinn Musik zu wählen." 'Nein Mutter, das macht absolut keinen Sinn!' Aber wie sollte es anders sein. Ich, der immer der brave, begabte Sohn war, der als Musterbeispiel für jeden gelten könnte, hat natürlich das gemacht, was seine Mutter von ihm verlangt hatte...
Egal, ich schweife ab. Deutsch, ich hasste es und nicht nur das Fach, sondern auch die Lehrerin. Sie verhält sich so, als hätte sie jegliche Dichter und Schriftsteller persönlich gekannt und mit ihnen die jeweiligen Gedichte und Geschichten geschrieben. Jede Stunde erzählte sie uns, wie das Gedicht zu verstehen ist und was der Dichter damit ausdrücken wollte, zudem sind ihr alle anderen Meinungen egal, es zählt nur ihre Meinung. Kurz gesagt, sie ist ein Monster, oder noch besser ein Drache! Aus irgendwelchen Geschichten, die im Mittelalter gespielt hatten; fies, unzerstörbar und vor allem angsteinflößend. Ja, genau, sie ist ein Drache!
Mit dieser Erkenntnis begann ich endlich meinen Aufsatz zu schreiben, was sich als noch schwieriger als gedacht herausstellte. Ich war so fokussiert auf den Aufsatz, dass ich gar nicht bemerkte, wie jemand in mein Zimmer kam. Als sich zwei Arme um meinen Oberkörper schlangen, bekam ich den Schock meines Lebens und sah mich panisch nach der Person um. Dort stand Magnus grinsend und sagte: "Tut mir leid, Süßer. Ich wollte dich nicht erschrecken." Ich lächelte ihn an und gab ihm einen kurzen Kuss, bevor ich mich wieder meinem Aufsatz widmete. Magnus hatte seinen Kopf auf meine Schulter abgelegt und sah neugierig auf meinen, zu einem Drittel fertigen, Aufsatz. "Was schreibst du da?", fragte er. "Deutsch Aufsatz.", gab ich ihm als knappe Antwort. "Hm, das hört sich nicht besonders interessant an. Wie wäre es wenn wir stattdessen etwas anderes machen?", hauchte Magnus verführerisch in mein Ohr, wobei mir ein Schauer über den Rücken lief. Wie gerne ich doch auf Magnus' Angebot eingehen würde, aber der Drache würde mich umbringen oder auffressen. "Du hast recht, das ich absolut nicht interessant, aber wenn ich das nicht bis morgen fertig hab, dann bringt mich meine Deutschlehrerin um.", sagte ich. "Ach komm schon, der Aufsatz kann warten. Außerdem sieht es nicht so aus, als würdest du hier überhaupt etwas zustande bringen.", erwiderte er und hauchte sanfte Küsse auf meinen Nacken. Er hatte recht, ich brachte hier nichts zustande und vor allem nicht, wenn Magnus mich ablenkte. Andererseits muss ich diesen verdammten Aufsatz scheiben. Fuck, was soll ich machen?
Doch diese Entscheidung wurde mir ziemlich schnell abgenommen, als Magnus mit seiner Hand über meinen Oberkörper nach unten fuhr und ich merkte, dass sich im südlichen Bereich meines Körpers etwas regte.
Ja, ich war morgen sowas von tot...

Malec - New NeighbourWhere stories live. Discover now