16.

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🎄12

„Du hast keine Ahnung wer ich hier bin, Tia, hast keine Ahnung das dich gerade noch der brutalste Drache hier bemitleidet, wenn du weiterhin bei mir bleibst und dies tatsächlich auch noch so erbettelst.
Der Mog'a'gur hatte Recht, weißt du? Du bist hierzu abgerichtet worden, um sogar den grausamsten aller Drachen erträglich und sogar freundlich zu finden. Es ist nicht zu dulden, was sie dir damit antaten, meine Schöne. Aber wenn du wirklich so sehr an meiner Seite bleiben möchtest, werde ich dich nicht fort schicken.", versprach er ihr sie wieder hoch auf die Füße ziehend und Tia brach vor Erleichterung in Tränen aus.
„Danke... oh ich danke dir, Darkh! Und ich ...ich schwöre, ich will gut sein und nie klagen...", versprach sie ihm schluchzend, da griff er ihr ins Haar und hielt sie ruhig, um seine Stirn kurz auf ihre zu pressen.
„Du klagst nicht. Denn du weißt gar nicht wie das geht, Tia.
Unsere Abmachung kannst du also gar nicht einhalten. Ich werde dennoch sehr, sehr vorsichtig mit dir sein, das vespreche ich dir, meine Braut. Und nun gehst du dort durch das Tor.
Die Diener erwarten dich bereits. Wische dir die Tränen nicht ab. Sie werden dir besser dienen, wenn du sie ihnen zeigst. Und wenn ich später komme und es geht dir wohl genug, dann werde ich dir beim speisen zusehen, denn leider esse ich nicht so wie du kleine Portionen gekochtes oder gebratenes, sondern jage außerhalb, doch das wird dich sicher nicht stören, da ich keinen Anstoß am Essen der Menschen nehme.
Anschließend werde ich dich in meine Räume bringen und noch einmal auf mein Lager nehmen... So sachte ich es nur vermag...
Nun, vielleicht auch zwei Mal, denn die Nacht ist lang und mein Hunger nach dir wächst ständig. Wie klingt das für dich?", fragte er sie leise.

„Gut... fast wie der Himmel.", schniefte sie unter Tränen lächelnd. Er atmete tief ein und nickte schließlich mit aufglühenden Augen und Gesichtszeichen auf sie herab.
„Dann soll dein Himmel für dich geschehen, Tia. Und ich werde dich nie wieder auffordern einen anderen Drachen zu erwählen.", erklärte er ihr ernsthaft. Dann ließ er vorsichtig ihr Haar los, trat von ihr zurück und verneigte sich schließlich sogar vor ihr.
„Sei Willkommen in deinem neuen Leben, meine Braut! Gehe nun durch dieses Tor und sieh dir dein zu Hause an. Befiehl was du brauchst und anders haben möchtest. Der Rest muss dich nicht kümmern, ... meine Erwählte.", wies er sie noch an, trat dann noch weiter von ihr fort und verwandelte sich, während Tia nur wieder ergriffen von seinem gewaltigen Anblick auf ein Knie hinunter sank und zusah wie er nun kräftig mit den Flügeln schlagend vom Boden abhob.

Sie wartete atemlos keuchend, bis er nicht mehr zu sehen war, bevor sie sich erneut schniefend erhob und weiter über die Wiese in Richtung des Schlosses ging, dass sogar noch um einiges größer als die trutzige Burg  ihres Vaters war. Derweil massierte sie ihren Hinterkopf, denn
Darkhs Griff in ihrem Haar war diesmal so fest gewesen dass er ihr wohl tatsächlich ein kleines Büschel Haar ausgerissen hatte.
Zum Glück hatte sie aber genug davon und so sehr weh getan hatte es auch nicht, sagte sie sich und atmete mehrmals tief durch, um den Schmerz zu vertreiben und ihren Kopf zu klären, bevor sie langsam und unsicher durch das Tor hindurchtrat... in eine vollkommen neue Welt.


Darkh landete derweil schon wieder auf dem Versammlunsplatz der Drachen und reichte seinem Vater das kleine Büschel Haare zu das er seiner Gefährtin vom Kopf geraubt hatte.
„Sie will sich also wirklich an dich binden? - Armes Mädchen!", knurrte der große Mog'a'gur finster aber auch besorgt klingend.
„Ihr ist es gleich, ob ich etwas für sie fühle und ich kann mich in ihrer Nähe genug im Zaum halten, um sie nicht zu sehr zu verletzen, wenn ich sie mir nehme. Der Unterricht hat mir sehr geholfen. Ich vermeide es bestimmte Körperregionen von ihr zu umfassen und wenn ich sie nehme dann nur kurz und sehr langam.
Ein Wunder dass sie es überlebt hat aber sie scheint es nicht sehr abstoßend zu finden und hat sich mir auch schon wieder angeboten... wenn ich sie will.", erklärte er seinem Vater, doch dessen Miene wurde nur noch finsterer.

„Ja, so hat auch Magdalena zuerst reagiert und Ferdinande aus Estrialien. Diese Mädchen tun alles, um zu gefallen, erkennen den Schmerz kaum noch als solchen, sind ihn so sehr gewöhnt das nichts für sie brutal genug ist, um den vermeindlichen Herrn und Gebieter abzulehnen." Der Herrscher der Drachenlande grollte zornig auf.
„Ich habe es ihnen vor einer Dekade untersagt es so zu halten, mit ihren Mädchen. Ich untersagte es ihnen, den Gifttrank zu benutzen und zukünftige Generationen zusehen zu lassen, bei ihrem tödlichen Treiben, dass die Ängste im Volke nur schürrt.
Auch König Assgal treibt sein brutales Spiel gerade wieder auf die Spitze. Er hat ein weiteres Kind gefunden und dem Vater der es nicht aufziehen wollte, weil es eine ungewollte Tochter ist befohlen es in fünfzehn Jahren zu opfern und bis dahin von allen Menschen zu entfremden, es regelmäßig hart zu schlagen für kleinste Vergehen und es um jeden Krumen Zuneigung betteln zu lassen, bis es den Unterschied zwischen Mensch und Hund nicht mehr versteht."
„Das haben sie auch Tia so angetan, denke ich. Doch ist ihr Mut nicht gespielt gewesen, Sato. Sie ist es wirklich. Und sie hat sich auch gelegentlich ihrem Vater widersetzt, ging des Nachts mit einer freundlichen Magd baden, obschon sie es nicht durfte, verhielt sich unschicklich und half den Dienern bei ihren Pflichten.
Sie weiß um der grausamen Härte ihres Vaters und sie entschuldigt ihn auch nicht. Nur ihre Schwestern will sie geschützt sehen da diese sich bei Abwesenheit des Vaters auch nicht an dessen Anordnung hielten und dann stets freundlich zu ihr waren.
Ich denke also nicht, dass sie sie genügend abgerichtet hatten, Vater. Vielmehr hat sie sich einen Teil ihrer Selbst bewahrt und diesen nun aus ihr heraus zu locken wird mir ein Anliegen sein. Ebenso die Freude eine richtige Familie zu erhalten, wie es auch ihr Wunsch ist.
Ich werde sehr vorsichtig mit ihr sein. Und wenn sie dann mein Junges trägt werde ich sie nicht mehr anrühren, sie nur noch umhegen und beschützen, ganz so, wie es sein sollte.
Auch mir wird das sehr helfen. Es ist leicht in ihrer Nähe bei klarem Verstand zu bleiben.
Sie ... hat mich berührt, Vater. Und sie flehte mich eben an nie wieder darüber zu sprechen dass sie einen anderen Drachen zum Mann erwählen soll. Ich war ehrlich zu ihr, sagte selbst der grimmigste Drache hier würde sie noch bedauern, weil sie nun mein ist, doch das will sie nicht hören und auch nicht als Wahrheit akzeptieren.
Sie wähnt sich im Himmel, wenn ich bei ihr bin und ... Umgang pflege.", verriet er ihm grimmig. „Verrückte Ansicht.", grollte der Mog'a'gur nur wieder leise und schüttelte den Kopf.
„Nun denn. Sie traf ihre Wahl. Wir werden auf euch beide achten, dass du es nur weißt und akzeptierst.", warnte er ihn kurz, doch Darkh griente nur kurz und nickte zustimmend. „Es wird mir helfen dies zu wissen. Und Tia wird damit sicherer sein. Auch vor mir.", knurrte er nur wieder finster, dann verwandelte er sich und noch drei weitere Drachen wie auch der Mog'a'gur flogen in die Lüfte hinauf, um einen Verbrecher zu richten und einen König zu strafen.

DrachenmondTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon